Kleine, geile Firmen #58 – Faire Designerstücke von Space For A Name

© Julia Sturm

Lasst es uns endlich unbescheiden und umso lauter in die Welt rufen: München ist ein heißes Pflaster! Vor allem da, wo es uns früher vielleicht eher lauwarm vorkam: In der Mode. Heimlich, stilvoll und leise wurden in den letzten Jahren einfach mal so viele kleine, nice Modelabels gegründet, dass wir ganz Feuer und Flamme sind. Nicht wenige davon haben wir euch bereits vorgestellt, zum Beispiel die 11 Münchner Labels mit schönen T-Shirts. Auf ein ganz bestimmtes Label habt ihr uns aber aufmerksam gemacht. Höchste Zeit also, Space For A Name endlich tutto kompletto zu präsentieren!

feminin, fröhlich, außergewöhnlich

Fröhlich, leichtfüßig, edgy kommt Space For A Name daher. So, als wäre das frisch geschlüpfte Label auf der Berliner Fashion Week irgendwo zwischen Hippie und High Fashion abgebogen und einfach geradeaus nach München weitermarschiert. Classy, clean und etabliert sieht das Label aus, dabei ist gerade alles noch ganz neu und aufregend. Denn die beiden Modedesignerinnen und Freundinnen Alexa und Nadja haben Space For A Name erst im Dezember 2020 gegründet.

Space For A Name
© Julia Sturm
Space For A Name
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Die Geschichte von Alexa und Nadja scheint dem Start-Up-Bilderbuch entsprungen: Die beiden lernten sich am ersten Tag ihres Modedesign-Studiums in München kennen und verabredeten sich für den nächsten Tag zum gemeinsamen Weg zur Uni. Ab da gingen die beiden Hand in Hand weiter. Der Rest ist Geschichte – beziehungsweise die Gründung ihres eigenen gemeinsamen Labels. Feminin, fröhlich, außergewöhnlich – so würden Alexa und Nadja ihre Mode, die die beiden gerade noch in ihrem Atelier in einer wunderschönen Altbauwohnung in Schwabing nähen, selbst in Worte fassen.

Space for?

Vielleicht fragt ihr euch – genau wie wir vor dem Interview – schon seit Beginn des Artikels: Space for was bitteschön? Der Name Space For A Name bleibt sofort im Kopf hängen. Was Alexa und Nadja ursprünglich eigentlich nur als Platzhalter dienen sollte, stellte sich als perfekt passender Label-Name heraus. Denn er beschreibt den Kern ihrer Philosophie auf den Punkt: Platz machen. Die Bühne frei machen, für alle, die hinter einem fertigen Kleidungsstück stehen.

Space For A Name
© Julia Sturm
Space For A Name
© Julia Sturm

Alexa und Nadja wollen Transparenz – und zwar echte. „Gerade in der Modebranche interessieren sich immer mehr Leute für Transparenz und wollen wissen, wo kommen meine Kleider her, wer hat‘s gemacht? Für uns war von Anfang an klar, dass wir damit offen umgehen wollen. Weil wir ja auch eine Firma gründen wollten, bei der wir nichts verstecken müssen“, erklärt Nadja. „Denn eines der größten Probleme in der Modebranche ist aktuell das Greenwashing. Alle behaupten, sie seien nachhaltig, nur wenn man wirklich versucht nachzuforschen, kommt wenig Konkretes raus.“

Eines der größten Probleme in der Modebranche ist aktuell das Greenwashing.

Im grandios durchdachten Space For A Name Onlineshop findet ihr deshalb unter jedem Kleidungsstück die Produktionskette in Bildern. Die beiden Mädels zeigen euch die Menschen und Schritte, die an der Herstellung ihrer Kleider beteiligt waren. Am Ende kann dann jede*r selbst für sich entscheiden, ob die Produktion den eigenen Nachhaltigkeits-Kriterien entspricht.

Space For A Name
© SFAN – Klara Lawrence
Space For A Name
© Julia Sturm

Mit ihrem eigenen Label haben sich Nadja und Alexa nicht nur einen Traum erfüllt. Sie haben sich auch eine Stimme gegeben, um ein Stückchen Bewusstheit zu schaffen und ihre Message in die Welt zu tragen. Wertschätzung für Klamotten und Freude an der Mode – beides bedingt sich ja gegenseitig.

Ein Modelabel als Gegenentwurf zur Wegwerfkultur

„Wir müssen wieder verstehen, dass es nicht okay ist, mal eben für einen Abend ein Top um zwei Euro zu kaufen. Und dass es nicht möglich ist, für diesen Preis ein nachhaltiges, faires Produkt herzustellen“, bringt es Alexa auf den Punkt. Nur wie gelingt uns das? Indem wir eben begreifen, was es alles bedarf, ein Kleidungsstück herzustellen. Indem wir einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Space For A Name
© SFAN - Klara Lawrence
Space For A Name
© SFAN - Klara Lawrence

Aktuell ist der Onlineshop noch die einzige Möglichkeit, ein Teil zu erwerben. Klickt euch unbedingt durch die Kategorien "Unique Pieces" und "Limited Quantity". Bestellungen nehmen die beiden übrigens als Pre-Order an, denn sie wollen nur produzieren, was auch wirklich benötigt wird.

Unser Tipp sind die Second-Chance-Shirts: T-Shirts, die Alexa und Nadja mit ihren eigenen Grafiken mittels Siebdruck verzieren und ihnen damit ein zweites, stylisches Leben einhauchen. „Denn T-Shirts wurden definitiv schon genug hergestellt auf der Welt“, sagt Alexa. Aber nicht genug nice Prints, wie die von Space For A Name, sagen wir. Ein perfektes Match also.

München legt gern selbst Hand an. Fast jede Woche gründet sich hier eine neue Firma, wird ein neues Label vorgestellt oder neues Produkt lanciert. Wir stellen euch die kleinen, geilen Firmen der Stadt vor. Die Bedingungen sind simpel. Klein müssen sie sein, das heißt weniger als zehn Mitarbeiter und natürlich: Geil.

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