Abkühlung pur: 11 Seen im Münchner Norden

Der Starnberger See, der Ammersee, der Chiemsee, der Tegernsee – die Liste der Münchner-Vorzeigeseen ließe sich gefühlt endlos weiter führen. Sie sind alle wunderschön und bestechen durch ihr meist atemberaubendes Bergpanorama. Und: Sie sind alle im Süden.

Durch diese Omnipräsenz vergisst man leicht mal, dass auch im Norden der Stadt die Temperaturen über die 30 Grad Marke klettern und man sich im Sommer auch dort wunderbar aufhalten kann. Höchste Zeit, die Badespots im Münchner Norden von ihrem Schatten-Dasein zu befreien. Hier seht ihr zwar vielleicht weniger Berge (der Pommes-Berg vom Kiosk reicht ja manchmal auch aus) und die Seen sind oft etwas kleiner, dafür seid ihr teilweise ratzfatz vor Ort und könnt euch spontan nach Feierabend noch abkühlen oder mit Freund*innen den Grill anschmeißen.

P.S.: Die Fahrtzeit zu den einzelnen Seen ist jeweils von der U-Bahnhaltestelle Universität berechnet.

© Gras-Ober | Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

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Schwimmen dort, wo sonst getanzt wird: am Garchinger See

Den Garchinger See kennen zwar viele Münchner*innen vom Schall im Schilf, aber als Badesee hat man ihn dann doch nicht auf dem Schirm.Der Baggersee entstand in den 30er-Jahren durch den Kiesabbau der Autobahn Richtung Nürnberg. Hört sich sehr unnatürlich an, sieht aber überraschend hübsch und natürlich aus. Das Ufer ist gesäumt von Bäumen, und die Wasserqualität ist mittlerweile auch sehr gut. Zudem gibt es hier einen Kiosk.

So lange brauchst du hin: Mit dem Auto gerade einmal 20 Minuten, öffentlich 40 Minuten (wegen der 17 Minuten Fußweg von der Bushaltestelle zum See) und mit dem Rad sind es insgesamt auch nur ca. 40 Minuten.

Seen
© Purista Schäfer

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Tischtennisplatten und dunkelgrünes Wasser am Karlsfelder See

Der Karlsfelder See ist vielen ein Begriff. Der Baggersee liegt zwischen Karlsfeld und Dachau und besticht nicht nur durch drei Kilometer Uferzugang und somit jeder Menge Platz zum Liegen, sondern auch durch das sportliche Angebot: Tischtennisplätze, ein Skatepark, Beachvolleyballfelder und sogar Boccia-Bahnen findet ihr hier.

Langweilig wird euch also bestimmt nicht. Falls nach dem Sport der Hunger kommt, könnt ihr unter anderem im Paulaner Seegarten schnabulieren und euch ein kühles Radler holen.

So lange brauchst du hin: Mit dem Auto eine halbe Stunde, öffentlich seid ihr eine Stunde unterwegs und mit dem Fahrrad ca. 50 Minuten.

Waldschwaigsee
© Lilli Wermuth

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Kühles Wasser und eine schöne Insel am Waldschwaigsee entdecken

So schön können Baggerseen sein – der Waldschwaigsee bei Dachau ist oft relativ leer, weil der beliebte Karlsfelder See gleich ums Eck ist. Da der Waldschwaigsee bis zu 15 Meter tief ist, bleibt er auch im Sommer kühl. Im Herbst ist die Wassertemperatur selbst für mutige Schwimmer*innen recht kalt, dafür lassen sich die letzten Sommersonnenstrahlen super auf den Bierbänken beim Kiosk genießen und ihr habt die Grünfläche oft für euch: Endlich mal entspannt Yoga machen, Bücher lesen, Wikinger Schach oder Federball spielen. Die große Insel mitten im See steht übrigens unter Landschaftsschutz, hier brüten unter anderem Wildgänse.

Hollerner See
© www.stadtgui.de

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Weißer Strand und türkises Wasser am Hollerner See

Der Hollerner See wirkt fast wie ein unwirklicher Ort im Norden von München. Bei Eching findet ihr einen riesigen Baggersee mit weißem Sand und türkisblauem Wasser. Durch das aktive Kieswerk wird die skurrile Mond-Seychellen-Landschaft perfekt. Wer diesen Vibe mag und gerne im glasklaren Wasser ohne Fische badet, der ist am Hollerner See genau richtig. Nur drei Kilometer davon entfernt, befindet sich der auch sehr schöne Mallertshofer See – Hundebesitzer*innen können hier mit ihren Hunden baden gehen!

So komm ihr hin: 25 bis 30 Minuten mit dem Auto. Mit den Öffis über eine Stunde.

Grillen See
© Matthias Kern

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Schnelle Abkühlung im Lerchenauer See

Der Lerchenauer See gehört zur sogenannten Dreiseenplatte. Er ist der wohl zentralste, aber auch einer der kleineren Badeseen Münchens. Er liegt nur ein paar Straßenzüge weiter nördlich der U-Bahn-Station Olympia-Einkaufszentrum oder direkt an der Buslinie 60 und eignet sich somit hervorragend, um abends oder spontan noch loszuziehen. Eure Picknickdecke samt Grillgut packt ihr am besten am Ost- und Südufer aus, denn hier ist das Grillen explizit gestattet. Wenn der Grill zu heiß wird, könnt ihr euch direkt mit einem Sprung ins Wasser abkühlen.

So lange brauchst du hin: Egal, mit was du fährst, in maximal 30 Minuten kannst du deine Tofu-Würstchen auf den Grill hauen.

See Badesee Weiher
© Unsplash | Nick Fewings

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Schattenplätze und Grillzonen am Fasaneriesee genießen

Wenn ihr euch vom Lerchenauer See noch ein Stück weiter Richtung Nordwesten wagt, kommt ihr zum etwas größeren Fasaneriesee. Der umgestaltete Baggersee ist besonders für Familien und Nichtschwimmer*innen super, da es genügend flache Stellen gibt. An den Ufern sorgen viele alte Bäume für Schattenplätzchen. Gegrillt wird am besten am Südufer oder im Westen des Sees und wer sich körperlich betätigen möchte, tobt sich im Volleyballfeld, an der Tischtennisplatte oder auf dem Bolzplatz aus, bevor der See die nötige Abkühlung spendiert. 30 bis 40 Minuten dauert die Anreise, egal, womit du fährst.

Seen
© Purista Schäfer

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Grillen und nackig baden am Feldmochinger See

Er ist der größte – der größte Baggersee der drei Brüder der Seenplatte (Fasanerie-, Lerchenauer- und Feldmochinger See) im Nordwesten Münchens. Hier ist für jeden Freizeittypen etwas dabei: Sehr viel Liegefläche, ausgewiesene Grillplätze, Spielplätze für Kinder, ein Volleyballfeld, Bänke und Tische zum Picknicken, ein Kiosk und ein Eiswagen, der an heißen Tagen seine Runden dreht. Freund*innen der nahtlosen Bräune können im FKK-Bereich ihre Hüllen fallen lassen.

So lange brauchst du hin: Mit dem Auto oder Rad bist du in einer halben Stunde da, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln brauchst du etwa 45 Minuten, da es von der nächsten Bushaltestelle etwa 15 Minuten Fußmarsch sind.

See Baden Schwimmen
© Pixabay | Giorgio Trovato

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Olympischen Flair am Regattasee fühlen

Super secret ist die Regattaanlage in Oberschleißheim natürlich nicht, aber der einst künstlich angelegte Regattaparksee (nicht zu verwechseln mit der angrenzenden Regattastrecke) ist trotzdem einen Besuch wert. Während nebenan bis heute die Ruder*innen und Kanut*innen auf der ehemaligen Olympiastrecke von 1972 trainieren und Wettkämpfe bestreiten, geht es am Baggersee eher gemächlicher zu. Zum Baden freigegeben sind ausschließlich das Nord- und Westufer. Die Wiese am südlichen Ostufer ist keine offizielle FKK-Zone, aber hier wird trotzdem gern nackig geschwommen. Der Rest ist Biotop.

So lange brauchst du hin: Mit dem Auto circa eine halbe Stunde, mit den Öffis oder dem Fahrrad brauchst du zwischen 45 und 60 Minuten.

Seen
© Purista Schäfer

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Glasklares Wasser am Langwieder See genießen

Der Langwieder See ist einer der größten Seen Münchens. Er liegt direkt neben der A8 im Nordwesten der Stadt – aber keine Angst, den Lärm der Autobahn hört man so gut wie gar nicht. Für alle, die vor Loch Ness und seinen kleinen schwimmenden Freunden Angst haben, ist er perfekt: Das Wasser ist so klar, dass man auch an tieferen Stellen bis auf den Grund sehen kann. Hier gibt es Platz außerdem en masse. Das Südufer ist besonders bei jungen Leuten zum Chillen & Grillen beliebt, im Norden gibt es einen Biergarten und einen Kinderspielplatz.

So lange brauchst du hin: Am besten kommst du mit dem Auto (30 Minuten) oder dem Fahrrad (50 Minuten). Die nächste S-Bahn Station ist Lochhausen, von dort fährt manchmal ein Badebus zum See, hier kannst du schauen, wann der nächste Bus fährt.

© Lilli Wermuth

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Am Kiesstrand vom Lußsee entspannen

Den Langwieder See kennen ja doch die meisten, weniger bekannt ist dagegen der Lußsee, obwohl er direkt nebenan liegt. Das Schöne an diesem Baggersee ist, dass er die perfekten Maße hat, um einmal an die andere Seite und wieder zurückzuschwimmen. Am Westufer könnt ihr am Kieselstrand entspannen, die Liegewiesen findet ihr am Nordufer und ein besonders schönes Plätzchen findet ihr direkt am Steg. Es gibt auch einen kleinen Kiosk mit dem üblichen Angebot. Und was gibt es im Sommer schöneres, als nach einer nassen Abkühlung Pommes mit Ketchup und Mayo zu essen?

So lange brauchst du hin: Mit dem Rad 50 Minuten, mit dem Auto nur eine halbe Stunde.

© Unsplash | Jannes Glas

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Beachvolleyball spielen und Pommes snacken am Echinger See

Der idyllische See liegt im Süden der Gemeinde Eching und bietet alles, was ein Badesee können muss: tolles Wasser, einen Kiosk mit Biergarten, genügend Liegeflächen, Beachvolleyball, Spielplätze für die Kids und Tischtennis (Netze müsst ihr selber mitbringen). So gesehen gibt es nichts, was gegen einen Ausflug in den Norden spricht – also los! In etwa 20 Minuten seid ihr mit dem Auto dort. Knapp eine Stunde braucht ihr mit dem Fahrrad oder der S-Bahn, ehe ihr euch ins kühle Wasser stürzen könnt.

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