Das neue Paulaner im Tal: Herrschaftszeiten, ist das gut!

© Sarah Langer

Wirtshäuser gibt es in München ja viele. Und leider müssen wir uns eingestehen, dass einige davon absolute Tourist*innenfallen sind. Vor allem die in der Innenstadt. Als waschechte*r Münchner*in geht man da fast schon nicht mehr rein. Außer, die Eltern sind mal zu Besuch in der Stadt. Das neue Herrschaftszeiten hat sich genau dieser Problematik angenommen und einen Ort für alle geschaffen.

Obwohl das Tal so ein Herzstück von München ist, zog es uns bisher eher selten in die kulinarisch durchwachsene Straße. Das hat die Pandemie geändert, denn der vorherige Wirt vom Paulaner im Tal musste die Gaststätte  zwischen McDonalds und Sausalitos nach vielen Jahren aufgeben. Seit März 2022 residiert hier nun die Truppe rund um Nadja, Sebastian „Early“, Cossi und Mitja. Die kennt ihr eventuell schon vom 55 Eleven in der Maxvorstadt. Auf das neue Projekt haben sie sich eher auf gut Glück bewerben – als es dann wirklich klappte, stand erstmal Renovieren auf dem Plan. Der alte Charme sollte beibehalten und durch moderne Aspekten verschönert werden.

© Sarah Langer
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Dass das Wirtshaus eine Tradition von über 500 Jahren in der Innenstadt vorweisen kann, bringt bei der Renovierung natürlich eine gewisse Verantwortung mit sich. Doch schon im Eingangsbereich des Herrschaftszeiten macht sich bei uns ein wohliges Gefühl breit: gedecktes Grün gepaart mit Holz, eine Bar mit Zapfhahn, leichte bayerische Musik im Hintergrund. Ein absoluter Hingucker ist außerdem die Glasdecke mit selbstgemalten gelb-schwarzen Illustrationen von Rosa Kammermeier. Die Motive sind natürlich typisch München. So könnt ihr bei einem Blick nach oben die Bavaria, einen Eisbach-Surfer und die Frauenkirche entdecken.

Dem Tal zu alten Glanz zu verhelfen: Das Herrschaftszeiten ist ein Anfang

Neben dem Interieur wurde auch die Karte angepasst. Doch das ist in diesem Fall gar nicht so leicht! Wie lässt sich die bayerische Küche modern interpretieren, ohne die komplette DNA zu verändern? Zum Beispiel, indem man die Kruste beim Schweinebraten so zubereitet wie bei einer Peking Ente. Und auch Vegetarier*innen und Veganer*innen können sich die Bäuche vollschlagen: Ganze 40 Prozent der Speisekarte sind hier mindestens veggie! Trotzdem finden wir natürlich auch alle heiß geliebten Klassiker.

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Der Küche war es wichtig, nachhaltig und regional einzukaufen und trotz der Größe des Ladens keine Massenbetriebe zu unterstützen. Daher kann es schon mal sein, dass ein Gericht abends einfach aus ist. Lieber so, als dass jeden Tag gute Lebensmittel wegschmissen werden müssen. Klasse statt Masse.

Bayerische Küche modern interpretiert – ohne die DNA zu verändern

Während wir mit Weißbier und Paulaner Spezi – aus der Flasche oder frisch aus dem Zapfhahn – auf unser Festmahl warten, lehnen wir uns zurück und vergessen vollkommen, dass draußen vor der Tür die volle Innenstadt an uns vorbeizieht. Für einen Moment ist die Welt einfach schön.

Und als das Essen kommt, ist die Welt noch viel schöner. Brotzeitbrett mit frischem Brot und Brezen, Schweinebraten mit Knödeln und der Kruste, von der wir vorhin schön kurz geschwärmt haben. Dazu cremige Käsespätzle, Tagliatelle mit Lachs und das absolute Highlight: Ein überbackenes Schinken-Sandwich mit Sauce Hollandaise, dazu Pommes und Bratensoße zum Eintunken. Laut Mitja das perfekte Katermittel. Das gibt es aber nur unter der Woche – für die ganz Harten, sozusagen. Wir futtern hier übrigens nur die Mittagskarte rauf und runter. Abends geht nochmal einiges mehr!

© Sarah Langer
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Dort, wo früher der Stammtisch war, befindet sich heute übrigens ein kleines Podcaststudio. Durch die große Glasfront kann man sowohl rein als auch raus schauen. Und dieses Studio sollen alle benutzen können, die Lust auf einen Podcast haben. Mitja und sein Team wollen damit das Wirtshaus zu einem Ort machen, an dem sich Leute treffen und Verbindungen entstehen. Und so ein Podcast nimmt sich bei einem Weißbier noch gleich viel besser auf! Hat dann doch bisschen was von einem Stammtisch und wir wissen alle: Am Stammtisch gibt es immer die besten Geschichten. Die vom Herrschaftszeiten hat jedenfalls gerade erst begonnen! 

Die wichtigsten Facts

Unbedingt probieren // Das Hangover-Sandwich.

Vegetarisch // Es gibt einige vegetarische und vegane Optionen, die Käsespätzle sind ein cremiger Klassiker!

Mit wem geht man hin? // Mit allen, die das bayerische Lebensgefühl und die Küche lieben.

Für Fans von // Spezlwirtschaft – und überhaupt jedem Wirtshaus der Stadt.

Besonderheit des Ladens // Die Fusion aus Tradition und Moderne.

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