SecondaPelle – Italienische Vintage-Mode aus dem Container
Vintage Mode erobert immer mehr unsere Kleiderschränke. Denn die Teile sind außergewöhnlich, qualitativ hochwertig und nicht einfach von der Stange eines Fast-Fashion-Labels. Für Francesca Pellegrini aus Italien ist Vintage ein fester Bestandteil ihres Lebens. Früher kaufte sie die Mode auf italienischen Flohmärkten zum Spaß – heute verkauft sie diese selbst im eigenen Container SecondaPelle im Atelierpark vom Bahnwärter Thiel. Wir waren zu Besuch und sagen wir mal so: Es fiel uns äußerst schwer, nicht gleich alle Kleiderständer mit nach Hause zu nehmen. Aber was ist eigentlich das Besondere an diesem Vintage-Vibe?
Vom italienischen Dorf zum Bahnwärter Thiel
Vor über zehn Jahren fingen Francesca und ihre Schwester Silvia in ihrem Dorf Reggio Emilia in der Nähe von Bologna an, Vintage-Klamotten zu kaufen. Laut Francesca sind sie zwar nicht als coole "Fashion Girls“ aufgewachsen, aber Mode habe in Italien einen ganz anderen Stellenwert als bei uns in Deutschland. Die Klamotten der Eltern oder auch der Großeltern zu tragen, ist völlig normal. Zusätzlich gibt es in jedem Dorf wöchentliche Flohmärkte. Also gingen Francesca und Silvia Samstagabend auf eine Party und von dort aus morgens direkt auf den Flohmarkt – und das quasi jedes Wochenende.
Aus dem Hobby wurde mehr und mehr ein Beruf. Denn durch die zusätzliche Leidenschaft für Fotografie und Social Media schafften es die Schwestern, Aufmerksamkeit für ihre Mode und den Verkauf zu bekommen. Trotzdem war es anfangs schwer, ihre italienischen Freund*innen zu überzeugen. Die gingen nämlich lieber in schicke, kleine Boutiquen. Doch weil Francesca und Silvia sowieso für sich selbst shoppten, wieso nicht auch für andere?
Auf Umwegen führte Francescas Weg nach München. Durch einen Job im Bahnwärter Thiel bekam sie dann die Möglichkeit, einen Container für ihre Vintage-Mode zu nutzen. Die Inhaber*innen wünschten sich genau einen Store wie SecondaPelle – es war wohl das, was man eine glückliche Fügung nennt. Und so eröffnete Francesca im Juli diesen Jahres ihren Container mit feinster italienischer Vintage-Kleidung.
Warum Francesca ihre Mode nach wie vor in Italien kauft? Die Italiener*innen hätten durch ihr Auge und ihre Leidenschaft für die Mode eine größere, qualitativ höhere Auswahl. Und nebenbei kann sie auf ihrer Suche nach neuen Stücken ihre Familie besuchen und eine richtig italienische Pizza genießen. Das verstehen wir natürlich mehr als gut!
Die große Auswahl an verschiedenen Teilen ist für SecondaPelle wichtig, denn Francesca möchte Mode für jeden Anlass anbieten. Unter Mode versteht sie übrigens nicht die eine bestimmte Brand oder einen bestimmten Trend. Es geht mehr darum, die eigene Identität zu unterstreichen und verschiedene Persönlichkeiten abzubilden.
Von der Oma zu den Enkelkindern
Das ist ja auch ein bisschen der halbe Vintage-Hype: Neben den positiven Effekten wie Nachhaltigkeit und Recycling findet hier jede*r den ganz persönlichen Stil, der nicht an Trends geknüpft ist. Doch trotzdem spiele es wohl auch eine wichtige Rolle, dass der Stil von früher immer und immer wieder aufs Neue modern wird, denkt Francesca. In Italien sei es eben normal, dass Enkelkinder die Teile der Oma tragen, denn die sind einfach mehr „fashionable“.
SecondaPelle im Atelier Park | Tumblingerstraße 45, 80337 München | Dienstag bis Samstag: 13.00–20.00 Uhr | Mehr Info