Pimp your Spaziergang: 11 Ideen, die Schwung ins Flanieren bringen
"Jetzt kommen die Ollen schon wieder mit Spaziergängen?" – Oh yes, baby! Schnallt euch Sohlen an die Füße, ziagts eich a Joppn o und raus in die Welt. Wir werden nicht müde, uns neue Dinge einfallen zu lassen, die euren Spaziergang zumindest ein wenig aufpeppen und spannender gestalten. Immerhin klopft bald der Frühling an die Tür und lockt zusätzlich mit angenehmen Temperaturen, ersten Sprossen und der Abstinenz von Streusalz nach draußen. Herrlich!
1. Die Bücherschränke der Stadt abklappern
Zwar bieten die Stadtbüchereien mittlerweile Click & Collect an, wer allerdings das Stöbern vermisst, macht sich besser zu den Bücherschränken auf, die über ganz München verteilt sind. Das Konzept ist so einfach, wie es schön ist: Sie stehen an öffentlichen Plätzen, jeder kann zu jeder Zeit kommen, sich Bücher mitnehmen, Bücher zurückbringen und aussortierte Bücher da lassen.
Der allererste Bücherschrank der Stadt steht übrigens vor dem Nordbad. Mittlerweile gibt es fast in jedem Viertel einen: Egal ob Au, Laim, Maxvorstadt oder Sendling. Eine Übersicht über die Standorte findet ihr hier.
2. Orte erinnern mit der App vom NS-Dokumentationszentrum
Wer sich mit der NS-Geschichte der Stadt auseinandersetzen möchte – und das legen wir euch wirklich ans Herz –, der lädt sich die neue App "Orte Erinnern" des Dokuzentrums aufs Handy. Hier wird euch eine Auswahl an Gebäuden und Plätzen in München und Umgebung gezeigt, die mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Verbindung stehen. Natürlich sollt ihr unterwegs nicht dauernd auf's Handy schauen: Die App hält zahlreiche Audiosequenzen bereit, die euch Hintergrundinformationen liefern. Zuhause könnt ihr euch dann durch die dazu passenden Videos, Bilder und Texte klicken und euren Eindruck etwas vertiefen.
Alternativ könnt ihr euch die Memory Loops von Michaela Melián anhören. Die 123 Tonspuren sind vor allem über Straßen der Innenstadt verteilt und dauern meist nur ein paar wenige Minuten. Wer eine längere Pause beim Spazieren einlegen will, strebt die Blutenburgstraße 12 an. Die dazugehörige Sequenz dauert 16 Minuten.
3. Lustwandeln im Garten vom Schloss Nymphenburg
Ihr flaniert gerne durch den Nymphenburger Schlosspark, habt aber eigentlich keine Ahnung, welche Prachtbauten ihr dabei passiert? We got you! Das Schloss hat eine eigene App, die prall gefüllt ist mit Audio-Dateien und Hördokumenten. Insgesamt erwarten euch 23 Stationen, die den ein oder anderen Aha-Moment bereit halten. Außerdem sind auch drei verschiedene Touren gespeichert, die GPS-basiert sind. Nähert ihr euch einer Station auf der Route, ertönt ein Signalton und weist euch drauf hin, die Ohren zu spitzen. Wen es nach einer bestimmten Kulisse dürstet, der kann über die Filterfunktion die Kategorien Garten, Monument oder Wasser einstellen. Vergnügtes Entdecken!
4. Beim Hörspaziergang "So ernährt sich München" Funfacts über Ernährung lernen
Der kostenlose Hörspaziergang "So ernährt sich München" führt bei einer Tour durch Giesing zu Orten, an denen Stadtpolitik, Gewerbe und Zivilgesellschaft ein ressourcenschonendes und faires Ernährungssystem gestalten. Von Produktion über Verarbeitung und Verkauf bis hin zum Umgang mit Nahrungsmittelabfällen. Es geht darum, positive Beispiele kennen zu lernen und Ideen dafür zu bekommen, wo angesetzt werden kann, damit das Ernährungssystem in München noch nachhaltiger wird. Startpunkt ist, wider Erwarten, der McDonald's gegenüber vom Giesinger Grünspitz – der erste McDonald's Deutschlands!
5. Münchner Literatur lauschen beim Streunern
Kopfkino nimmt euch mit auf einen literarischen Spaziergang durch München: Geschichten von jungen Münchner Autor*innen werden gesammelt und gelesen von der Schauspielerin Henriette Fridoline Schmidt. Jede*r Autor*in, jeder Weg, jeder Text ist anders: Mal ein Gedankenstrom, mal ein Hörspiel, ein Roman oder eine Assoziationskette. Kopfkino ist kein Buch, kein Theater, keine Performance und kein Hörspiel. Kopfkino ist ein monatlicher Podcast zum stadtwandern, streunern, entdecken. Einfach Kopfhörer aufsetzen und losspazieren!
6. Zu einer Rätsel-Rallye aufbrechen mit YourCityQuest
Für Fans von Escape Rooms gibt's eine Outdoor-Alternative: YourCityQuest bietet neun verschiedene Rätsel-Vergnügen, durch die ihr euch draußen grübeln könnt. Auf der Website könnt ihr die Touren nach "behindertengerecht", "kinderfreundlich", "Teambuilding" oder "Junggesell*innenabschied" filtern. So könnt ihr euch auf die Spuren von Freddie Mercury begeben, einen Mörder durch den Olympiapark jagen oder die Schickeria ausspionieren. Allerdings ist der Spaß nicht gratis: Die Preise beginnen bei 25 Euro.
7. Einen KulturGeschichtsPfad einschlagen
Die KulturGeschichtsPfade sind Rundgänge entlang historisch bedeutsamer Orte und Ereignisse in Münchner Stadtvierteln – bisher sind 21 vertreten. We like! Ein Spaziergang führt hier vorbei an bedeutenden Bauwerken, geschichtsträchtigen Plätzen und Wohnungen oder Wirkungsstätten bemerkenswerter Persönlichkeiten. Klingt beim ersten Hören vielleicht nach Sightseeing-Tour, ist aber wirklich interessant und liefert viele Funfacts für den nächsten virtuellen Smalltalk. Für alle Kulturbanausen*innen gibt's das Ganze übrigens auch an Themen orientiert wie die "Geschichte der Lesben und Schwulen in München".
8. Das Ende der Sperrstunde mit einem Sonnenuntergangs-Spaziergang feiern
Gut, die Sonne geht eh vor 21 Uhr unter. Dann feiert eben einfach das Leben und die Freiheit, aber tut es mit bester Aussicht auf die untergehende Sonne. Die Temperaturen steigen allmählich wieder und mit einem Schal um den Hals und Tee in der Thermoskanne sollte beim Abendspaziergang nichts schief gehen. München hat dabei einen Haufen schöner Orte für dieses Lichtspektakel, also mangelt es auch nicht an Routen. Ob es euch an den Friedensengel verschlägt, ihr das Abendrot vom Olympiaberg aus bewundert oder euch ganz romantisch auf den Schmederersteg zurück zieht – der Münchner Sonnenuntergang ist einfach ein Traum!
9. Euch mit Aussichten auf einen Snack motivieren
Euch bringen keine zehn Pferde vor die Tür? Vielleicht können euch elf Franzbrötchen ja umstimmen. Oder die Aussicht auf heiße Glühwein-Stops? In unseren Food-Guides picken wir euch regelmäßig Anlaufstellen für euren liebsten Snack raus, die über die ganze Stadt verteilt sind. Perfekt also, um darauf einfach mal eine Spaziergangsroute zu basteln. Frische Luft regt außerdem den Appetit an, da gehen schon mal diverse Leckereien rein.
10. Schatzsuchen erstellen und sich gegenseitig auf heiße Spuren schicken
Rätsel-Ultras brauchen keine Apps, die sie durch die Gegend schicken. Rätsel-Ultras bauen sich ihre Schatzsuche selbst zusammen. Das funktioniert zwar auch über eine App, aber immerhin seid ihr die Chefinnen und Chefs bei der Sache! Mit Actionbound könnt ihr eigene Denkspiele und Herausforderungen kreieren, die mit Spielelementen der App kombiniert werden: GPS-Locations, QR-Codes und Mini-Games zum Beispiel. Diese interaktive Schnitzeljagd löst ihr dann natürlich nicht selbst – Wo wäre da das Vergnügen? –, sondern tauscht sie mit der eurer Freund*innen. So könnt ihr auch Insider-Jokes in die Suche einbauen.
11. Endlich mal ein neues Viertel erkunden
Zwar hatten wir alle jetzt wirklich genug Zeit, Abenteuer in anderen Vierteln zu erleben, aber wer hat sich dazu bisher aufraffen können? Die kleine Runde um den eigenen Block ist einfach zu bequem. Eben darum geht es hier ja aber: Den üblichen Spaziergang zu pimpen. Also ab auf's Rad, ran an die Streifenkarte und mal auf der andere Seite der Isar rumgurken. Inspiration und Motivation findet ihr in unseren Viertelguides.