Ausflugsvergnügen: Ein Wochenende in der Alten Gendarmerie in Übersee

© Alte Gendarmerie

Ein Wochenende am Chiemsee – einfach herrlich. Das klare Wasser sorgt während der brütenden Hitze nicht nur für Abkühlung, sondern spült auch den Stress der letzten Tage und Wochen von unseren Körpern und aus dem Kopf. Doch wohin am besten? Prien oder Bernau am Chiemsee?

Weder noch, wir waren in Übersee, haben uns in der Alten Gendarmerie einquartiert, waren ein bisschen wandern, haben SUPs am Strandbad geliehen und den Chiemsee erkundet. Ein entspanntes Wochenende, um wieder Energie zu tanken. Klingt nicht schlecht, oder? Ein Reisebericht.

Übersee Strandbad
© Sandra Langmann

Am Freitagabend geht's los

Um uns ein bisschen Stress zu ersparen und am Samstag im Grünen aufzuwachen, sind wir bereits Freitagabend losgestartet. Wir hatten das Glück, uns ein E-Auto von einem Bekannten leihen zu können, aber auch mit dem Zug wären wir von München aus nach Übersee gekommen. Dauert beides etwa gleich lang. Um dem grausamen Feierabendverkehr zu umgehen, ging es gegen 19 Uhr von München aus auf die A8. Nach einer Stunde und 20 Minuten kamen wir bei der Alten Gendarmerie an. Das historische Gebäude hat uns auf Anhieb gefallen.

Alte Gendarmerie
© Alte Gendarmerie

Die historische Alte Gendarmerie

Am Ortsende von Übersee liegt die Alte Gendarmerie mit dem denkmalgeschützten Albererhof, der bereits 1767 erbaut wurde. Die Alte Gendarmerie war, wie der Name schon sagt, einst eine Polizeistation aus dem Jahr 1890. 2023 haben Angela Schelling und ihre Familie das Gebäude gekauft und aufwendig sanieren lassen. "Eigentlich ging es uns zuerst nur darum, das Gebäude zu erhalten, weil es abgerissen werden sollte. Das wollten wir verhindern. Erst dann haben wir mit der Planung und Renovierung begonnen und die Idee der Ferienwohnungen entwickelt", sagt Angela.

Es ist unsere Leidenschaft, historische Gebäude behutsam zu renovieren, alte Strukturen zu erhalten und Neues hinzuzufügen.

Damit haben Angela und ihre Familie bereits Erfahrung. Vor etwa 20 Jahren haben sie im Ort das ehemalige Hebammenhaus erworben und renoviert und haben neben München in Übersee ihre zweite Heimat gefunden. "Es ist unsere Leidenschaft, historische Gebäude behutsam zu renovieren, alte Strukturen zu erhalten und Neues hinzuzufügen."

Alte Gendarmerie
© Sandra Langmann
Alte Gendarmerie_Kneissl
© Alte Gendarmerie

Und das ist ihnen nicht nur außen, sondern auch im Inneren gelungen. Wir sind für zwei Nächte in der kleinsten der acht Ferienwohnungen, dem "Kneissl" im Erdgeschoss, untergekommen. Klein trifft es hier wirklich nicht, da man mit Schlafzimmer, Küche/Wohnzimmer mit Kaminofen, Badezimmer und einer Diele genug Platz hat. Die Räume sind geschmackvoll eingerichtet und nicht übermodernisiert worden, sodass der Charme der Alten Gendarmerie mit robusten, knarzenden Holzböden und alten Bauernschränken erhalten blieb. Die Wohnungen sind vielleicht etwas hellhörig, doch wenn sich die Gäste an das umfangreiche Hausbuch halten, ist das kein Problem.

Alte Gendarmerie
© Alte Gendarmerie

Samstag ist Wander- und Seetag

Die Anreise war weder lang noch anspruchsvoll, die Arbeitswoche aber schon. Daher sind wir nach einer Tasse Tee auch gleich ins Bett gefallen. Dafür haben wir uns umso mehr gefreut, als uns die Sonnenstrahlen morgens aus dem Schlaf gekitzelt haben und wir schon früh fit waren. Um die Gegend etwas zu erkunden, sind wir nach Grassau gefahren. Zwar ohne Wochenmarkt, wir Städter*innen haben uns wohl am Tag vertan, aber bei Supermarkt und Bäckerei haben wir auch alles für ein feines Frühstück gefunden. Mit Tomaten, Gurken und frischem Gebäck haben wir auf der Holzbank vor dem "Kneissl" ein gemütliches Sonnenplatzerl gefunden.

Alte Gendarmerie
© Sandra Langmann

Ordentlich gestärkt und ready für den Tag, haben wir uns eine Wanderung,  im Hausbuch vermerkt, rausgesucht. In der Gegend rund um die Alte Gendarmerie gibt's wirklich viel. Ob es nun gemütlich eineinhalb Stunden auf die Herrenalm gehen soll oder doch sportlicher zum Hochgernhaus – an Touren fehlt es in Übersee nicht.

Da es in diesem Sommer wirklich heiß ist, haben wir uns für die als "urgemütlich" beschrieben Wanderung zur Herrenalm entschieden. Dort geht es nicht zu steil 30 Minuten über grüne Wiesen hoch. Nach einer kurzen Pause und schnellem Abstieg waren wir mit etwas mehr als einer Stunde sogar schneller als gedacht. Weitere Touren findet ihr hier.

Das war es dann aber auch schon mit unserem aktiven Teil des Tages. Und da der kühle Chiemsee zehn Autominuten entfernt auf uns wartete, haben wir uns gleich danach eine Abkühlung geholt. Wenn ihr zu den Sportlicheren gehört, es nicht ganz so heiß ist oder ihr einfach mehr Lust auf Aktivitäten habt, könnt ihr euch auch Fahrräder leihen. Dazu bekommt ihr Infos bei Angela und ebenfalls im Hausbuch.

Strandbad Übersee
© Sandra Langmann

Also kamen wir am frühen Nachmittag beim Strandbad Übersee an und es war einfach nur herrlich. Ein schattiges Plätzchen, ein leichtes Lüftchen und ganz viel Seeluft. Was will der nach Faulheit lechzende Körper mehr?! Also haben wir uns dem voll und ganz hingegeben und sind immer wieder weggedöst. Bis der Hunger kam. Heute grillen? Perfekt.

Beim Supermarkt haben wir uns mit Steak, Gemüse und Veggie-Würstel gut eingedeckt und dann den Grill aus der Garage der Alten Gendarmerie geholt. Für Kohle und Anzünder war gesorgt. Alles Wissenswerte dazu fanden wir im Hausbuch, doch sicherheitshalber hat Angelas Mann sein geschultes Grill-Auge schweifen lassen. Hat alles geklappt.

Mit einem Glas Weißwein in der Hand und einem ganz nah vorbeifliegenden Heißluftballon im Mit Vergnügen-Gelb (!), war's dann schon fast kitschig. Kann man sich halt auch nicht ausdenken.

© Sandra Langmann
Ballon Übersee
© Sandra Langmann

Sonntag ist SUP-Tag

Am nächsten Tag um zehn Uhr hatten wir unsere Sachen schon wieder gepackt, den Grill geputzt und waren ready. Aber nicht, um wieder nach München zurückzukehren, sondern um was Neues auszuprobieren. Am Vortag hatten wir erspäht, dass man sich SUPs am Strandbad leihen kann. Das rief quasi nach uns. Die erste Stunde kostet 15 Euro pro Person, jede weitere zehn Euro. Die vier Euro Eintritt werden aber abgezogen. Wir haben zwei Stunden voll ausgenutzt.

Wie sich herausstellte, war das die beste Idee für eine Sonntagsunternehmung. Denn am Chiemsee-Ufer war um einiges mehr los als am Samstag. Nach ein paar Anweisungen paddelten wir der Mitte des Chiemsees entgegen, um uns dort treiben zu lassen und ins Wasser zu springen. Zurück auf dem Brett, schließt man am besten die Augen und genießt die völlige Ruhe. Entspannung on the highest.

SUP am Chiemsee
© Sandra Langmann

Zurück am Strandbad war es ganz schön voll. Viele Urlauber*innen mit sehr vielen Kindern haben Abkühlung im Schatten und im Wasser gesucht, weshalb uns nichts mehr länger dort hielt und wir uns nach einem kurzen Snack auch wieder Richtung München losgedüst sind. Ein kurzes, aber ein sehr entspanntes Wochenende, das den Akku wieder ordentlich aufgeladen hat. Die Gemeinde in Oberbayern hat dafür doch einiges zu bieten – mehr als gedacht.

Alte Gendarmerie | Max-Brunner-Weg 1, 83236 Übersee | Mehr Info

Wir wurden von der Alten Gendarmerie zu den Übernachtungen eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

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