11 sommerliche Wanderungen, für die ihr kein Auto braucht
Frage: Kann man in München leben, ohne wenigstens eine klitzekleine Begeisterung für die Berge zu verspüren? Wir glauben ja nicht, denn spätestens, wenn man mal vom Olympiaberg bis zur Zugspitze geschaut hat, muss es einen zumindest ein bisschen erwischt haben. Doch auch wenn einem in solchen Momenten die bayerischen Alpen unglaublich nah vorkommen – einfach hinspazieren geht dann doch nicht. Trotz der Nähe bedeuten Wanderungen in der Bergen immer Planung und eben auch Stress. Hat jemand ein Auto? Wo soll es hingehen? Ist da schon wieder Stau auf der A8?
Mit dem Münchner Bergbus neue Ecken entdecken
Weil wir diese Problematik kennen, euch den Aufwand ersparen wollen und ohnehin unendlich viele Autos an den Wochenenden Richtung Berge ballern, haben wir uns einfach direkt mit unseren Freund*innen vom DAV München & Oberland zusammengetan. Der DAV plädiert seit jeher für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hat dafür ein tolles neues Pilotprojekt gestartet: Den Münchner Bergbus, mit dem sie die Alpen noch ein Stückchen näher an die Stadt holen.
Seit dem 19. Juni 2021 verbindet der Bus die bayerische Landeshauptstadt ohne Zwischenstopp mit ausgewählten Zielen für Wanderungen, unter anderem im Chiemgau, in den Blaubergen, im Rofan und den Ammergauer Alpen. Also alles Gebiete, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln aktuell nur schwer erreichbar sind. Damit ihr nicht lang fackeln müsst, haben wir hier auch direkt 11 schöne Tipps für Wanderungen, die ihr entweder mit dem Zug erreicht oder für eure erste Tour mit dem Münchner Bergbus!
Touren mit dem Münchner Bergbus
1 Leonhardstein: Kurz und knackig mit Wahnsinns-Aussicht
Im Wanderbusiness sind vier Stunden eher wenig, doch darf man die Tour auf den Leonhardstein trotzdem nicht unterschätzen, denn hier ist Trittsicherheit gefragt und an so manchen Passagen wird steil bergauf marschiert. Belohnt werdet ihr aber mit einer abwechslungsreichen Tour und tollen Ausblicken, für die ihr euch ruhig Zeit nehmen könnt, denn der Münchner Bergbus bringt euch jeden Samstag schon recht zeitig von Giesing bis nach Kreuth! Mehr Infos und eine genaue Wegbeschreibung der Tour findet ihr beim DAV!
2 Kraxeln für Einsteiger*innen: Über den Klettersteig aufs Ettaler Manndl
Was wäre ein Ausflug in die Berge ohne eine echte Wanderung oder sogar gleich einen Klettersteig? Das Ettaler Manndl hat nicht nur einen reizenden Namen, sondern ist dank seiner prominenten Lage oberhalb von Oberammergau nicht zu übersehen. Für die Anreise bringt euch der Münchner Bergbus direkt zum Kloster Ettal, das für sich allein schon einen Besuch wert ist. Zuerst auf Forstwegen dann auf steilen Serpentinen bringt euch die Wanderung schließlich zum Klettersteig, der hinauf aufs Ettaler Manndl führt und den ihr unbedingt mit einem Klettersteigset begehen müsst. Falls euch dafür die Erfahrung fehlt, bietet der DAV natürlich Klettersteig-Kurse an und wenn es bloß am Besitz eines Klettersteigsets hapert, könnt ihr euch ein solches ebenso beim DAV ausleihen. Vor der Heimfahrt lohnt sich ein Besuch in der Schaukäserei Ettal und wenn ihr jetzt Lust auf Klettersteig-Action habt, findet ihr hier die Tourenbeschreibung sowie weitere Wanderungen mit Start am Kloster Ettal.
3 Der Blumenberg des Chiemgaus: Kondition ist alles bei der Geigelsteinüberschreitung
Wenn man bei der Geigelsteinüberschreitung von einem Tagesausflug spricht, dann solltet ihr auch wirklich einen kompletten Tag einplanen, denn mit dem Münchner Bergbus startet ihr hier schon um 6.30 Uhr am Ostbahnhof und seid erst mehr als 12 Stunden später wieder zurück in München. Dafür erwartet euch eine wunderbare Tour, bei der ihr ordentlich Höhenmeter wegmarschiert, bevor ihr den höchsten Punkt des Geigelsteins erreicht. Der Paradegipfel wird auch Blumenberg genannt – ihr könnt euch vorstellen, warum. Unterwegs könnt ihr euch an der Wirts- und Schreckalm mit kühlen Getränken versorgen und nach dem Gipfel in de Priener Hütte einkehren. Genaue Infos zur Tour und weitere Tipps findet ihr hier.
4 Gute Aussicht, sonnige Einkehr: Über die Aueralm auf den Fockenstein
Ein Geheimtipp ist die Aueralm nicht, aber auf der sonnigen Terrasse lässt es sich nunmal wirklich aushalten. Auf dieser Tour wird hier aber nur ein Zwischenstopp eingelegt, denn das eigentliche Ziel ist der Fockenstein. Los geht's aber in Bad Wiessee und anfangs hauptsächlich über leicht begehbare Forststraßen. Erst ab der Aueralm erhöht sich der Anteil kleinerer Pfade und kurz vorm Gipfelplateau erwartet euch der Fockenstein mit ein paar spannenden Felsformationen – wer findet das Herz? Alle Infos zur Anreise, sowie eine ausführliche Tourenbeschreibung findet ihr hier!
5 Das Highlight des Rofangebirges: Echtes Bergfeeling auf dem Guffert
Ihr habt Lust, die lauschigen Voralpenhügel hinter euch zu lassen und echte Alpinluft zu schnuppern? Dann nichts wie rein in den Münchner Bergbus und ab nach Steinberg am Rofan, denn von der Haltestelle Waldhäusl könnt ihr eine anspruchsvolle Tour auf den Guffert starten. Knapp 1200 Höhenmeter müsst ihr hier überwinden, wobei sich zwecks der Südausrichtung eher Frühsommer oder Herbst eignen. Ohne gute Kondition und Trittsicherheit geht hier gar nichts, aber der Guffert sollte bei den Wanderambitionierten unter euch definitiv auf der Bucketlist stehen. Mehr Infos zur Tour und weitere Wandertipps für das Rofangebirge findet ihr wie immer beim DAV.
So kommt ihr hin: Anreise mit dem Münchner Bergbus von Giesing bis Waldhäusl | Fahrtzeit: ca, 2 Stunden | Dauer der Tour: ca. 7 Stunden
Touren mit dem Zug
6 Der schön(st)e Ausblick auf den Wendelstein: Von Geitau auf das Türkenköpfl
Der Wendelstein ist wohl eines der bekanntesten Wanderziele in den bayerischen Voralpen. Statt dort hoch zu pilgern, könnt ihr aber auch einfach die Aussicht auf den 1838 Meter hohen Berg genießen – und dabei gleich drei statt nur einen Gipfel abhaken. Vom Bahnhof Geitau aus geht es nämlich auf Tour zu drei einsamen Gipfeln im Mangfallgebirge: Erst aufs Türkenköpfl, dann auf die Kirchwand und zum Abschluss wartet der Schweinsberg, bevor euch der Rundweg wieder hinab und zurück zum Ausgangspunkt führt. Die gesamte Tourenbeschreibung findet ihr hier.
Einkehrtipp: Unterwegs wartet die Kesselalm oder ihr schaut beim Hasenöhrlhof in Geitau vorbei, der aktuell mit einem Wochenendbiergarten bereit steht!
7 Auch für Langschläfer*innen: Bester Karwendel-Blick vom Hohen Kranzberg aus
Der frühe Vogel kann euch mal? Kein Problem, denn mit dieser Wandertour bekommt ihr wirklich das beste aus allen Welten. Im Sommer könnt ihr hier guten Gewissens erst am frühen Nachmittag starten, es euch am Hohen Kranzberg auf Sonnenliegen gemütlich machen und trotzdem einen grandiosen Rundumblick auf das Wetterstein- und Estergebirge sowie die Soierngruppe und das Felsmassiv rund um die Westliche Karwendelspitze genießen. Das beste für die sommerliche Tour: Die Bademöglichkeiten an Lauter- und Ferchensee. Also los geht's und holt euch hier noch mehr Infos zur Tour, Anreise und Co.!
8 Unscheinbar, aber lohnenswert: Eine Tour auf den Seebergkopf
Ihr seid auf der Suche nach einer leichten Bergwanderung, bei der es trotzdem nicht fad wird? Dann schlagen wir euch hier den Seebergkopf vor, denn obwohl der bloß 1538 Meter hoch ist, bietet der Aufstieg dank vieler schmaler Pfade nicht nur jede Menge Abwechslung, sondern auch freien Blick auf die umliegenden Gipfel. Wem das Bergvergnügen nicht ausreicht, der hängt noch eine Runde Minigolf am Ausgangs- bzw. Endpunkt der Wanderung dran. Zur genauen Tourenbeschreibung geht es hier entlang!
9 Stadtflucht für eine Nacht: Sonnenuntergang auf der Vorderkaiserfeldenhütte
Ihr habt noch nie auf einer Berghütte übernachtet? Dann wird es Zeit, denn so eine kleine Stadtflucht tut gut und Sonnenuntergänge am Berg sind sowieso das allerbeste! Nach der Anreise mit Zug und einer kurzen Busfahrt folgt ein gemächlicher Anstieg und oben müsst ihr es euch nur noch auf der Terrasse gemütlich machen und im Licht der untergehenden Sonne den Wilden Kaiser, die Zillertaler Alpen und den Wendelstein bestaunen. Am nächsten Tag könnt ihr entweder noch ein bisschen die Umgebung genießen oder ihr verlängert die Tour über die Pyramidenspitze. Achja: Duschen geht ganz wunderbar erfrischend im Gebirgsbach. Worauf ihr bei eurer ersten (oder nächsten) Hüttenübernachtung achten müsst, hat der DAV hier für euch zusammengetragen.
10 Der Klassiker: Vom Tegernsee an den Schliersee wandern
Natürlich wollen wir alle immer die absoluten Geheimtipps, aber Klassiker sind meist nicht umsonst Klassiker und wenn ihr es mal schafft, azyklisch unterwegs zu sein, habt ihr auch auf sonst beliebten Routen eure Ruhe. Langer Rede, kurzer Sinn: Eine Wanderung vom Tegernsee an den Schliersee (oder andersrum) gehört ins Standardrepertoire. Dabei könnt ihr entweder den Weg über die Gindelalmschneid oder – etwas anspruchsvoller – die Baumgartenschneid wählen. Außerdem könnt ihr mit dem Zug entweder nach Tegernsee oder Schliersee fahren, je nach Gusto. Eine bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln werdet ihr kaum finden! Wo genau es langgeht, erfahrt ihr hier.
11 Der ideale Feierabendberg:: Von der Sonnenspitze auf Kochel- und Walchensee schauen
Dieser Tourentipp geht an alle, die tagsüber busy sind, aber am Nachmittag oder Abend doch noch ein kleines Bergerlebnis brauchen. Die Sonnenspitze ist klein, aber fein und das perfekte Ziel für eine flotte Feierabendtour, die man auch locker ohne Auto absolvieren kann. Belohnt wird die Reise dann mit herrlichem Blick auf Walchen- und Kochelsee sowie Jochberg, Herzogstand und Heimgarten. Eine genaue Tourenbeschreibung findet ihr hier!