Umsonst & drinnen: 11 kostenlose Winter-Vergnügen in München
Ohne Moos nix los? Nix da! München mag zwar teuer sein, für einen Aperol blechen wir locker mal acht Euro und für halbwegs akzeptablen Wohnraum verlangen Vermieter*innen regelmäßig unser Erstgeborenes, aber es gibt da draußen tatsächlich auch noch ein paar Anlaufstellen, die euch gänzlich ohne Kohle reinlassen und euch Vergnügen for free schenken. Wenn es also am Ende des Monats (oder halt einfach auch von Anfang an) mal wieder eng aussieht, steckt nicht den Kopf in den kalten Isar-Kies, sondern schnappt euch eure liebsten Sparfüchs*innen und lasst es euch bei diversen Ausstellungen, Workshops und Livestreams gut gehen!
1 Im Gasteig HP8 tolle Workshops besuchen und Konzerte genießen
Na, wer von euch hat das Gasteig HP8 veranstaltungstechnisch auch noch nicht so richtig auf dem Zettel? No worries, we got you covered! Die Interimslösung in Sendling bietet nicht nur für Kunst-, Kultur- und Konzertbegeisterte mit dem nötigen Kleingeld hervorragende Unterhaltung, sondern auch jenen, bei denen es am Ende des Monats eher nach knapper Kiste statt monetärem Überfluss aussieht. Auf der Website des Gasteigs fndet ihr zum Beispiel einen Gesprächskreis für Italienisch-Lernende, kleine Studiokonzerte und Bastelkurse für Klein und Groß. Und das Beste daran: Alle Social Butterflies unter euch können hier natürlich auch noch die ein oder andere neue Freundschaft mit nach Hause nehmen.
2 Bei diversen Ausstellungen Kunst ohne Kohle genießen
Ein bisschen Kunst geht immer. Vor allem im Winter, wenn es im Museum um einiges bunter und schöner aussieht als draußen unter grauem Himmel. Dass die Pinakotheken & Co. am Sonntag nur einen Euro kosten, habt ihr wahrscheinlich schon gehört. Es geht aber noch günstiger! Das Haus der Kunst und das Lehnbachhaus öffnen beispielsweise jeden ersten Donnerstag im Monat ab 18 Uhr für ganz umsonst ihre Tore, sodass ihr bis ca. 22 Uhr gratis Kunstvergnügen genießen könnt. Aber auch im Feierwerk Farbenladen gibt's immer wieder wechselnde Ausstellungen von lokalen Künstler*innen, die ihr auschecken könnt oder ihr zappelt von Mittwoch bis Sonntag im Kösk im Westend vorbei. Und wer das Wochenende gerne mit ein bisschen Historik einleiten möchte, der gönnt sich kostenlose Ausstellungen in der Villa Stuck – immer am ersten Freitag im Monat von 18 bis 24 Uhr.
3 Mit Radio 80000 zuhause raven
Feiern ist in den letzten beiden Jahren zur Rarität geworden. Warum, das wissen wir alle leider ziemlich genau. Warum wir deshalb aber auch aufgehört haben, im Wohnzimmer zu tanzen und uns gute, selbst gemachte Musik auf die Lauscher zu ballern, wissen wir nicht. Deshalb: Schmeißt die Boxen an, schiebt den Ess- oder Schreibtisch auf die Seite und lasst euch beschallen von jenen, die höchste Expertise an den Turntables haben. Die Rede ist natürlich von den Boys und Girls von Radio 80000. Denn wenn uns etwas auf Wolke 80000 katapultiert, dann sind es Tunes wie Cucurucu Colada und Co.
4 Beim offenen Kunstatelier von Bellevue di Monaco kreativ werden
Vor knapp acht Jahren haben sich die Initiator*innen vom Bellevue di Monaco für ihr Sozial- und Herzensprojekt gegen die Stadt durchgesetzt und seitdem beglückt uns die Insel aus zwischenmenschlicher Fürsorge und buntem Kulturprogramm mitten im Glockenbachviertel. Im Winter vergnügen wir uns mit den kostenlosen Programmpunkten der sozialen Held*innen. Zum Beispiel beim offenen Kunstatelier, das (fast) jeden Freitag kreativen Freiraum für junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung bietet. Dort könnt ihr mit allerlei Farben und Materialien experimentieren, Bilder malen, Skulpturen bauen und ganz nebenbei neue Menschen kennenlernen. Und das alles für lau – auch wenn eine Spende natürlich immer gerne gesehen wird.
5 Den Tag mit Sinah Diepold auf der Matte beginnen
Klar, Yogatutorials gibt es online mittlerweile wie Sand am Meer. Mit Mady Morrisson allein kommt ihr wahrscheinlich gut und gerne bis nächstes Jahr im Sommer aus. Wir haben da allerdings noch eine lokalere Anlaufstelle: das Kale & Cake im Lehel. Hier hat die stadtweit bekannte Yogalehrerin Sinah Diepold zusammen mit zwei Freund*innen einen lang gehegten Traum in Erfüllung gehen lassen. Ein bisschen Grünkohl und Kuchen sind wir ja schließlich alle irgendwie. Und genau darum geht es im Studio der Yogis auch: die richtige Balance. Die bekommt ihr aber nicht nur, wenn ihr euch vor Ort auf eure innere Mitte fokussiert, sondern auch wenn ihr alleine auf der Matte sitzt. Wie das funktioniert und welche Arten von Sonnengrüßen es gibt, erklärt euch dann die liebe Sinah höchstpersönlich.
6 Podcast auf die Ohren knallen und auf dem Sofa gemütlich machen
Einfach mal gemütlich machen und lauschen. Auf dem Sofa, dem Bett, am Küchentisch oder im Zimmer der Mitbewohner*innen. Podcasts gehen schließlich immer und überall und während die meisten von uns sich zwischen Tür und Angel, also auf dem Radl oder in der Bahn beschallen lassen, gönnen sich die wenigsten von uns noch volle Konzentration beim Podcast lauschen. Deshalb hier eine kleine Aufforderung, diese neumodernen Hörbücher auch mal wieder richtig wirken zu lassen. Ganz egal, ob Kurzgeschichte, Interview oder spaßige Unterhaltung. Ganz wunderbar eignet sich da beispielsweise der Münchner Podcast "AndereGedanken" mit allerlei Geschichten und Erzählungen. Also spitzt die Ohren und ab geht's!
7 Neue Skills mit Freund*innen lernen
Neue Skills lernen muss nicht unbedingt mit teuren Workshops oder unzähligen Nachhilfestunden verbunden sein. Manchmal reicht es auch einfach, sich in diesem Internet, von dem alle sprechen, schlauzumachen, den*die gute Freund*in mit ins Boot zu holen und los zu legen. So haben wir das jedenfalls getan, als Origami auf einmal wieder cool und Mandalas der Inbegriff von Entspannung wurden. Und so ein bisschen Papier und Buntstifte hat ja jede*r irgendwo noch rumliegen. Klar, nebenher floss eventuell noch der ein oder andere Tropfen Weißwein, aber es sind ja schließlich auch noch keine Künstler*innen so mir nichts dir nichts vom Himmel gefallen.
8 Poesie schreiben oder anhören
Jeder Mensch ist ein Poet. Das ist das Credo der Münchner Poesiebot*innen, welche den ersten Poesie-Briefkasten in Giesing aufgestellt haben: ein kleiner roter Metallkasten mit aufgemalter Brieftaube mitten in Giesing. Drinnen landet alles, was das gesprochene Wort in geschriebene Dichtung verwandelt – ob gekritzelt oder getippt, schlicht oder verziert, bairisch oder hochdeutsch, Verse auf Bierdeckeln oder Reime auf Büttenpapier. Gesammelt und gefreut wird sich von den Poesiebot*innen über wirklich alles. Und mit ein bisschen Glück sogar online vorgelesen. Wenn euch die Gedanken also mal wieder im Kopf umherschwirren, schreibt sie auf, werft sie ein und erfreut euch an ein bisschen sprachlicher Kunst im Alltag. Vergangene Poesie erwartet euch außerdem hier.
9 Die Staatsoper nachhause holen
Netflix zu Ende gekuckt? Besser isses. Denn dann ist es jetzt an der Zeit für ein bisschen mehr Kultur. Dafür müsst ihr euch auch gar nicht in feine Robe schmeißen und im Vorfeld teure Tickets kaufen, sondern könnt es euch auch einfach mit dem Livestream der bayrischen Staatsoper auf dem Sofa gemütlich machen. Denn auch während der Spielzeit 2021/22 versorgt diese uns weiterhin mit atemberaubenden Stücken und grandiosen Kostümen, ganz egal, ob Operette oder Ballett.
10 In die liebste Bibliothek pilgern und ungestört lesen
Klar, ihr könnt natürlich auch zu Hause eine alte Lektüre aus dem Schrank holen und darin versinken. Aber sind wir doch mal ehrlich, da ruft dann zwischendrin der Kühlschrank und die Waschmaschine oder es wird alle fünf Minuten Post von den Nachbar*innen bei einem abgegeben. Alles nicht so grandiose Voraussetzungen fürs Vertiefen in Bücher. Deshalb pilgern wir lieber in die schönsten Bibliotheken der Stadt, holen uns ein feines Buch aus dem Regal (am besten überlegt ihr euch vorher, was ihr gerne lesen möchtet, sonst heißt's Qual der Wahl) und setzen uns damit ins hinterste Eckchen. Hier habt ihr nämlich eure Ruhe und könnte euch ein paar Stunden später fragen, wo eigentlich die Zeit schon wieder hin ist. Kleiner Tipp: Harry-Potter-Feelings gibts in der juristischen Bibliothek im Rathaus. Hier müsst ihr euch aber vorher anmelden.
11 Einfach mal absolut gar nichts tun
Sind wir doch mal ehrlich: Wir werden den lieben langen Tag von Geräuschkulissen, Bilderfluten und Informationswellen überrollt, unser Handy blinkt und piept im Sekundentakt und wenn wir nicht gerade mit dem Kopf unter der Decke liegen, gibt es eigentlich immer irgendwas zu verarbeiten. Gönnt euch eine Pause. Schaut aus dem Fenster. Meditiert eine Runde und versucht dabei wirklich einfach mal alles auszuschalten. Das klingt einfacher als getan, weil wir es kaum noch gewohnt sind, mit unseren Gedanken und Emotionen alleine zu sein. Aber es tut gut. Es lädt eure Batterien auf und schenkt euch mehr Kraft und Energie für das alltägliche Leben. Also Hirn aus, Herz an.