Sorry Press: Literatur, Design und News am Viktualienmarkt

© Lilli Wermuth

Das kollektive Frühlingserwachen hat auch den Viktualienmarkt in Beschlag genommen und so geht's hier in letzter Zeit wieder überdurchschnittlich wuselig zu. Sobald die ersten Sonnenstrahlen wärmere Tage verkünden, lockt es alle an diesen schönen Ort. Und das zu Recht, denn seit Anfang März gibt es sogar ein neues Standl: Der Independent-Verlag Sorry Press hat für einige Wochen seine Residenz angekündigt. Wenn alles nach den Plänen der Betreiber Lukas und Moritz geht, dürfen wir uns sogar bis zum Sommer auf zeitgenössische Literatur, Design, Fotografie und Architektur freuen.

Der Newsstand von Sorry Press erinnert damit an einen besseren Museumsshop – alles ist einfach wahnsinnig ästhetisch, nur der sonst obligatorische München-Nippes fehlt. Zum Glück. Postkarten und Schlüsselanhänger müsst ihr also woanders suchen, Content aus der Stadt kommt bei Sorry Press trotzdem nicht zu kurz.

Sorry Press
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Sorry Press
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Sorry Press
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Während sich die Magazine und Bücher – zum Beispiel fotografische Arbeiten von "Der Greif" oder "Einseitige Geschichten" von Max Kersting – alle wunderschön auf euren Couchtischen oder als Geschenk machen, interessiert sich Sorry Press auch für News, die ganz und gar nicht schön sind. Aktuell sind das natürlich Neuigkeiten aus der Ukraine.

Sorry Press war erst 2018 in Kiew unterwegs, zusammen mit Martin Fengel, Christian Gottwalt und Jonas König, damals noch für das Super Paper. Obwohl dieser Trip gar nicht so lange her ist, scheint die damalige Momentaufnahme heute Welten entfernt: Keine Pandemie in Sicht, Putin war ein beliebtes Motiv für Oben-ohne-Kalender und an Krieg war nicht zu denken. Ganz im Gegenteil hatte man eher den Eindruck, als würde in Kiew eine unerwartete Energie durchbrechen.

Poster für die Ukraine, Programm für München

Die Texte von damals hat der Verlag nun neu aufbereitet und in den "Special Report Kyiv" verpackt. Die nicht mehr ganz so neuen News zeigen, wie normal und cool alles noch bis vor wenigen Augenblicken gewesen ist. Und richtet sich gleichzeitig mit erhobenen Zeigefingern gegen Putins Krieg. Darüber hinaus hängen am Standl Pamphlete aus, die ihr gratis mitnehmen könnt. Zwei QR-Codes darauf leiten euch einerseits zum Bericht weiter, andererseits zu verschiedenen Optionen für direkte und konkrete Hilfe für die Ukraine.

Ein Stückchen Kiew gibt es außerdem als Poster von Martin Fengel für eure vier Wände daheim. Das Motiv entdeckt ihr direkt beim Betreten, es hängt links neben der Tür. Die Poster gibt es für 100 Euro pro Stück, der Erlös wird komplett gespendet.

Sorry Press
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Soory Press
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Der Sorry Press Newsstand ist aber nicht einfach nur ein Shop, versorgt euch nicht nur mit guten und schlechten Neuigkeiten aus der ganzen Welt. Für die Münchner*innen soll er vor allem ein neuer Treffpunkt sein. Bei dem bunten Programm, das ihr hier finden könnt, gesellen sich Schriftsteller*innen sowie Künstler*innen und Kreative, die vom Verlag betreut werden, mit allen, die am Newsstand vorbeischauen. Max Kersting war schon zu Besuch, Jovana Reisinger kommt am 19. März 2022 vorbei und wir sind gespannt, wen die Jungs von Sorry Press als nächstes aus ihrem Hut zaubern.

Sorry Press Newsstand | Viktualienmarkt 13, 80331 München | Dienstag – Samstag: 12.00–18.00 Uhr | Mehr Info

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