089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Verrückt nach München
Die beiden Journalistinnen Stefanie Gentner und Veronika Beer arbeiten nicht nur gemeinsam beim Bayerischen Rundfunk, sie betreiben auch ein Blog zusammen – Verrückt nach München – und locken auf dem Tourismusportal Simply Munich Menschen in unsere Lieblingsstadt. Gute Laune bekommen die beiden Freundinnen auf dem Tennisplatz und in den Bergen, bei Zimtschnecken und gutem Kaffee (am liebsten dem von Emilo!) – und eigentlich immer, wenn sie in der Sonne durch die Viertel strawanzen. Im Sommer 2018 erschien außerdem ihr Buch „Glücksorte in München“ in dem sie Münchner wie Touristen einladen, verwunschene Hinterhöfe, Cafés mit Wohnzimmeratmosphäre und geheime Spots aus einem neuen Blickwinkel kennenzulernen.
1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu euch gesagt hat?
Stefanie: „Das geht im Gesamten nicht!“ – der Satz fiel allerdings erst, als unsere ganze Mädels-Clique nach einer mega Schlange schon im Parkcafé drin war. Dann fiel uns auf: Dani ist nicht da. Sie stand noch vor der Tür und kam nicht rein. Der Türsteher war gnadenlos. Wir sind dann alle weitergezogen – und lachen bis heute drüber.
Veronika: „Du gehörst zu Sammy?“ – Ich weiß bis heute nicht, wer Sammy ist. Aber ich mag ihn, denn dank ihm war ich drin.
2. Eure teuerste Taxifahrt?
Stefanie: Wir wohnen beide zentral und fahren kein Taxi. Ich liebe mein Fahrrad – und damit düs' ich immer und überall hin!
Veronika: Mein Mann ist früher leidenschaftlich gern Taxi gefahren und legt immer noch Wert auf das „TX“ im Kennzeichen. Ich glaube, er würde mich bei jedem Sturm und zu jeder Nachtzeit überall hinbringen und abholen. Unbezahlbar! Meine teuerste Fahrt ging nach einem Spätdienst vom Funkhaus nach Schwabing. Der Taxler hatte so viele Horrorgeschichten über das Benehmen von Boris Becker in petto, dass ich vor der Wohnung einfach noch eine Viertelstunde sitzen blieb.
3. Was werdet ihr an München nie verstehen?
Veronika: Die Mieten, die unentspannten Leute an der Supermarktkasse und warum so viele Münchner beim ersten Kind plötzlich vom Reihenmittelhaus mit Garten träumen.
Stefanie: Ja, stimmt! Ein Haus, und dann raus. Das ist auch nichts für mich. Lieber kleiner und dafür mittendrin!
4. Wann und wo habt ihr zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?
Veronika: An Heiligabend bin ich mit meinem Mann und unserer Tochter zur Ursula-Kirche geschlendert. In einem schwarzen Mercedes brannte Licht: Jérôme Boateng war am Whatsappen, bevor er im Nachbarhaus verschwand. Der alte Gauland hätte die Krise bekommen. Für uns war’s eine wunderbare Weihnachtsüberraschung.
Stefanie: Bekannte? Seit meine Tochter in der Schule ist, treff ich nur noch Bekannte. Sophia kennt alle und jeden! Sendling ist tatsächlich ein Dorf… ach so, stopp! Ihr meint Bekannte im Sinne von Promis: Da hab ich heute früh gerade den einen Schauspieler von der Serie „Hubert und Staller“ gesehen. Der wär mir in der Stadt fast vors Fahrrad gelaufen. Ganz ehrlich: In München kann’s einem doch auch jederzeit passieren, dass man hinter Mehmet Scholl an der Kinokasse steht, oder?
5. Wo kennt ihr den Kellner mit Namen und was bestellt ihr bei ihm?
Stefanie: Ich kenn Salvatore und Enzo vom Caffé Ristretto, Marc vom Kirr Royal und Cyrus vom Frenzy, Thorsten vom Wirtshaus in der Au… fragt mich mal, wo ich nicht den Kellner mit Namen kenne. Und was ich da bestelle? Cappuccino, Cappuccino, Cappuccino… der darf nie fehlen!
Veronika: Ich ratsch gern mit dem Bob von Bob im Park bei Bier und Grillzange. Der Axel ausm Milchhäusl serviert mir ungefragt Cappuccino, und der Mario aus der Casa Sarda am Elisabethmarkt bringt immer, was er will. Darf er auch – alles dort schmeckt fantastisch.
6. Wohin flüchtet ihr, wenn Wiesn ist?
Stefanie: Ich wohne direkt neben der Wiesn und flüchte jedes Jahr ganz weit weg. Vor ein paar Jahren hab ich sogar mal bei einer Freundin in Schwabing übernachtet, um den Massen zu entgehen. Aber das glückt ja inzwischen auch nicht mehr in Schwabing. Am liebsten wären mir zwei Wochen Urlaub, aber da spielen mein Mann und die Kinder nicht mit.
Veronika: Doch, doch, in Schwabing kann man sich zur Wiesn schon ganz gut verstecken. Aber am liebsten gehe ich an den Tagen wie in den Nächten ins Café Kosmos – da ist Dirndl- und Lederhosenverbot. Jeder muss seine Verkleidung ausziehen, bevor er reingelassen wird. Das verlangt der Chef sogar von seinen engsten Kumpeln. Die sitzen dann in Boxershorts an der Bar. Ein großer Protest im Kleinen.
7. Der schönste bayerische Fluch?
Stefanie: Sacklzement und Kreizkruzefix!
Veronika: Sapperlot und sakradi!
8. Euer letztes Handybild von der Isar?
Veronika: Die weiße Couch gleich an der Reichenbachbrücke, die gerade viral geht.
Stefanie: Sommerregen an der Isar. Wir waren beim Grillen am Flaucher – da kam der große Schauer… Das Bild war so schön und typisch, dass es in unser Buch „Glücksorte in München“ musste – ebenso wie das Isarflimmern am Flaucher von unserem Freund Salvan.
9. ...
Veronika: München ist bunt, und München ist grün. Also seid lieb zueinander, und sammelt bitte euren Müll auf!