11 Theaterstücke 2024, die ihr nicht verpassen solltet

Die Sommerpause steht kurz bevor, doch bis dahin geht es richtig rund auf den Brettern. Besucht bis dahin auf jeden Fall noch die tollen Inszenierungen, denn nicht alle davon werden auch im Herbst weiter aufgeführt. Lasst euch von den Tänzer*innen im Gärtnerplatztheater anstecken, taucht in Gefühlswelten und politische Diskussionen im Volkstheater ein, bewundert Klassiker modern inszeniert im Residenztheater. Habt auf alle Fälle Spaß und macht es euch in den Samtstühlen bequem. Toi Toi Toi!

© Judith Buss

1
Doping – Kammerspiele

Dem Titel könnte man Klickbaiting unterstellen, was erwartet uns bei "Doping"? Ein leistungsorientiertes Leben, verpackt in eine schwarzhumorige Komödie, klingt jedenfalls ganz nach unserem Geschmack. Erzählt wird von einem Lokalpolitiker Lütje Wesel, der auf Sylt Karriere gemacht und kurz vor der wichtigen Wahl zusammenbricht. Um aufgepäppelt zu werden, kommt er in eine Privatklinik. Wie geht es dem Befürworter eines schlanken Sozialstaats, wenn er selbst auf Unterstützung angewiesen ist?

  • Maximilianstraße 26, 80539 München
  • 04. April bis 24. Juli
  • 10 bis 45 Euro
© Gabriela Neeb

2
Asche – Kammerspiele

Elfriede Jelinek und Falk Richter – Sie gehören zu den Stars der Theaterszene und wenn sie gemeinsame Sache machen, kann nur eine grandiose Inszenierung bei rumkommen. Jelineks jüngster Text Asche stellt die Frage auf, warum wir Menschen eigentlich so böse sind, die Welt zerstören und wo wir hinsollen, wenn die Erde nicht mehr bewohnbar ist. Wie wäre es mit einer Parallelwelt, in der sowieso alles aus Plastik ist, dann könnte man sie gar nicht mehr verdrecken. Es geht um Angst – existenziell und zutiefst persönlich. Mit einer Mischung aus Musik und KI lässt Falk Richter sechs Schauspieler*innen in die Geschichte Jelineks eintauchen.

  • Maximilianstraße 26, 80539 München
  • 26. April bis 25. Juli
  • 10 bis 25 Euro
© Volker Derlath

3
Mordskolleginnen – Blutenburg Theater

Claudia ist stinksauer, ihr Kollege Hagen hat ihre gewünschte Beförderung erhalten. Warum nicht sie? Die Wut gilt besonders ihrer Vorgesetzten Dorothee. Ein Glück, dass immerhin Kollegin Steffi Mitgefühl für Claudia verspürt. Doch plötzlich haben sie es mit einer Leiche zu tun und mit der Frauensolidarität ist es dann doch schneller vorbei, als den drei lieb ist. Es wird kriminell, spannend und auch unterhaltsam mit den drei Frauen auf der Bühne. Spaß und Spannung sind also vorprogrammiert!

  • Blutenburgstraße 35, 80636 München
  • 7. Juni bis 28. September
  • ab 21 Euro
© Zhamilya Sakhari

4
Lysistrata macht Urlaub – Residenztheater

Bevor die Theater in die Sommerpause gehen, macht Lysistrata Urlaub im Residenztheater. Genauer gesagt sucht sie auf einer griechischen Insel Schutz vor der gewalttätigen Gesellschaft. Sie hat keine Lust mehr auf Krieg, Gewalt und Verbrechen. Für die Menschen auf der Insel steht vor allem der Spaß im Vordergrund. Dazu gehört auch Sex. Doch ihre entspannte Stimmung wird schnell von ihrem Vater gestört. Der Tyrann ist alles andere als ein Fan ihres Lebensstils und versucht seine Tochter zu manipulieren. Der Konflikt dieses Vater-Tochter-Gespanns verstrickt sich mit absurden Geschichten immer mehr, bis man am Ende auch als Zuschauer*in mehr oder weniger manipuliert wird. Zum Anschauen macht es super viel Spaß und neben der Gesellschaftskritik gibt's auch was zu Lachen. Die Inszenierung im Marstall solltet ihr euch also nicht entgehen lassen!

  • Max-Joseph-Platz 1, 80539 München
  • 07. bis 25. Juni
  • 14 bis 40 Euro
© Jean-Marc Turmes

5
Das Ende des Regens – Metropoltheater

Wir zählen das Jahr 2039. Seit 80 Jahren regnet es und die Welt droht unterzugehen. Während der Regen unaufhaltsam vom Himmel tropft, stehen zwei Familien im Mittelpunkt. Von 1959 bis 2039 wird sprunghaft die Chronik beider Familien erläutert. Wie sie zusammenhängen, mit Verlust und Liebe umgehen und warum es am Ende doch nur um das Leben geht. Die Schauspieler*innen berühren einen – haltet also eure Taschentücher bereit, es wird emotional und hochspannend. Die Inszenierung von Jochen Schölch feierte schon 2018 ihre Premiere. Doch weil sie so beliebt ist, können wir uns in diesem Sommer wieder darauf freuen!

  • Floriansmühlstraße 5 80939 München
  • 13. Juni bis 07. Juli
  • 19 bis 25 Euro
© Yannick Thedens

6
Balance – Theater Grenzenlos

Wie der Name schon sagt gibt es im Theater Grenzenlos keine Grenzen. Es ist ein Ort, an dem geflüchtete Menschen auf der Bühne stehen. Künstlerisch setzten sie sich mit Themen wie Flucht, Heimat und Angst auseinander. Hier könnt ihr eintauchen in ganz neue Welten und werdet von den Geschichten berührt. So auch in der aktuellen Inszenierung Balance. Nuri geht Reisen um Antworten zu finden. Denn das Königreich ist in Schieflage geraten. Auf der Reise lernt er Zada kennen. Gemeinsam bewältigen sie Ängste, entdecken neue Orte und stellen sich die Frage, wie sie das Gleichgewicht in der Gesellschaft wiederherstellen können. Die Antworten erfahrt ihr im Stück. Inhaltlich ist es aktueller denn je...

  • Situlistraße 75, 80939 München
  • 18. bis 27 Juni
  • ab 6 Euro
© Felix Loechner

7
Kassandra – Akademietheater August Everding

Die Bayerische Theaterakademie August Everding und die Hochschule für Musik und Theater München machen mal wieder gemeinsame Sache. Sie mixen die Texte von Kassandra und Der Untergang und nähern sich so der Seherin Kassandra, der man schon immer hätte glauben sollen. Es nur nie getan hat. In der Inszenierung ist sie eine Art außerzeitliches Bewusstsein Der trojanische Krieg ist vorbei und die Griechen würfeln wer welche trojanische Frau bekommt. Doch lassen sich mit dem Lehren aus der Vergangenheit zukünftige Kriege verhindern?

  • Max-Joseph-Platz 1, 80539 München
  • 18. bis 22. Juni
  • ab 8 Euro
© Leis

8
Troja – Gärtnerplatztheater

Kriege gibt es seit Beginn der Menschheit und noch immer führen die Menschen Krieg. Die Geschichte des trojanischen Krieges ist wohl eine der bekanntesten Mythen über eine Schlacht. Eigens für das Gärtnerplatztheater hat der griechische Choreograf Andonis Foniadakis eine Choreografie erschaffen, die von der Mythologie ausgehend, bis ins Heute reicht und der Frage nachgeht, wie sich Krieg auf die Menschen auswirkt und was wir alle zu einer friedlichen Welt beitragen können. Als Vorlage für das Ballett nutzt Andonis Foniadakis das Drama "Die Troerinnen" von Euripides. Es beschreibt den Fall Trojas und den Umgang mit den trojanischen Frauen. Wer wird welchem griechischen Mann zugeordnet und was für ein Schicksal ihnen blüht. Tragisch, bewegend und definitiv zum Nachdenkend anregend könnt ihr in dem Ballett die Tänzer*innen bestaunen.

  • Gärtnerplatz 3, 80469 München
  • 28. Juni bis 17. Oktober
  • 10 bis 67 Euro
© Roland Halbe

9
Based on a true Story by Truman Capote – Volkstheater

Kammerspiele meets Volkstheater – das kann ja nur grandios werden! In dem Video-Essay Based on a true Story by Truman Capote beschäftigen sich drei Performer*innen der beiden Theaterhäuser mit dem echten Kriminalfall rund um die Familie Clutter. 1959 wurde diese komplett ermordet und sieben Jahre später veröffentlicht Truman Capote ein Buch mit allen Indizien und Einzelheiten über diesen Fall. Auch für einen Film diente das Buch. Auch wenn viele Fragen beantwortet werden, bleibt das WARUM? Immer wieder schweifen die Schauspieler*innen ab in Verschwörungen und Paranoia. Wie fühlt es sich an nicht mehr in der Realität, sondern einzig in einer Geschichte zu Leben und in wieweit lässt sich die Realität darstellen? Geht auch ihr diesen Fragen auf den Grund und rätselt im Fall Capote mit.

  • Tumblingerstraße 29, 80337 München
  • 04. Juli bis 06. Juli
  • 15 bis 28 Euro
© Chris Hirschhäuser

10
Der Besuch der alten Dame – Teamtheater

Die alte Dame kehrt in ihre Heimat zurück. Sie ist reich und jede*r will etwas von ihrem Reichtum abhaben. Gerne bietet sie der kleinen Stadt finanzielle Unterstützung an, doch dafür verlangt sie Gerechtigkeit. Da kommt die Frage auf, warum die Dame in ihren jungen Jahren die Stadt verlassen hat. Inwieweit sind die anderen Bewohner*innen daran Schuld? Friedrich Dürrenmatt greift die Themen Gerechtigkeit und Gier auf und bringt damit menschliche Abgründe zum Vorschein. Aufgeführt wird das Stück vom inklusiven Spielclub der Freien Bühne München.

  • Am Einlaß 4, 80469 München
  • 25. bis 27. Juli
  • ab 12 Euro
© Bernt Haberland

11
Moby Dick – Ensemble Persona

Im Juli sind sie zurück – die Sommer-Festspiele! Am wunderschönen Nymphenburger Schloss unter freiem Himmel könnt ihr zwei Monate lang gleich mehrere Inszenierungen des Ensemble Persona bewundern. Ein Sommernachtstraum, Peer Gynt und 80 Tage um die Welt kennen wir schon aus dem letzten Jahr und können wir euch nur nochmal ans Herz legen. Am 27. Juli feiert dann die neuste Inszenierung Moby Dick Premiere. Herman Melville erzählt in seinem weltberühmten Roman die Geschichte des Wales Moby Dick und seines Jägers Captain Ahab. Gemeinsam mit seinen Gefährten kämpft er gegen Naturgewalten an und fragt sich, wofür wir eigentlich leben. Angesichts der Klimakrise und den gesellschaftlichen Umbrüchen ist Moby Dick gerade total angesagt in den Theaterhäusern.

  • Schloss Nymphenburg, 80638 München
  • 27. Juli bis 18. August
  • ab 30 Euro

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