Togather im Westend: Regionale Snacks, Vino und Lunch mit Fremden

Können wir uns jetzt eigentlich endlich mal darauf einigen, dass das Westend schon lange nicht mehr im Kommen, sondern mittlerweile sowas von hyper präsent ist?! Überall sprießen die Pop-up-Stores, Design-Ateliers, veganen Restaurants, hipströsen Bars und schmucken Cafés aus dem Boden und weder Hafermilch noch Sommerrollen sind hier irgendeine Art von Fremdwort. Die kleine Blase neben der Theresienwiese hat sich in den letzten Jahren nämlich ganz schön gemacht. Das muss man vielleicht nicht unbedingt nur gut heißen – aber Fakt ist es halt trotzdem.

Kulinarisch sehen wir die Veränderung im Viertel aber natürlich ganz gern, schließlich geht der Spaßtag auf der Theresienwiese jetzt nicht mehr nur noch Hand in Hand mit Butterbrezn und 'nem Flascherl Bier, sondern alternativ auch mit Kaiserschmarrn, Quiche, Bio-Fleisch, Brunch-Box und hausgemachten Frucht-Schorlen. Das bekommt ihr nämlich alles im schönen, kleinen togather in der Schwanthalerstraße, das es sich letztes Jahr zwischen Marais und schwarzem Dackel gemütlich gemacht hat. Diese Gemütlichkeit findet ihr hier in Hülle und Fülle.

© Brigitte Buck
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Kennenlernen und quatschen, statt essen und schweigen

Inhaberin Sarah wollte mit ihrem ersten eigenen Restaurant allerdings nicht nur ihre Künste als Bäckerstochter unter Beweis stellen, sondern vor allem eins: Menschen zusammenbringen. In ihrem alten Job fiel ihr oft auf, wie häufig sie mit ihren Kolleg*innen zum Mittagessen ging, selten jedoch ihren Hunger alleine stillte. Während es in anderen Lebensbereichen nämlich ziemlich viele Sharing-Konzepte gibt, sei es Co-Working oder Co-Living, scheint das beim Essen irgendwie anders zu sein. Klar, es gibt Networking-Cafés – aber so richtig ins Gespräch kommt man da ja auch nicht. Co-Dining war also schlichtweg noch kein Ding, daher hat Sarah es zu ihrem gemacht.

Deshalb gibt es im togather fast ausschließlich große Tische, an denen mehrere Leute zusammensitzen, quatschen, essen und sich kennenlernen können. Wie das funktioniert, hat Sarah vor Ladenöffnung erstmal gut anderthalb Jahre getestet: Nachbarn, Freunde, Kollegen und Familie zum Essen eingeladen und einfach mal geschaut, was passiert.

© Brigitte Buck
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Diskussionsrunden, Filmabende und Wein-Tasting mit Altbauflair

Ein Jahr lang hat Sarah das alte Architekturbüro im denkmalgeschützten Gebäude umgebaut, gestrichen und saniert, bevor sie das togather Ende Januar 2020 geöffnet hat. Seitdem ist sie nicht nur von anderen Gastronom*innen im Westend extrem herzlich aufgenommen worden, auch ihr Konzept funktioniert top. Vor dem ersten Lockdown hat sie Leute einfach wild zusammengesetzt oder kleinere Runden im separaten Raum neben der Küche untergebracht: Pärchen haben sich am großen, eckigen Holztisch in der Mitte des Ladens an zwei verschiedene Ecken gesetzt und am Ende des Tages verschiedene Themen am gleichen Ort gelernt. Andere, kleinere Gruppen saßen im Nebenraum und haben über privatere, sensiblere Themen gequatscht.

Im Sommer gab's durch die Beschränkungen dann weniger spontane Runden, dafür mehr Veranstaltungen: Sarah hat Bier- und Wein-Tastings organisiert, Finanztalks mit Expert*innen, Diskussionsrunden über neue Männlich- und Weiblichkeit, Bingo- und Spielabende sowie gemeinsames Tatort schauen. Das togather ist dafür aber auch die perfekte Location: Licht strömt fast den kompletten Tag durch die bodentiefen Fenster, die kleine Bar ist leicht nach hinten versetzt und die Altbau-Kombi aus unverputzten Wänden, Fischgrätenparkett und meterhohen Decken strahlt so viel Charme aus, es tut fast weh. Wir könnten uns zwar noch ein paar mehr Bilder im Laden vorstellen, die schöne hellgrüne Wandfarbe reißt es aber wieder raus, die sich vom Nebenzimmer über die Aussenfassade zieht.

© Brigitte Buck
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Alles regional und bio, vieles nachhaltig und wiederverwertbar

Essenstechnisch könnt ihr euch im togather darüber freuen (abseits von Zimtschnecken, Muffins, Quiche und Co.), nicht in die Qual der Wahl verfallen zu müssen: Meistens gibt es zwei vegane, zwei vegetarische und ein Bio-Fleisch Gericht. Außerdem wechselt die Karte alle paar Monate, um so saisonal wie möglich zu bleiben. Bevor das übliche Treiben wieder los geht, bekommt ihr euer Essen in Papp- statt Plastikkartons oder besser noch: in Weck-Gläsern. Egal ob vegane Austernpilz-Bowl mit Quinoa und rote Beete, himmlischer Kaiserschmarrn mit hausgemachtem Apfelmus oder Gemüserösti in Sauce Hollandaise.

Jetzt das Highlight für alle Picknick-Fans: Während des Lockdowns könnt ihr euch im togather einen prall gefüllten Picknick-Korb mit Hummus, Grillgemüse, Smoothies und Müsli abholen und damit, inklusive Decke, in den Bavariapark düsen. Und wenn ihr schon mal da seid, findet ihr auf dem großen Holztisch im Laden vielleicht auch noch das ein oder andere Mitbringsel fürs nächste Get-togather. Sei's eine feine Flasche Wein, hausgemachter Bierlikör oder ein schönes Buch: Egal wonach ihr im Westend gerade auf der Suche seid, die Chancen stehen gut, dass ihr hier fündig werdet.

Unbedingt probieren // Kaiserschmarrn mit hausgemachtem Apfelmus!

Vegan // Gebäck und Hauptspeisen gibt's auch vegan, z.B. Bananenbrot oder Austernpilz-Bowl.

Mit wem gehst du hin // Im Lockdown noch mit eurer Kontaktperson und danach auch einfach mal allein.

Für Fans vom // Zimtschneckenfabrik, Fortuna Cafébar.

Preise // Hauptspeisen circa 10 bis 11 Euro, belegte Brote um die 4 Euro, Süßes von 2 bis 6 Euro.

Besonderheit des Ladens // Der Gemeinschafts-Faktor. Alleine kommen, mit neuen Eindrücken und Bekanntschaften wieder gehen.

Togather Café und Restaurant | Schwanthalerstraße 160, 80339 München | Freitag – Samstag: 12.00–19.00 Uhr, Sonntag: 12.00–18.00 Uhr | Mehr Info

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