11 kleine, gute Dinge, die du immer in München machen kannst
Was Gutes tun, sich engagieren – das klingt immer erst einmal nach viel Arbeit. Wer aber eineem BISS-Verkäufer im Vorbeigehen ein Heft abkauft oder abends nach der Arbeit noch schnell ein Sandwich vor dem Müll rettet, der weiß: Ein gutes Gefühl ist weder teuer noch aufwendig. Und da Nina ja immer predigt "Jeden Tag eine gute Tarte" haben wir hier einmal elf Dinge gesammelt, die ihr immer wie nebenbei in München machen könnt, um euch für gute Zwecke zu engagieren.
1. Mit der BISS-Zeitung Obdachlosen helfen
Gerade eben erst hat die BISS Zeitung ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Damit ist sie die älteste Straßenzeitung Deutschlands und eine der erfolgreichsten – mit monatlich 38.000 verkauften Heften! Über hundert Obdachlose und Bedürftige stehen in ganz München und bieten das Heft für 2,20 Euro an. Davon geht die Hälfte an den Verkäufer, das Trinkgeld sowieso. BISS erhält keine öffentlichen Gelder, finanziert sich ausschließlich über Anzeigen im Heft, den Verkauf sowie Spenden und Sponsoren. Dafür stellt der Verein jede Menge auf die Beine wie zum Beispiel die Schreibwerkstatt für Obdachlose.
2. Bei hey einen Kaffee an Menschen verschenken, die es sich gerade nicht leisten können
hey ist so simpel wie effektiv: Wenn du dir beim Bäcker eine Semmel oder einen Kaffee kaufst, bezahlst du einfach einen zweiten mit und der Kassenzettel dafür wird auf einen Haken an ein Holzbrett gepinnt. Menschen, die sich den Besuch beim Bäcker oder im Café nicht leisten können, dürfen diese Bons einlösen und können so wieder am sozialen Leben teilhaben. Das Ganze startete in München 2015 unter dem Namen "Brot am Haken" in der Bäckerei Neulinger in der Volkartstraße. Seitdem sind über 70 Bäckereien, Cafés, Restaurants und Läden in München am Start, zum Beispiel die Aroma Kaffeebar, das Caspar Plautz, die Bäckerei Alof, aber auch das Beirutbeirut und Ballabeni. Gutes tun war nie einfacher!
3. Mit Recup keine Pappbecher mehr verbrauchen
In Deutschland werden jährlich 2,4 Milliarden Einwegbecher verbraucht! Wie gut, dass sich ein Münchner Start-Up diesem Problem angenommen hat: Recup ist nichts anderes als ein Pfandsystem. Ihr bekommt bei der Bestellung im Café statt eines Pappbechers den schicken Recup, einen Mehrwegbecher aus Kunststoff. Dafür bezahlt ihr einen Euro Pfand, den ihr bei der Rückgabe natürlich wieder bekommt. Der Becher wird dann gereinigt und kann laut der Macher bis zu 500 Mal benutzt werden. Der große Vorteil an der Sache ist, dass ihr die Becher nicht dort zurückgeben müsst, wo ihr sie gekauft habt, sondern es gibt mittlerweile wirklich unzählige Cafés, Läden & Supermärkte in ganz München, die das Recup-System verwenden.
4. Zum Frühstück gute Gastro-Projekte unterstützen
Im Café Bellevue di Monaco schlagt ihr gleich zwei gute Taten mit einer Klappe: Hier wird mit der ausschließlich vegetarischen Speisekarte nicht nur viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, sondern ihr unterstützt mit jedem Kaffee, Frühstück oder Mittagessen die gemeinnützigen Projekte des Cafés. Die Einnahmen fließen zum Beispiel in das Infocafé, in dem eine ehrenamtliche Asyl- und Migrationsberatung untergebracht sind. Mittlerweile gibt es immer mehr Gastro-Adressen mit gutem Zweck: Im Über den Tellerand Café zahlt nicht nur jeder, was er kann, hier arbeiten auch Menschen mit und ohne Fluchthintergrund zusammen. Das Ausbildungsrestaurant Roecklplatz gibt jungen Menschen mit sozial schwierigem Hintergrund einen Start ins Berufsleben. Ihr seht also, ihr könnt alleine schon mit eurem Frühstück oder Abendessen etwas Gutes tun!
5. Arbeitslosen helfen in den Gebrauchtwarenhäusern vom Weißen Raben
Was schön ist, muss nicht immer neu sein – das wissen wir längst. Wie gut es sich anfühlt, ein tolles Second-Hand-Teil zu finden, könnt ihr in den Gebrauchtwarenhäusern vom Weißen Raben in Sendling und im Westend ausprobieren. Hier gebt ihr Möbeln, Elektrogeräten (mit Garantie!), aber auch Klamotten nicht nur eine zweite Chance, ihr unterstützt mit eurem Kauf auch ein Unternehmen, das langzeitarbeitslose Menschen betreut und beschäftigt. Das Ziel ist es, diese Menschen gesellschaftlich wieder zu integrieren und ihnen berufliche Chancen aufzuzeigen. Im Moment beschäftigt der Weiße Rabe rund 400 Menschen. Ihr könnt aber nicht nur einkaufen gehen, sondern auch gut erhaltene Sachen spenden.
6. Mit der Too Good To Go-App Lebensmittel retten
Manche Läden wie das Café Erika und Ida's Milchladen bieten abends ihre noch übrig gebliebenen Snacks zu einem reduzierten Preis an. Eine super Möglichkeit für euch, um an ein günstiges Abendessen zu kommen – und wie nebenbei noch Lebensmittel zu retten! Das muss man aber natürlich erst mal wissen. Die App Too Good To Go gibt euch eine super Übersicht, welche Cafés, Bäckereien und Restaurants noch was übrig haben. Vom Schickfus Sandwich-Laden über's Café Ignaz bis hin zum Shizoo Sushi ist hier wirklich alles dabei. Bezahlt werden kann einfach und bequem via App. Auch toll ist der Ökoesel in Neuhausen: Hier bekommt ihr Bio-Lebensmittel bis zu 30 Prozent billiger. Monatlich zahlt ihr 18,50 Euro und könnt zwei Mal die Woche zum Einkaufen vorbeikommen!
7. Alte Bücher zum nächsten Bücherschrank bringen
Wenn's euch auch so schwer fällt, Bücher in den Müll zu tragen, dann verschenkt sie doch einfach weiter. Wäre ja auch schade drum. Perfekt dafür sind die Münchner Bücherschränke, die es zum Beispiel am Nordbad, am Rathaus Pasing, am Partnachplatz, in der Au (Am Herrgottseck 2) und in kleiner Ausführung im Rosengarten gibt. Eine Auflistung von Bücherschränken in verschiedenen Münchner Vierteln findet ihr hier.
Wer nicht nur dringend Bücher, sondern auch größere Dinge loswerden muss, der kann das ziemlich einfach über die Facebook-Plattform Verschenk's tun. Unter den fast 50.000 Mitgliedern findet sich eigentlich immer jemand, der sich über eure Sachen freut und sie vielleicht sogar auch noch abholt. Win-Win!
8. Bei Tatendrang ein Ehrenamt via WhatsApp finden
Die Münchner Freiwilligen-Agentur Tatendrang ist die Lösung für alle, die ein bisschen Zeit haben, um sich zu engagieren, aber keinen Plan haben wofür. Das Grundkonzept ist schnell erklärt: Ihr füllt einen Fragebogen aus, kommt zum persönlichen Beratungsgespräch ins Büro am Isartor und verlasst es bestenfalls mit einem auf eure Wünsche maßgeschneiderten Ehrenamt. Bei Tatendrang gibt's außerdem das WhatsApp-Projekt "What's to do" mit dem die Agentur schon einen Innovationspreis gewonnen hat. Hier muss sich niemand langfristig binden, ein bis zwei Mal die Woche werden ehrenamtliche Angebote per WhatsApp verschickt. Jeder kann sich dann spontan entscheiden, ob er Lust und Zeit hat. Mittlerweile sind schon mehrere hunderte Freiwillige in der Gruppe.
9. Gebrauchte Schätze in der Halle 2 finden
Es ist Wahnsinn, was die Münchner alles wegschmeißen. Wer mal einen Tag auf einem Wertstoffhof verbringt, sieht unbenutzte Gartenmöbel, neue Matratzen, antike Möbel –alles auf dem Weg in den Müll. Zum Glück rettet der Abfallwirtschaftsbetrieb die gut erhaltenen Dinge, verkauft und versteigert sie in der Halle 2 in Pasing. Hier findet ihr wirklich alles, was ihr für euer Zuhause braucht: Elektrogeräte, Geschirr, Spielzeug, Uhren, Spiegel, Bilder, Gartengeräte. Und jeden Samstag ab 11 Uhr findet zudem eine Versteigerung statt, bei der die wertvollen Dinge einen neuen Besitzer suchen. Und ihr müsst nicht mal auf gut Glück hin, denn der AWM zeigt davor online die Schätze, die zu versteigen sind.
10. Alte Klamotten an Bedürftige spenden
Klar, ihr könnt eure alte H&M-Jeans noch für zehn Euro bei Kleiderkreisel verscherbeln, ihr könnt euch den Aufwand aber auch sparen und dazu noch gleich was Gutes tun: Den nächsten Altkleidersack also einfach an eine der beiden Kleiderkammern der Inneren Mission spenden, hier können sich bedürftige Menschen mit und ohne Migrationshintergrund kostenlos mit Winterjacken und allem Nötigen ausstatten. Auch bei Diakonia in der Dachauer Straße könnt ihr unter anderem Klamotten für Geflüchtete abgeben – oder in einen der Sammelcontainer werfen. Und die Bahnhofsmission freut sich auch immer über Kleidung – allerdings nur zur Jahreszeit passend, weil sie nicht lagern können.
11. Mehr lächeln!
Was ist mit Deutschland los, dass man nur irritiert angeguckt wird, wenn man seine Mitmenschen auf der Straße anlächelt? Oder vielleicht sind die Leute es auch einfach nicht gewöhnt. Also gewöhnen wir sie daran und nehmen uns vor: Jeden Tag wird ein Mensch da draußen angelächelt. Nicht nur, dass ein anderer Tag so vielleicht ein bisschen schöner wird, lachen macht dich selbst auch glücklicher. Also ein Win-Win für alle. Viel Vergnügen bei dieser einfachsten Challenge!