Das Pop-Up Restaurant "Fleischkonsum" geht in die zweite Runde

© Sebastian Lehner

So lang ist es noch gar nicht her – also ziemlich genau ein halbes Jahr – da verwandelte sich das Nudo in der Maxvorstadt für zwei Wochen in ein Pop-Up Restaurant mit dem provokanten Namen "Fleischkonsum". Hauptzutat der mehrgängigen Menüs war, wie der Name schon sagt, Fleisch. Das Konzept kam so gut an, dass es nun in die zweite Runde geht. Diesmal sogar für drei Wochen und in neuer Location.

Die große Frage ist nun, wie so ein Konzept in Zeiten, in denen die Kritik an eben jenem (massenhaften) Fleischkonsum riesig und auch berechtigt ist, überhaupt funktionieren kann. Die Antwort? Vincent Fricke, der Koch, der hinter dem ganzen Projekt steht, ist alles andere als die Gallionsfigur der fleischigen Völlerei. Er plädiert ganz einfach für den bewussten Konsum – vor allem von tierischen Produkten.

Make Fleisch special again!

Während immer mehr Leute komplett auf Fleisch oder sogar alle tierischen Produkte verzichten, verfolgt Vincent eine andere Strategie. Er will seine Gästen dazu anleiten, Fleisch wieder als das zu sehen, was es in früheren Generationen mal war – nämlich etwas Besonderes. Etwas, das nicht auf dem täglichen Speiseplan stand.

© Vivi D'Angelo

Da werden mit Sicherheit nun viele eifrig nicken und "Ja, genau!" rufen, denn die Tatsache, dass das Ausmaß unseres Fleischkonsums nur durch brutale Massentierhaltung möglich ist, ist wohl mittlerweile jedem klar. Und welche negativen Auswirkungen das auf unsere Umwelt, den Menschen und natürlich die Tiere hat, kann auch keiner leugnen. Salami-Pizza bestellen wir dann trotzdem. Ausnahmsweise.

Das Herz auf der Zunge

Genau an diesem Punkt setzt Vincent mit seinem Konzept an, denn bei seinen Menüs, kommen nicht einfach Putenbrust und Rinderfilet auf den Teller. Für ihn bedeutet bewusster Konsum nämlich nicht nur weniger Fleisch zu essen, sondern er ist Verfechter des "nose to tail" Prinzips. Das bedeutet nichts anderes, als dass alle Teile des Tieres zu schmackhaften Gerichten verarbeitet werden können.

Da gibt es dann saftiges Rinderherz und zarte Rinderzunge auf lauwarmen Linsen, Ceviche vom Hirsch mit Kürbis-Graupen-Salat oder sogar (erstaunlich leckeres) Knochenmark. Verständlich, wenn es euch beim Lesen schon schüttelt, aber versprochen: Vincent versteht sein Handwerk und wer sich traut, wird positiv überrascht sein, wie gut Leber, Herz, Zunge oder eben Knochenmark schmecken können.

fleischkonsum
© Nina Vogl

Die aktuellen Lieblingsvokabeln im Dunstkreis bewussten Konsumverhaltens sind ja Nachhaltigkeit und Regionalität und auch Vincent orientiert sich daran. So könnt ihr sicher sein, dass das Fleisch auf euren Tellern nicht aus Massentierhaltung stammt, sondern von Höfen aus der Region, wie zum Beispiel dem Gut Spielberg in Aying.

Während der drei Wochen, in denen das Pop-Up-Restaurant im Holzkranich in der Maxvorstadt gastiert, könnt ihr mehrgängige Menüs genießen und euch die Gerichte von Vincent erklären lassen. Die Menüs wechseln jeweils wöchentlich und wir raten daher dazu, euch bald anzumelden. Der erste Termin im 06. März ist bereits ausgebucht!

Popup Restaurant Fleischkonsum // Holzkranich, Georgenstraße 105, 80793 München  // 06.03–23.03., jeweils Montag bis Donnerstag ab 19 Uhr // Das mehrgängige Menü gibt es für 39 Euro (3-Gang), 45 Euro(4-Gang) bzw. für 49 Euro (5-Gang). // Reservierung telefonisch unter 0177-7288667 oder per Email unter [email protected] // Alle Infos findest du hier.

Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!

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