Kulinarischer Jahresrückblick: Das sind unsere 11 liebsten Neueröffnungen 2021

2021 war viele Dinge. Lang, kurz, traurig, hoffnungsvoll, anstrengend, entspannt, Sperrstunde, Schanigarten. Manchmal hat es sich verdächtig nach 2020 angefühlt, manchmal auch nach Aufbruch. Vor allem dann, wenn die Münchner Gastro neue Läden aus dem Ärmel gezaubert hat. Wir ziehen generell den Hut vor allen Gastronom*innen, da wir ja lediglich über sie berichten und nichts selbst anbieten. Aber in einer globalen Pandemie einen neuen Laden aufzumachen, mit drohenden und tatsächlichen Lockdowns und Sperrstunden, das ist schon besonders mutig. Aber nicht nur haben sie allen Widrigkeiten zum Trotz eröffnet, 2021 hat München unzählige außergewöhnliche Lokale beschert. Zum Abschluss des Jahres möchten wir euch unsere 11 liebsten Neueröffnungen vorstellen.

© Nina Vogl

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Vegane Ramen-Bowls, Sushi und die lauschigste Terrasse überhaupt im Ahimsa

Ganz versteckt in der Sommerstraße werden unsere veganen Träume wahr. Das Ahimsa versorgt euch mit Ramen-Bowls, Curry, fantastischem Sushi und vielen weiteren asiatischen Gerichten – natürlich alles vegan. Da passt der Name hervorragend, denn Ahimsa ist Sanskrit und bedeutet Gewaltlosigkeit. Hier wird alles frisch zubereitet und wer immer noch glaubt, dass tierfreie Küche fad ist, den belehren Duy und sein Team ganz leicht eines Besseren. Sobald die Temperaturen passen, dürft ihr die kleine, lauschige Terrasse im Hinterhof auf keinen Fall verpassen, denn so etwas findet man nicht so oft in München!

Casa Nostra Maxvorstadt
© Casa Nostra

2
Handgemachte Pasta essen & Boozy Affogato trinken im Casa Nostra

Lange sind wir um den Laden an der Ecke Gabelsberger- und Schleißheimerstraße herumgeschlichen. Anfang Juni 2021 war es dann endlich soweit und das Casa Nostra hat seine Türen geöffnet. Die stilvoll eingerichtete Italian Eatery lockt nicht nur mit edlem Ambiente, sondern auch mit einem großzügigen Außenbereich. Man isst und trinkt hier zwar nicht besonders günstig, aber handgemachte Pasta einer kleinen Manufaktur hat eben ihren Preis. Dazu gibt es Pizza (auf Wunsch vegan und glutenfrei), Antipasti, Fleisch und Fisch. Die Getränkekarte ist ziemlich umfangreich und lockt mit wohlklingenden Drinks wie Sicilian Affair, Buongiorno Martini und Boozy Affogato. Zur Nachspeise unbedingt noch das Cynar Tiramisu oder Amalfi Zitronen Sorbet bestellen!

Vegan Junkhouse
© Lilli Wermuth

3
Vor den veganen Calamari im Vegan Junkhouse Club auf die Knie gehen Geschlossen

Dass vegane Ernährung nicht immer Bowl und Blattsalat bedeutet, wissen wir bereits. Doch dass veganes Essen einen so vom Hocker hauen kann, hätten wir uns nicht träumen lassen. Der Vegan Junkhouse Club in Haidhausen hat sich auf die Fahne geschrieben, Veganismus zu revolutionieren. Wie das geht? Mit ein bisschen Punk-Attitüde, einer Menge Pink und vor allem Fastfood, das ganz ohne tierische Produkte auskommt. Da stehen nicht nur Klassiker wie Burger und Pizza auf der Karte, sondern auch eine Lobster Roll oder Calamari – ohne die ihr auf gar keinen Fall den Laden verlassen solltet. Abends gesellt sich die ein oder andere vegane Piña Colada dazu und schwups, schon seid ihr Feuer und Flamme.

  • Vegan Junkhouse Club Kellerstraße 29, 81667 München
  • Montag – Mittwoch: 17–22 Uhr, Donnerstag: 17–23 Uhr, Freitag: 17–00 Uhr, Samstag: 11–00 Uhr, Sonntag: 11–21 Uhr
Ushi Sushi
© Lilli Wermuth

4
Extrem geiles Sushi von USHI am Herkomerplatz gönnen

In einem kleinen Pavillon mit hölzerner Terrasse am Herkomerplatz in Bogenhausen residiert die USHI und versorgt ganz München mit dem vielleicht feinsten Sushi, das unsere Gaumen je umspielt hat. Hinter USHI stehen Mimi, Andi und Frankie, der auch seit Jahrzehnten das Shizoo betreibt. Hier sind also echte Profis am Werk, die zum Beispiel auch wissen, dass Soja-Soße bei richtig gutem Sushi eigentlich ein absolutes No-Go ist. Aber auch abseits von Reis-Rollen gibt es hier allerlei Leckereien: Von gegrillter Aubergine über marinierten Kohlenfisch (einer der hochwertigsten Fische weltweit) bis hin zu typisch japanischen Mochis, also kleine gefüllte Reiskuchen.

© Dominik Schelzke

5
Hot Dogs ohne Heartbreak, dafür mit ordentlich Geschmack von pickle me softly

An der Münchner Freiheit schlendert ihr selten rum? Wir auch nicht. Jetzt gibt es allerdings einen grandiosen Grund, um mal wieder einen Abstecher an die Freiheit zu machen: Hier hat im April 2021 nämlich das Team von pickle me softly ihr Lager aufgeschlagen! Im grellgrünen Foodtruck direkt vor dem Karstadt verkaufen Luisa, Armand und das ganze Pickles-Team Hot Dogs, die den Ikea-Klassiker alt aussehen lassen. Alles wird von Hand gemacht oder lokal eingekauft, der Fokus liegt aber (wie der Name schon verrät) auf den Pickles: Armand legt Kraut und Gürkchen mit viel Liebe und Geduld selbst ein, mixt neue Soßen und tüftelt an wöchentlichen Specials. Dazu gibt es Wurst von einer kleinen Metzgerei (auch vegan), Brot vom Bäcker nebenan und krasse Toppings. Probiert unbedingt "Chicago Style" und "Grilled Pineapple Style". Außerdem ein heißer Tipp: Die vegane Mayo!⁠

Sir Helga
© Brigitte Buck | Samuel Müller

6
Veganer Flammkuchen, Ästhetik & Armer Ritter mit Whiskeysahne im Sir Helga

Das Restaurant Sir Helga im Lehel liegt gleich gegenüber vom Nage & Sauge und hat definitiv einen Ästethik-Award verdient: Palmentapete, obligatorische grüne Samtsofas, tolle Bodenfliesen, ein Rosenquarz-Tresen und viel Liebe zum Detail machen das Sir Helga unglaublich gemütlich. Die Karte ist bunt gemischt: Von veganem Flammkuchen über gebrannten Saibling bis zur 40 Stunden gegarten Rinderschulter aus Bayern aka "Omas Sonntagsbraten" findet ihr viele feine Gerichte. Perfekt zum Brunchen am Wochenende gibt's hier eine große Frühstücksauswahl – bei schönem Wetter solltet ihr euch unbedingt einen Platz auf der Terrasse sichern!

Biazza Giesing
© Lilli Wermuth

7
Im Biazza bei griechisch-italienischen Köstlichkeiten versacken

Das Biazza in Giesing ist einer dieser Orte, den man betritt und sich sofort wohl fühlt. Das liegt vielleicht an der Einrichtung, die irgendwo zwischen skandinavischem Minimalismus und schöner Taverne liegt. Vielleicht aber auch an der wechselnden Wochenkarte mit griechisch-italienischen Leckereien, die einem die Qual der Wahl bereiten. Ganz sicher aber liegt es an Saki und Flo, den beiden Inhabern vom Biazza, die euch mit offenen Armen und einem breiten Lächeln empfangen – und an Sakis Papa, der euch mit diversen Schnäpsen aus seiner Heimat zum Versacken einlädt.

© Lilli Wermuth

8
Über 80 japanische Tapas im Kawaru futtern

Egal, ob zum schnellen Lunch oder fürs ausgiebige Dinner: Im Kawaru im Westend könnt ihr euch durch über 80 verschiedene Tapas futtern und dabei die japanische Küche so richtig auskosten. Das minimalistische Restaurant hat sich mit seinem beruhigenden Mix aus hellem Holz und dunkler Einrichtung im Schwanthaler Forum eingenistet, fühlt sich aber durch die riesige Fensterfront und das viele Licht alles andere als nach Einkaufszentrum an. Und bei über 80 Gerichten findet ihr hier natürlich auch alles, was eure Foodie-Herzen begehren: Sushi und Nigiri in allen Formen und Farben, Suppen, Salate und Sashimi – aber auch viele veggie Optionen, egal ob frittiert, gegart oder gekocht. Und das Beste: Apfel Gyoza mit Vanillesauce, was ungefähr so schmeckt wie frittierter Apfelstrudel, nur besser.

© Nina Vogl

9
Fluffige Pizza und italienische Feinkost im Napoli Rush

Pizza geht immer. Vor allem in München und daher findet sich immer noch ein Plätzchen für einen neuen Pizzaofen. Seit Mitte Juli 2021 brennt einer in der Theresienstraße 156 und heraus kommen fluffige und reich belegte neapolitanische Pizzen. Weder die Pizzen noch die Auswahl im Napoli Rush sind riesig und trotzdem – oder gerade deswegen? – macht Pizza bestellen hier richtig Spaß. Ganz besonders, wenn man vegan oder vegetarisch unterwegs ist, denn da gibt es jeweils fünf Varianten, im Gegensatz zu bloß drei Pizzen mit Fleisch. Der Pizzaofen spuckt aber nicht nur herzhafte Teigfladen aus, sondern auch süße Versionen, zum Beispiel mit Nutella, Stracciatella und Pistazien oder mit Erdbeeren, Vanillecreme und weißer Schokolade auf Orangenteig.

Luffy Pancake
© Lilli Wermuth

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Die Wunder-Pancakes von Luffy Pancake probieren

Pancakes sind nicht gleich Pancakes. Darauf können wir uns wohl einigen. Doch wirklich klar wird einem dieser Satz erst, wenn man die japanische Soufflé-Variante von Luffy Pancake kostet. Die kleinen Wolken zerschmelzen nahezu auf der Zunge, sind so fluffig, dass uns wirklich kein passendes Wort dafür einfällt. Wegen ihrer einzigartigen Textur nennt man sie in Japan auch Kiseki, die Wunder-Pancakes. Die Idee hinter Luffy Pancakes entstand übrigens auch auf einer Japanreise von Marco und Frédéric. Die beiden haben aber nicht nur die luftige Süßspeise mitgebracht, sondern die ein oder andere Inspiration für die Einrichtung ihres Ladens. Aber überzeugt euch selbst vom fluffigen Traum in der Pestalozzistraße.

© Dominik Schelzke

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Zwischen Mac & Cheese, Pulpo und Weinbar im Obalski verweilen

Immer wenn Bekannte von uns eigene Läden aufmachen, beschleicht uns ein Gefühl zwischen Bewunderung und Neid. Irgendwann wollen wir doch auch alle mal eine Bar aufmachen. Sollte es jemals soweit sein, wäre uns vor allem eine gute Balance aus fancy und entspannt wichtig. Genau das ist Dominik Obalski mit seinem Restaurant über dem Charlie gelungen. Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen aus der 14, Robinson Kuhlmann, hat er in Untergiesing einen Laden aufgemacht, der schick aussieht, feinen Pulpo und ausgewählten Wein auf der Karte hat – und gleichzeitig eine nachbarschaftliche Anlaufstelle für einen zwanglosen Absacker darstellt. Hier bleibt man gerne länger sitzen und schlemmt sich währenddessen durch die Karte(n): Kulinarisch solltet ihr den "Pork Belly Singapore" oder "Mac & Cheese" probieren, bei den Cocktails gibt es Obalskis Kreationen und Klassiker.

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