Vegane Bowls und Bio-Burger: Die Goldene Rakete im Glockenbach
Was braucht so ein Restaurant heutzutage eigentlich, um erfolgreich zu sein? Eine gute Lage ist bestimmt hilfreich. Dann natürlich eine schicke Einrichtung und am besten auch Essen, das gut schmeckt, aber vor allem fotogen ist. Die Drinks dürfen gerne besonders, aber nicht zu teuer sein. Wenn zu alldem noch der Name reinhaut, stehen die Chancen gut, dass der Laden nicht nur einen sauberen Start hinlegt, sondern sich auch hält. Sofern diese Theorie stimmt, hat das neue Restaurant an der Ecke Fraunhofer- und Reichenbachstraße – dort, wo bis vor kurzem noch der Wassermann war – beste Voraussetzungen. Wir sagen Hallo zur Goldenen Rakete!
Dabei sparen wir uns mal all die tollen Wortwitze rund um Raketenstart, saubere Landung oder astronomische Preise – die gibt es nämlich nicht. Lieber gleich zur Sache: Wer davor mal im Wassermann war, wird die Location nun kaum wieder erkennen, denn das Team der Goldenen Rakete hat einen Interior-Rundumschlag hinter sich. Das Ergebnis kann sich dabei absolut sehen lassen. Der große Raum wurde optisch in verschiedene Bereiche unterteilt, ist farbenfroh, aber gleichzeitig hell, stylisch und gemütlich. Man sitzt auf Samtbänken, schönen Holzstühlen oder auf der ein oder anderen Couch. In der Mitte gibt es zwar eine goldene Bar statt einer goldenen Rakete, aber das Thema zieht sich mit Posterwänden, Zeichnungen und Lavalampen (!) durch den ganzen Laden.
Hier hat sich jemand wirklich erfolgreich ausgetobt. Weil die Vorstellungen oft speziell waren, hat das Team sehr viel selbst gemacht. Da freut man sich dann über kleine Details wie die abgerundeten Kanten an den Tischen oder größere Hingucker wie eine ganze Wand voller stylisher Raumfahrt-Poster, die man sich am liebsten mit nach Hause nehmen würde. Und weil alles so durchdacht gestaltet ist, findet man auch keinen Katzentisch – also diesen Platz im Restaurant, an dem eigentlich nie jemand sitzen möchte.
Burger, Bowls und Blubberschorle
Hat man dann seinen liebsten Tisch gefunden, kommt der freundlich-fröhliche Service ins Spiel. Die Jungs und Mädels scheinen echt motiviert zu sein, die Goldene Rakete gut durch den Tag zu manövrieren. Die Karte ist im Herbst 2018 nicht die riesen Überraschung und teilt sich bei den Speisen in Salate, Burger, Sides und – Achtung, Trommelwirbel! – Bowls.
Dabei ist die Auswahl aber zum Glück nicht zu groß, sodass man zwar erst mal die ausführlichen Zutatenlisten der Salate und Co. studieren muss, aber gerade nicht zu überfordert ist. Besonders positiv: Vegetarier und sogar Veganer bekommen ebenfalls eine reichhaltige Auswahl und dürfen sich ausnahmsweise auch mal zwischen vielen verschiedenen Varianten entscheiden und bleiben nicht mit der einzig veganen Option zurück.
Die Bowls sind grundsätzlich vegetarisch oder vegan und können dann mit Seitan, Tempeh, Hühnchen oder Rinderfilet gepimpt werden, ebenso die Salate. Und auch die Burger sind keine Fleischdömäne – und wenn dann nur mit Bio-Beef. Vegetarier freuen sich über Rote-Beete-Hirse-Feta-Patty, gegrillten Halloumi und Kichererbsen-Karotten-Bratling.
Wer gar keine tierischen Produkte isst, bekommt vegane Mayo und Seitan auf den Burger oder probiert sich an dem etwas anderen Sushi-Burger mit Reis statt Burger-Bun und Algensalat statt Fleisch-Patty. Der schmeckt auf jeden Fall spannend und ist sagen wir mal: Geschmackssache. Trotzdem finden wir es super, dass es mehr als eine vegane Option gibt und man sich nicht mit den Pommes zufrieden geben muss.
Karottenkuchen for the win!
Bei den Bowls – die wir in Mini-Version zum Probieren bekommen – sind Titus mit Kichererbsenpflanzerl, viel frischem Gemüse und Sesamdressing sowie die "Cora" mit Couscous und Edamame und Mangodressing unsere Favoriten. Der Superfood-Salat haut uns leider nicht aus dem Hocker – zu viel Grünkohl und zu wenig Dressing. Dass die Goldene Rakete eigentlich einem Burger-Business entstammt, – immerhin war das kleine Stammhaus in der Schulstraße vor der Umbenennung mal ein Holy Burger – merkt man sofort. Das Brot ist fluffig, das Bio-Fleisch großzügig bemessen, gut gewürzt und perfekt gegrillt. Da macht man also echt gar nichts falsch!
Dazu trinken wir eine der hausgemachten Limos, die wir mit 3,50 Euro echt fair finden und eine (wie es in der Karte steht) Blubberschorle mit Prosecco und einem speziellen Lavendel-Tee, der den Aperitif lila färbt. Auch bei den Drinks lässt sich hier niemand lumpen und so hat das Barteam selbst Gin angesetzt und überhaupt das ein oder andere Cocktail-Ass im Ärmel. Da testen wir uns beim nächsten Mal ausführlicher durch, legen euch aber ans Herz eure Reise in der Goldenen Rakete mit dem hausgemachten Karottenkuchen abzuschließen. Guten Flug!
Unbedingt probieren // Die hausgemachten Limonaden, den Karottenkuchen und den Bacon-Burger mit Bio-Beef.
Vegetarisch // Sehr große Auswahl für Veggies, sogar Veganer werden hier sehr happy – der Sushi-Burger ist da besonders spannend.
Mit wem gehst du hin // Perfekter Spot für einen entspannten Abend mit den Freunden!
Lärmfaktor // Großer Laden heißt nicht immer viel Lärm. Eher eine angenehme Geschäftigkeit.
Preise // Hausgemachte Limo 0,4l 3,50 Euro, Burger zwischen 7,90 und 11,80 Euro, Bowls 8,50 bis 12,50 Euro, Toppings jeweils 4 Euro, Longdrinks ab 8 Euro
Besonderheit des Ladens // Besonders gut, wenn Veganer, Vegetarier und Fleischesser gemeinsam unterwegs sind.
Goldene Rakete Glockenbach | Fraunhoferstraße 39, 80469 München | Mehr Info
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unser ehrliche Meinung.
Die Fotos zu diesem Artikel sind mit der Sony Alpha 7ii enstanden.