11 Radltouren, auf denen ihr den Münchner Süden erkunden könnt
Weil uns unser innerer München-Kompass in Sachen Ausflug immer eher in Richtung Süden zieht, haben wir euch schon mit auf 11 schöne Radltouren in den Münchner Norden genommen. Trotzdem darf kein Radlsommer ohne eine bis tausend Touren in den Süden vergehen! In den meisten Fällen natürlich entlang der Isar, wobei wassertechnisch auch andere Flüsse, Bäche und Seen locken. Weil wir aber nicht immer am Flaucher enden wollen, haben wir ein paar Touren für euch, die womöglich ein bisschen Abwechslung bringen und euch vielleicht in Ecken des Münchner Südens führen, die ihr noch nicht so auf dem Schirm hattet. Gute Fahrt!
Übrigens: Unsere Karten sind grobe Routenvorschläge, denn in vielen Fällen – vor allem entlang der Isar – führen viele verschiedene Wege ans Ziel. Zur Routenplanung eignet sich neben Google Maps auch sehr gut Komoot!
1. Vom Gärtnerplatz zur Großhesseloher Brücke
Der Weg nach Großhesselohe ist genau richtig für den lauen Frühling und alle, die keine Radl-Profis sind – vom Gärtnerplatz aus radeln wir am liebsten über die Corneliusbrücke ein Stück am rechten Isarufer entlang, bevor wir bei der Wittelsbacherbrücke die Seiten wechseln. Gen Süden ist auf dem linken Isarufer immer ein bisschen weniger los als auf dem klassischen Isarhighway. Am Flaucher vorbei gibt's einen kurzen Kaffee-Halt am Kiosk 1917 und dann schnurstracks weiter bis zur Großhesseloher Brücke. Hier habt ihr dann verschiedene Möglichkeiten in Sachen Einkehr: Alkoholfreies Weißbier bei Ronnie's Kiosk oder doch ein gscheider Biergartenbesuch in der Waldwirtschaft. Für die grandiose Isar-Aussicht von der Großhesseloher Brücke, müsst ihr dann nochmal fleißig bergauf treten, aber versprochen: Es lohnt sich!
Start: Gärtnerplatz, Ziel: Großhesseloher Brücke | Strecke: 8,3 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 35 Minuten
2. Vom Tierpark in die Pupplinger Au
Die Pupplinger Au ist so nah vor unseren Toren, doch bekannt ist sie eigentlich nur unter Rennradlern, Inline-Skatern und Fisch-Fans. Das wunderschöne Naturschutzgebiet liegt auf der anderen Isar-Seite von Wolfratshausen. Auf der ausgedehnten Tour könnt ihr unseren allerliebsten Lieblingsfluss auf gut 30 Kilometern entdecken und noch mehr lieben lernen. Die Strecke ist simpel und führt euch die meiste Zeit mal direkt, mal etwas entfernt am Ostufer der Isar entlang. Unterwegs gibt es unzählige Spots, an denen ihr es euch auf dem Kiesbett gemütlich machen und die Seele baumeln lassen könnt. Auf halber Strecke lohnt sich ein Stopp im Biergarten vom Gasthaus zur Mühle und für den Rückweg könnt ihr euch überlegen, ob ihr den ganzen Weg einfach auf der anderen Uferseite zurückfahrt oder doch lieber in Wolfratshausen in die S-Bahn springt!
Start: Tierpark Hellabrunn, Ziel: Pupplinger Au | Strecke: ca. 26 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 1,5–2 Stunden
3. Vom Nockherberg ins Hachinger Tal
Es muss ja nicht immer die Isar sein. Und man darf die Tour ruhig auch mit einem Getränk beginnen. Also starten wir im Crönlein am Nockherberg mit einem Stück Pizza und Limo und cruisen dann ins gute, alte Giesing! Nach Osten kommt erst das alte, dann das authentische neue Giesing, als modernes Arbeiterviertel. Bald wird's aber ruhig und grün: Der Friedhof am Perlacher Forst, der fast schon ländliche Fasangarten und am Ende – nach einer kurzen Fahrt durch den Wald – Unterhaching. Einen Rad-Abstecher lohnt auch das Viertel um die Cincinnattistraße. Hier wohnten nach dem zweiten Weltkrieg US-Soldaten – und haben sich ein bescheidenes Idyll aus kleinen Häuschen erbaut. Unterhaching heißt euch mit Wohnburgen willkommen. Aber links, auf der anderen Seite der Gleise warten zwei kleine Parks: Der Campeonpark mit seiner ungewöhnlichen Heidelandschaft und Wasserflächen und südlich der Sportpark. Dort gibt es, auf der anderen Seite des Stadions – in dem die SpVgg Unterhaching Profifußball spielt – auch einen Biergarten. Oder ihr fahrt gleich weiter zum Landschaftspark Hachinger Tal, gebaut um einen alten Flugplatz – Tempelhofer Feld auf Vorort-Münchnerisch.
Start: Nockherberg, Ziel: Landschaftspark Hachinger Tal | Strecke: ca. 9,5 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 35 Minuten
4. Einmal rund um den Starnberger See
Also Leute, das ist wohl ein Klassiker, den man zumindest ein Mal im Leben gemacht haben muss: Mit dem Radl rund um den Starnberger See cruisen und einfach mal jeden Blickwinkel samt Bergpanorama mitnehmen, den es gibt. Ein bisschen Grundkondition solltet ihr für die gut 50 Kilometer allerdings mitbringen. Am besten startet ihr am Starnberger Bahnhof, fahrt gemächlich am Ostufer entlang, genießt nach etwas über einer Stunde den ungewohnten Ausblick vom Südufer und macht euch dann wieder auf den Weg Richtung Norden. Dabei könnt ihr zum Beispiel im Bernrieder Park Pause machen und dem Buchheim Museum einen Besuch abstatten. In Tutzing solltet ihr euch noch mal das Bergpanorama gönnen und wenn noch Zeit und Lust da ist, lädt auch das Schloss Possenhofen, in dem Kaiserin Sissi ihre Kindheit verbrachte, zu einem Besuch ein. In Starnberg könnt ihr euch noch einen klischeehaften Spritz gönnen und dann wieder mit der S-Bahn Richtung München düsen!
Start & Ziel: Starnberg Bahnhof | Strecke: ca. 50 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 3,5 Stunden
5. Auf Erkundungstour entlang der Mangfall
Das Mangfalltal haben wir ehrlich gesagt erst letztes Frühjahr so richtig für uns entdeckt. Dabei erwartet euch hier eine große Vielfalt, denn immerhin fließt der Fluss vom Tegernsee bis nach Rosenheim. Für diese Tour bringt uns die S7 bis zur Kreuzstraße, wo wir uns direkt Richtung Fluss aufmachen und ganz wildromantisch bis zum Irschenberg cruisen, den die meisten nur vom Stau auf der A8 kennen. Da kommen wir zuerst am Seehamer See vorbei, bevor wir für einen Kaffee bei der Dinzler Kaffeerösterei einkehren. Danach heißt es umkehren und dann habt ihr die Wasser-Qual der Wahl. Entweder ihr fahrt entlang der Leitzach wieder gen Norden oder radelt ab Bruckmühl wieder an der Mangfall entlang, die sich hier wunderschön durch die Landschaft windet. Auch möglich: Ein Abstecher in den Bergtierpark Blindham und eine meisterliche Einkehr im Ayinger Bräustüberl, das zum Glück gleich bei der S-Bahn Station Aying liegt!
Start: S-Bahn Kreuzstraße, Ziel: Ayinger Bräustüberl | Strecke: ca. 44 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 2,5 Stunden
6. Vom Friedensengel auf den Perlacher Mugl
Das schlechte Gewissen sitzt dir im Ohr: Eigentlich müsstest du bei dem Wetter raus, an die frische Luft, in die Berge, dich bewegen, aber so richtig motivieren kannst du dich nicht. Genau für solche Tage ist der Perlacher Mugl genau das Richtige. Für eine Mischung aus Sightseeing und Natur, starten wir am Friedensengel und rollen bergab in Richtung Isar, vorbei am Maximilianeum an die Isar. Auf Höhe der Wittelsbacherbrücke sagen wir dem Fluss leise Servus und gehen auf kleine Giesing-Tour entlang des Auer Mühlbachs. Und obwohl die Isar lockt, orientieren wir uns weiter nach Osten und landen am Perlacher Forst. Hier führen am Ende alle Wege – je nachdem wie viel ihr noch durch den Wald cruisen wollt – auf den Perlacher Mugl. Der 587 Meter hohe Hügel ist gerade mal läppische 26 Meter höher als der restliche Perlacher Forst und überrascht dennoch den Hügelstürmer bei klarer Sicht mit einem atemberaubenden Alpenpanorama, das vom Wendelstein bis zur Zugspitze reicht.
Start: Friedensengel, Ziel: Perlacher Mugl | Strecke: ca. 11 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 50 Minuten
7. Vom KVR in den Südpark
Für euch führt eine Radltour immer nur vorbei an weiten Feldern und grünen Wiesen? Wir plädieren dafür, auch die Stadt und vor allem das unterschätze Sendling auf dem Drahtesel zu erkunden. Los geht's am KVR und die Lindwurmstraße hinauf zum Stemmerhof! Eigentlich könntet ihr gleich hier bleiben und es euch auf der Stemmerwiese gemütlich machen, aber wir wollen weiter an die versteckten Seiten Münchens. Und so führt uns die Tour in das wenig beachtete Idyll Untersendling zum Südpark. Zuerst durch die ruhigen Altbaustraßen und am ur-grünen Südbad vorbei. Dann heißt's geschickt schlängeln. Oder auch einfach nur dem Grün und dem Orientierungssinn nach: Durch den etwas skurrilen Sendlinger Park – gefühlt eine Wiese im Autobahnkreuz – und dann durch Obersendling, halb Altbauviertel, halb Gewerbegebiet, mit einem Sahnehäubchen 80ies-Wohnbau – und immer weit weg vom Nobel-München. Das Ziel ist der Südpark: Mal richtig "Park" und nicht (Englischer-, Hof-) Garten. Nichts Hippes und nichts Über-Pittoreskes. Das kann ja auch mal nötig sein.
Start: KVR an der Poccistraße, Ziel: Südpark | Strecke: ca, 6 Kilometer | Dauer: ca, 30 Minuten
8. Von der Reichenbachbrücke zum Kloster Schäftlarn
Machmal kann es so einfach sein. Für diese Tour entlang der Isar geht es eigentlich immer nur der Nase nach gen Süden. Los geht's an der Reichenbachbrücke, wo ihr euch direkt mit einer Weghoiben am Reichenbach Kiosk eindecken könnt. Dann müsst ihr euch nur noch für eine Isarseite entscheiden und fleißig in die Pedale treten. Vorbei am Flaucher, am Tierpark und der Großhesseloher Brücke, raten wir euch spätestens an der Grünwalder Brücke an das Ostufer zu wechseln. Hier findet ihr wieder Erfrischung am Mini Brückenwirt bevor euch der Weg weiter flussaufwärts führt. Am einfachsten ist es, wenn ihr am Isarkanal entlang tingelt. Auf Höhe von Schäftlarn könnt ihr im Biergarten vom Bruckenfischer einkehren oder wieder das Ufer wechseln, um euch eine Erfrischung und Stärkung im Kloster Schäftlarn zu gönnen. Immer wichtig: Der ein oder andere Stopp, um die müden Radlfüße in die Isar zu halten. Zurück könnt ihr radeln oder mit der S-Bahn fahren, aber Obacht, zur Station geht's ziemlich steil bergauf!
Start: Reichenbachbrücke, Ziel: Kloster Schäftlarn | Strecke: ca. 22 Kilometer einfach | Fahrtzeit: ca. 1 Stunde 15 Minuten
9. Von Holzkirchen an den Tegernsee
Der Tegernsee ist ja echt gar nicht so weit weg – nur rund 50 Kilometer von München entfernt. Ganz Eifrige können also auch die ganze Strecke radeln. Wer weniger erprobt ist und einen garantiert schönen Weg fahren möchte, startet von Holzkirchen, da fährt die S3 hin. Von da aus fährt man auf einsamen, glatten Straßen die restlichen 20 Kilometer bis zum Tegernsee. Das geht gut und easy vor sich hin, wir empfehlen allerdings nicht zu rasen, sondern sich bisschen die Landschaft anzugucken. Belohnt wird man dann am Ziel mit tiefblauem Wasser und dem typischen Tegernsee-Postkartenmotiv. Vor Ort könnt ihr im Mangfallblau in Gmund vorbeischauen und euch eine Stärkung zum Mitnehmen gönnen, die ihr einfach direkt am See snacken könnt, denn der ist an den meisten Stellen öffentlich zugänglich.
Start: Bahnhof Holzkirchen, Ziel: Gmund am Tegernsee | Strecke: ca. 20 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 1 Stunde 15 Minuten
10. Von Seeshaupt um die Osterseen
Also ganz ehrlich: Wir lieben den Starnberger See, aber ein bisschen Abwechslung schadet ja nicht. Die findet ihr sicherlich an den Osterseen südlich vom Starni. Deswegen starten wir die Tour auch am südlichen Zipfel in Seeshaupt. Hier kommt ihr easy mit der Regionalbahn hin und anstatt wie alle anderen das bayerische Meer aka Starnberger See anzusteuern geht es eben zu den Osterseen – oder besser gesagt einmal drumherum. Die Osterseen sind ein Geotop mit rund 20 größeren Seen und ungefähr noch einmal so vielen kleineren – kein Wunder, dass sie auch als die Freudentränen des Starnberger Sees bezeichnet werden. Hier findet ihr auf jeden Fall einsame Badeplätze und noch jede Menge unberührter Natur, auf die ihr aber bitte auch Acht geben sollt. Auch immer gut: Ein Besuch im Gut Aiderbichl, einem Bauernhof für gerettete Tiere!
Start: Bahnhof Seeshaupt, Ziel: Gut Aiderbichl oder wieder Seeshaupt | Strecke: ca 25 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 2 Stunden
11. Durch die Isarauen nach Bad Tölz
Das schöne Bad Tölz, eingebettet in eine Kulisse wie aus dem Bilderbuch mit städtischem Flair und noch viel mehr Natur: Wiesen, Wälder und Seen, die rauschende Isar und versteckte Bachläufe, Voralpengipfel und grüne Täler. Abgesehen von einer herrlichen Umgebung bietet sich euch hier Kultur, Brauchtum und Erholung. Vor allem der Weg dorthin ist ein wahrer Traum. Wenn es um die Isar geht, so hat jeder sein eigenes Lieblingsplätzchen am wilden Wasser. Aber vor allem hier auf dem Weg nach Bad Tölz wird sie besonders schön und ursprünglich. Mit der S7 fährst du bis nach Wolfratshausen hinunter und rollst dann in rund am türkisen Wasser entlang bis nach Bad Tölz.
Start: Wolfratshausen, Ziel: Bad Tölz | Strecke: ca. 30 Kilometer | Fahrtzeit: ca. 2 Stunden