Lange Nacht der Museen: Diese 11 Jubiläumsveranstaltungen solltet ihr nicht verpassen
Es ist wieder so weit: Am Samstag, dem 19. Oktober 2024, findet "Die Lange Nacht der Museen" statt. Dieses Jahr gibt es sogar ein Jubiläum: Seit 25 Jahren kommen Münchner*innen zu diesem besonderen Abend zusammen und erkunden gemeinsam über 100 Ausstellungshäuser. Zur Feier des Jahres hat sich die Stadt deshalb 25 ganz besondere Highlights einfallen lassen, von denen wir euch unsere liebsten 11 vorstellen möchten.
Führungen, Vorträge, Performances, Installationen, Konzerte und Workshops – auf all diese besonderen Veranstaltungen dürft ihr euch von 18 bis 01 Uhr nachts freuen. Mit 23 Euro pro Person seid ihr dabei und bekommt zu allen Kunsthäusern freien Eintritt, lediglich für ein paar Veranstaltungen müsst ihr euch im Voraus anmelden. Ebenso mit dabei ist ein Ticket für die fünf Sonderlinien der MVG, die die Museen in der Nacht mit Shuttlebussen verbinden.
1 Zwei einzigartige Ausstellungen besuchen Im Utopia und MUCA
Über einhundert Häuser öffnen bei der "Langen Nacht der Museen" ihre Pforten – ein wenig Qual der Wahl ist also unvermeidbar. Zwei Ausstellungen, die wir euch jedoch ganz besonders ans Herz legen können, findet ihr im Utopia und MUCA. Erstere lautet "Tutanchamun" und entführt euch in einem immersiven, interaktiven 360-Grad Erlebnis in die Welt der alten Ägypter*innen. Dabei bewegt ihr euch in Räumen, gänzlich bespielt mit Grafiken, Animationen, Bildern und Videos und bekommt zeitweise sogar eine VR-Brille aufgesetzt, die die prunkvollen Schätze der damaligen Zeit noch lebhafter erscheinen lässt.
Im MUCA wiederum sind derzeit die ikonischen Werke des weltbekannten Künstlers Damien Hirst ausgestellt. In "The Weight of Things" zeigt das Museum of Urban and Contemporary Art über 40 Werke des zeitgenössischen Künstlers, darunter Installationen, Skulpturen und Gemälde, von denen einige noch nie zuvor gezeigt wurden. Mit dabei: Ein dreigeteilter, eingelegter Hai.
2 Sich mit einer Radltour auf die Spuren der Münchner Malerin Magda Bittner begeben
Magda Bittner-Simmet hat an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert und war während der Nachkriegszeit als kulturpolitisch engagierte Malerin wegweisend für die Münchner Frauengeschichte. Zum Jubiläum der "Langen Nacht der Museen" lädt ihre Stiftung auf einer geführten Radtour dazu ein, mehr über das Leben der Künstlerin zu erfahren. Innerhalb von 90 Minuten geht es an ihrem ersten Atelier vorbei, in Richtung des Künstler- und Literatentreffs des Seerosenkreises und endet in dem von der Malerin selbst erbauten Künstlerinnenhaus am Schwabinger Bach.
3 Sonderausstellung, DJ-Sets und Kuratorenführungen gibt es im Museum Fünf Kontinente
Dem Museum Fünf Kontinente wird dieses Jahr eine ganz besondere Rolle zuteil, denn es ist Motivgeber für das Jubiläums-Plakat. Mit der sogenannten "Kunststoff-Frau" prangert die kongolesische Künstlerin Sarah Ndele die Verschmutzung der Welt durch Plastikmüll an. Im Laufe des Abends gibt es dabei im Museum gleich mehrere Highlights zu bestaunen:
Um 19 und 20 Uhr findet jeweils eine dreißigminütige Kuratorenführung durch die Dauerausstellung "Subsahara-Afrika" mit besonderem Augenmerk auf die Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst statt. Zusätzlich öffnet das Museum seine Pforten zu einer Sonder- und einer Pop-up Ausstellung, während Tuncay Acar aka DJ Süperfly ab 18 Uhr im Foyer auflegt. Aufgewachsen zwischen München und Istanbul versinnbildlicht er musikalisch kulturelle, ethnische und geographische Grenzen.
4 Vortrag und Konzert in der Synagoge Ohel Jakob erleben
Gemeinsam einen andächtigen Abend verbringen. Das ist, wozu die Israelitische Kultusgemeinde alle Münchner*innen in der Synagoge Ohel Jakob zur "Langen Nacht der Museen" einlädt. Um 20.30 Uhr sowie um 21.45 Uhr hält im Zuge dessen die deutsch-jüdische Autorin Ellen Presser einen dreißigminütigen Vortrag zu den architektonischen Besonderheiten der Münchner Hauptsynagoge und erklärt, woher deren Name stammt. Dazu gibt es jeweils ein Konzert des Synagogenchors Schma Kaulenu, was soviel bedeutet wie "Höre unsere Stimme". Zusätzlich serviert das Restaurant Einstein im Jüdischen Gemeindezentrum verschiedene koschere Köstlichkeiten von 19.30–23.30 Uhr.
5 Spiel-, Dokumentarfilme und Reportagen in der HFF anschauen
Die Hochschule für Film und Fernsehen hat schon so einige Oscar-Preisträger*innen hervorgebracht. Angefangen haben sie alle mit verschiedenen Filmen im Audimax der Universität. Zur "Langen Nacht der Museen" könnt ihr jetzt in genau jenen Geschmack kommen: Junge, kreative Filmschaffende zeigen hier von 18–01 Uhr ihre aktuellen Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme. Das Programm wird moderiert von den jeweiligen Produzent*innen und im Anschluss der Filmblöcke haben Zuschauer*innen die Chance, die aufstrebenden Talente zu ihren Werken zu befragen.
6 Bei der Führung mit Kulturreferent Anton Biebl mehr zur Münchner Clubkultur erfahren
Wilde, exzessive Partys gehörten in den 70er und 80er Jahren in München zum guten Ton und Freddie Mercury war nur einer der Stars und Sternchen, die sich damals hierzulande durch die Nacht trieben. Kulturreferent Anton Biebl, Münchner Kindl und geboren zu genauer jener Zeit, wirft einen Blick zurück auf die Münchner Clubkultur. Binnen zweieinhalb Stunden führt er vorbei an seinen Lieblingsorten im Münchner Nachtleben, lässt das damalige Gefühl wiederaufleben und erzählt spannende, wilde Geschichten von Riem bis Schwabing. Die Führung um 23 Uhr ist bereits ausgebucht, für 19 Uhr könnt ihr euch jedoch im unten stehenden Link noch anmelden.
7 Live-Wandmalerei bei MunichArt bewundern
Der in München lebende sizilianische Maler Alessandro Giorgi ist für seine farbenfrohen, traumversunkenen Fantasiewelten bekannt. Er verarbeitet Gerüche, Eindrücke und prägende Erlebnisse aus seiner Jugend in seinen Malereien und schafft dabei Kunstwerke, sie so detailreich und verwunderlich sind, man könnte sie stundenlang bestaunen. Glücklicherweise habt ihr am Samstag genau dazu die Chance: Der Künstler wird im MunichArt nicht nur neue Werke an die Wand hängen, sondern die Galerie durch eine Live-Wandmalerei in ein Kunstwerk verwandeln.
8 Beim Improtheater in der Archäologischen Staatssammlung staunen
Nach acht Jahren ist die Archäologische Staatssammlung endlich wieder bei der "Langen Nacht der Museen" mit dabei. Nachdem das Haus für archäologische Funde aus Bayerns Vergangenheit im April seine Pforten öffnete, lädt es diesen Samstag neben den aktuellen Dauerausstellungen zu einer ganz besonderen Zeitreise ein. Jeweils zur vollen Stunde erforscht das Improtheater Bühnenpolka auf humoristische Weise die kulturelle Entwicklung der Menschheit und inszeniert einen abenteuerlichen Geistesritt durchs Museum. Inspiriert von den ausgestellten Exponaten und den dahintersteckenden Geschichten zeigt das Ensemble spontan, witzig und klug, wie interessant die Steinzeit wirklich war.
9 Science-Shows, Sonderausstellungen, Vorträge und Begehung der Aussichtsplattform gibt es im Deutschen Museum
Zwischen Quantenphysik, KI, Sternenhimmel und Turmaufstieg – das Deutsche Museum wird am Samstag zur Erlebniswelt. Entscheiden könnt ihr euch dabei zwischen Vorführungen im Chemie-Hörsaal, Wissenschaft-Shows im Auditorium, Vorträgen zu 3D-Druck und Polarlichtern in Bayern, verschiedenen Workshops in der Experimentier-Werkstatt, einer interaktiven Kunstinstallation zu Quantenphysik, einer Reise ins All und vielem mehr. Egal, ob ihr euch dabei für die Vergangenheit oder die Zukunft, Astronomie oder AI interessiert, fündig werdet ihr hier definitiv.
Ganz besonders an diesem Jubiläumstag: Wer möchte, kann über 300 Stufen in den Turm des Deutschen Museums hinaufsteigen und in 65 Meter Höhe über die Stadt blicken!
10 Die Gipsvorführung im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke besuchen
Ob am Marienplatz, der Theresienwiese oder in den heiligen Hallen der LMU: Eindrucksvollen Skulpturen und Gipsabgüssen von berühmten Figuren begegnen wir in München an vielen Orten. So auch im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Zur Jubiläumsnacht hat sich das Haus allerdings neben der aktuellen Ausstellung "GymnAsia", bei der besonders athletische Gipsfiguren aus der Antike zu bestaunen sind, ein sehr schönes Highlight einfallen lassen. Denn um 21 Uhr gibt es eine Gipsvorführung und ab Mitternacht bekommen alle Besucher*innen Handschuhe, um die Abgüsse selbst ertasten zu können.
11 Die Performance "Dirty Care" in der Lothringer Halle 13 anschauen
"Dirty Care" ist ein transdisziplinäres Format von und mit internationalen FLINTA*-Künstler*innen. Mit dem Begriff "Dirty Care" möchten die Macher*innen eine Form der Fürsorge beschreiben, welche aus dem Bedürfnis nach Selbstverteidigung entsteht und dabei Schutzkonzepte grundlegend hinterfragen. Die Ausstellung vereint Strategien der Selbstermächtigung mit politischen Emotionen und betont im Zuge dessen die Treibkraft von Zorn und Wut. Dieser Handlungsspielraum kommt auch in der Performance "Reactive Compliance" von Silvia Gardini zur Geltung, welche von 19–22 Uhr in der Lothringer Halle 13 vorgetragen wird.