Slow Travel: 11 Ausflüge innerhalb Münchens, die immer gehen

Ihr kennt das: Man will rausgehen und den Kopf durchlüften, aber so richtig Bock auf weit rausfahren und vor allem auf volle Öffis hat man auch nicht. Die Lösung: Statt einem Ausflug im Münchner Umland, einfach mal einen Ausflug mitten in der Stadt machen! Denn auch direkt um die Ecke gibt es einige sehenswerte Orte, an denen ihr ein ruhiges Plätzchen findet. Packt euch ein Picknick in den Jutebeutel, schnappt euch einen lieben Menschen und schwingt euch aufs Radl. Oder wie wäre es mal mit einer Stadtwanderung entlang der Würm oder von Ost nach West? Wir lassen die großen Pläne links liegen und entdecken erstmal all die schönen Orte, die direkt bei uns vor der Haustür liegen!

 

Friedensengel
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Bei einer Tour von Ost nach West viel über München lernen

Wer sagt eigentlich, dass man nur im Umland wandern gehen kann? Macht doch einfach mal eine Wanderung durch die eigene Stadt! Und wenn ihr Lust habt, dabei auch noch allerlei Fun (Facts) über München zu lernen, dann bucht ihr eine geführte Stadtwanderung. Dabei führt euch ein offizieller Guide der Landeshauptstadt drei Stunden lang von Ost nach West, über die Isar und entlang einiger Münchner Highlights. Die Tour startet am Prinzregententheater in Bogenhausen, führt euch entlang der Isar und geht bis zum Kunstareal in der Maxvorstadt. Und wie es sich für eine ordentliche Wanderung gehört, steht natürlich auch eine Einkehr im Milchhäusl auf dem Programm. Lohnt sich auch, wenn ihr schon lange in München wohnt. Betrachtet eure Stadt mal wieder mit ganz anderen Augen und erfahrt lauter spannende Fakten, mit denen ihr beim nächsten Spazier-Date trumpfen können!

Wald Forst Lohe Bäume
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Waldbaden im Naturschutzgebiet der Allacher Lohe

Unsere 11 liebsten Wälder in und um München haben wir euch ja hier schon gezeigt. Im Münchner Westen gibt es aber noch einen kleinen Geheimtipp, den wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen: Die Allacher Lohe. Das fast 150 Hektar große Areal liegt wie eine grüne Insel zwischen Autobahn, Industrie-Siedlung und Rangierbahnhof und gilt seit 2000 als Naturschutzgebiet. Hier warten unzählige Wege, auf denen ihr zwischen Linden, Eichen und Fichten spazieren und seltene Vogelarten beobachten könnt. Wer dringend mal wieder ein bisschen Ruhe beim Waldbaden tanken muss, ist hier richtig! Aber Obacht: Wir sprechen hier nur vom achtsamen Eintauchen in den Wald – das Baden am Baggersee an der Dachauer Straße ist nämlich verboten.

Teich
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Das Waldperlacher Kiesgrubenbiotop im Truderinger Wald entdecken

Wo bis in die 80er Jahre fleißig Kies abgebaut wurde, findet ihr heute mitten im Truderinger Wald heute eine kleine Oase, die sich die Natur zurückerobert hat. Nachdem der Betrieb im Kieswerk Roth eingestellt wurde, wurde beschlossen, das Gelände als naturnahe Fläche zu erhalten. Durch den Grubenpark kann man herrlich um den Baggersee spazieren und das renaturierte Gelände begutachten. Danach bietet sich noch ein Abstecher durch den Wald zum Schwedenstein-Denkmal an, das direkt daneben liegt. Aber Obacht: Die Kiesgrube Roth ist als "landesweit bedeutsamer Lebensraum" ausgewiesen – im Biotop haben einige (unter anderem gefährdete Tierarten) eine Heimat gefunden. Nehmt bei eurem Besuch also besondere Rücksicht!

Lagerfeuer Grillen Marshmallows
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Marshmallows grillen auf der Isarinsel Oberföhring

Dass wir verliebt in den Nordteil des Englischen Gartens sind, habt ihr vielleicht schon mitbekommen. Neben wilden Wiesen und Schafen gibt es hier aber auch vorzügliche Grillspots direkt an der Isar! Oberhalb des Stauwehrs Oberföhring warten einige von der Stadt zugelassene Plätze auf euch, an denen ihr euch Marshmallows und andere feine Dinge im Feuerchen grillen könnt. Wir empfehlen: Banana Boats! Eine Übersichtskarte mit allen Grillzonen findet ihr hier und welche Regeln ihr dabei beachten solltet, lest ihr hier. Packt einen Rucksack mit Klappgrill, Kohle, ein paar Bierli und allem, was ihr aufs Feuer schmeißen möchtet und los geht das Grillvergnügen. Übrigens auch eine super Date-Idee!

11 Dinge Milbertshofen
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Drachen steigen lassen und picknicken auf der Panzerwiese

Die Panzerwiese im äußersten Norden des Stadtteils erinnert ein wenig an eine norddeutsche Heidelandschaft. Ihren Namen trägt sie, weil auf dem militärisch genutzten Gelände bis zum Ende der 1980er-Jahre Panzer den Boden platt wälzten. Flaches Land und weite Sicht – das schreit doch geradezu nach Drachen steigen lassen. An windigen Tagen peitschen nämlich kräftige Böen über die Wiese und bescheren so beste Bedingungen für Drachenlenker. Und wenn es mal windstill ist, bietet sich das weitläufige Gelände einwandfrei für ein Picknick an. Abends, wenn die Dunkelheit hereinbricht, gibt’s sogar noch ein wenig raue Romantik, wenn die Sonne hinter den Wohnblöcken der Nordhaide im Südwesten untergeht.

Schloss Blutenburg
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Mitten in der Stadt entlang an Burgen und Schlössern spazieren

Ein Spaziergang mitten in München, auf dem man locker lässig an mehreren Burgen und Schlössern vorbei spaziert? Say whaaat? Das geht tatsächlich auf einer circa dreistündigen Rundwanderung, die das Schloss Nymphenburg mit dem Schloss Blutenburg verbindet! Na gut, die Burgen sind eher Prachtbauten als Festungen – aber schön anzusehen, sind sie trotzdem. Los geht's am Pasinger Bahnhof, vorbei an der gotischen St. Wolfgang Kirche und entlang des Nymphenburger Kanals bis hin zur ehemaligen Sommerresidenz der Wittelsbacher. Hier machen wir einen Abstecher ins Rokoko und baden in der Pracht des Jagd- und Lustschlösschen Amalienburg. Wir laufen weiter durch den Park bis zum Kleinen See, an die Pagodenburg trohnt. Danach verlassen wir den Park in Richtung Westen und laufen etwa zwei Kilometer bis zum Schloss Blutenburg. Von hier aus geht's immer entlang der Würm zurück zum Pasinger Bahnhof!

Teich Weiher
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Ruhe und Romantik am Libellenteich im Nordteil vom Englischen Garten genießen

Ihr wollt am Feiertag nicht ins Münchner Umland fahren, sondern lieber einen schönen Ausflug mitten in München machen? Dann ab zum Libellenteich! Wir sind ja eh schon verliebt in den Nordteil vom Englischen Garten, in dem es herrlich ruhig und gemächlich zugeht und sogar einige Schafe vor sich hin blöken. Noch schöner wird's dann nur noch am Libellenteich und Entenfallweiher. Die beiden kleinen Weiher sind auch genauso so wunderschön, wie sie klingen. Auch wenn es im Englischen Garten oft trubelig ist, im Nordteil findet ihr immer ein kleines Plätzchen nur für euch! Nehmt euch eine Decke mit, legt euch in die Wiese und schaut den Wolken beim Vorbeiziehen zu. Wenn es euch dann nach einer kühlen Radlermaß und einer gescheiten Brotzeit dürstet, habt ihr es auch zum Aumeister Biergarten nicht weit.

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Ruderbootfahren am Hinterbrühler See

Feierabende verbringt man am besten am See und am allerbesten im Boot. Wenn man keine Yacht am Starnberger See stehen hat, greift man einfach auf den Ruderboot-Verleih am Hinterbrühler See zurück. Hat eh viel mehr Charme! Wer noch mehr Abkühlung haben möchte, springt vorher oder nachher in die Isar, die ist gleich nebenan. Für das kleine Feierabenteuer ist der Hinterbrühler See perfekt, einfach weil er so nah ist und man trotzdem das Gefühl hat, aus der Stadt rauszukommen. Anreise am besten mit dem Radl an der Isar entlang (circa 20 Minuten), der U3 oder S7. Außerdem kann man vor Ort im Biergarten oder im Gasthof einkehren!

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Lost Places: Den verlassene Geisterbahnhof Olympiastadion erkunden

Ein leerer Tunnel und überwucherte Gleise, ein abgesplitterter Schriftzug im 70er-Jahre-Design verweist auf den Fahrkartenverkauf. Wer an der Haltestelle Olympiastadion auf seine S-Bahn wartet, wird lange stehen. Züge halten nämlich keine mehr zwischen den verfallenen Mauern des Geisterbahnhofs. Er wurde für die Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet, nach den Spielen nur noch wenig genutzt und 1988 dann geschlossen. Seitdem ist der Geisterbahnhof sich selbst und der Natur überlassen. Wer die bizarre Schönheit des Verfalls einmal auf sich wirken lassen möchte, sollte den verlassenen Gemäuern einen Besuch abstatten, solange sie noch unberührt dort stehen. Bei Tageslicht gibt es allerlei Graffiti zu betrachten, nachts wirken die Mauern aus vergangenen Zeiten ziemlich unheimlich.

Inlineskaten Rollerskates Inliner
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Rollschuhfahren auf der stillgelegten Landebahn in Neubiberg

"Ich heb ab, nichts hält mich am Boden..." so fühlt es sich an, wenn man nach der Arbeit oder am Wochenende schnell in die Inlineskates schlüpft und die Landebahn des inzwischen stillgelegten Neubiberger Militärflughafens hinunterbrettert. Circa zwei Kilometer könnt ihr hier mit Volldampf abflitzen und dabei von Autos und Ampeln unbehelligt bleiben. Die Landebahn, die die beiden Gemeinden Unterhaching und Neubiberg im Münchner Süden verbindet, ist ein Hotspot für alle Outdoor-Freizeitsportler. Vor allem abends unter der Woche ist hier eine wunderschöne Stimmung, um den Kopf durchzulüften. Das Gelände könnt ihr von der Innenstadt aus in 20 Minuten mit dem Rad erreichen, oder S-Bahn Station Fasanenpark aussteigen und 10 Minuten gehen.

Fluss
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Eine Stadtwanderung entlang der wilden Würm machen

Schon mal von der Würm gehört? Wir auch nicht. Dabei ist die Würm neben der Isar der zweite Fluss, der die gesamte Stadt durchzieht! Sie entspringt dem Starnberger See, durchquert den Münchner Westen, fließt vorbei am Schloss Blutenburg und mündet bei Dachau in die Amper. Wer Lust auf eine kleine und gemütliche Stadtwanderung entlang der Würm hat, spaziert vom Pasinger Bahnhof bis nach Planegg. Der Weg führt euch durch den Pasinger Stadtpark, vorbei an der Residenza Veneziana und dem Canal Piccolo, durch den Gräfelfinger Wald und über den Wallfahrerweg bis nach Planegg. Von hier könnt ihr ganz entspannt mit der S6 wieder zurückfahren. Entdeckt haben wir diese kleine Tour übrigens bei den tollen Menschen von Hurra draußen!, bei denen ihr viele tolle Tipps für Wanderungen und Ausflüge in und um München bekommt.

Titelbild: © Unsplash | Kwan Fung

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