11 Theaterstücke im Frühling, die ihr nicht verpassen solltet
Zwischen Weihnachtstrubel und Neujahrsplanung sind Münchens Theater auch im Winter eine kulturelle Konstante, die wir nicht missen möchten. Ob an den Feiertagen mit der Familie oder als Ausgleich von der Familie, die Spielpläne kommen mit zahlreichen Inszenierungen ums Eck: Im Gärtnerplatztheater fesselt uns der Klassiker Les Misérables, im Prinzregententheater ist es der Nussknacker und im Volkstheater und den Kammerspielen werden wir gesellschaftskritisch mit Drinnen und faulender Mond herausgefordert. Wer sich ein wenig mehr nach Leichtigkeit und einer Prise Humor sehnt, der geht ins Metropoltheater. Somit: Habt Spaß und genießt die Vorstellung!
1 Living it up way down – Akademietheater August Everding
2 Daddy – Marstall
Roter Teppich, Glamour, Hollywood: In Daddy wird die 13-jährige Mara vom Landleben in eine glitzernde Parallelwelt katapultiert. Entdeckt von Julien, einem 27-jährigen Mentor, steigt sie zur gefeierten Schauspielerin auf und wird reich und berühmt. Doch je tiefer sie in die virtuelle Bühne eintaucht, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Was wie eine perfekte Welt wirkt, offenbart bald seine dunklen Seiten. Der neue Text von Marion Siéfert und Matthieu Bareyre erkundet die digitale Wirklichkeit, in der Identität und Realität auf faszinierende Weise kollidieren.
3 My fair Lady – Gärtnerplatztheater
Was macht den Menschen aus – seine Herkunft oder seine Sprache? Für Professor Henry Higgins ist die Antwort klar. Als er auf das freche Blumenmädchen Eliza Doolittle trifft, wettet er, sie in nur sechs Monaten zur perfekten Lady zu formen. Doch das Experiment nimmt eine überraschende Wendung, als die Liebe ins Spiel kommt. My Fair Lady ist der Inbegriff des klassischen Musicals und ein weltweiter Dauerbrenner. Am Gärtnerplatztheater inszeniert Staatsintendant Josef E. Köpplinger den zeitlosen Klassiker erstmals in bairischer Version – ein Must See!
4 Lasst Euch beißen! – Kammerspiele
5 Volkstheater – Offene Wunde
Offene Wunde erzählt die Geschichten der neun jungen Münchner*innen, die am 22. Juli 2016 aus rassistischen Motiven am Olympia-Einkaufszentrum ermordet wurden – Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabine, Selçuk und Sevda. Trotz klarer Hinweise auf die rechtsextreme Gesinnung des Täters wurde die Tat jahrelang als Amoklauf verharmlost. Erst der beharrliche Einsatz der Angehörigen führte zur offiziellen Anerkennung als rechtsextremistischer Anschlag. Tunay Önder und Christine Umpfenbach widmen sich in ihrem Theaterabend dem Weiterleben der Hinterbliebenen und zeigen, wie Rassismus tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist.
6 Was ich vergessen habe – Residenztheater
Wie fühlt sich Leben mit Demenz an? Im Demenzdorf Baan Kamlangchay bei Chiang Mai in Thailand erfahren erkrankte Menschen Gemeinschaft statt Isolation. Hier leben sie als Teil eines Dorfes – betreut von drei Pflegekräften pro Gast, oft mit wenig Medikamenten und längerer Lebenszeit. Journalist Jürgen Berger und Regisseurin Anna Karasińska nehmen mit auf eine eindrucksvolle Spurensuche. Ihr Theaterabend wirft einen bewegenden Blick auf den gesellschaftlichen Umgang mit Demenz und die Herausforderungen für Angehörige und Pflegekräfte – und zeigt, dass Fürsorge auch anders geht.
7 8 1/2 Millionen – Volkstheater
Was, wenn sich die Welt plötzlich falsch anfühlt? Seit einem rätselhaften Unfall verliert der Protagonist von 8 ½ Millionen jeden Bezug zur Realität – trotz einer gigantischen Abfindung. Getrieben von einem Déjà-vu beginnt er, seine Erinnerungen nachzustellen: mit Kulissen, Schauspieler*innen und immer größer inszenierten Szenen. Doch aus dem Versuch, Echtheit zurückzugewinnen, wird manischer Kontrollwahn. Und bald entgleitet ihm das Spiel mit der Wirklichkeit.
8 Der Nussknacker – Prinzregententheater
Braucht dieser Weihnachtsklassiker überhaupt noch ein Intro? "Der Nussknacker" entführt in eine Welt aus Fantasie und Traum, die mit einem zauberhaften Bühnenbild, großartiger Musik und einer Mischung aus klassischem Ballett und Artistik verzaubert. Tschaikowskys Meisterwerk lebt durch seine berühmten Szenen, von der Zuckerfee bis zum Mäusekönig, und wird mit neuen, faszinierenden Elementen bereichert: Gegenstände fliegen durch die Luft, ein gläsernes Orchester spielt im Hintergrund und Spiegelkostüme runden das Stück an. Wie in jedem Jahr sind die Tickets hier schnell ausverkauft, also wartet nicht zu lang!
9 Selbst das Gras scheut die Abendsonne – Akademietheater August Everding
"Selbst das Gras scheut die Abendsonne" von Yunus Wieacker ist ein Drama über das Aufeinandertreffen unterschiedlicher kultureller Werte in einer Nachbarschaft. Als Mia und Ella neben Sıla und Navid einziehen, beginnt die Welt der Familie zu zerbrechen. Das Stück thematisiert die Angst vor dem Unbekannten, das Streben nach Zugehörigkeit und die prägende Wirkung von Vorurteilen und Feindseligkeit innerhalb einer Gesellschaft.
10 Maria Magda – Volkstheater
In einem abgelegenen Wald versteckt sich ein katholisches Internat für schwer erziehbare Mädchen und Maria wird schnell in die düsteren Geheimnisse des Ortes eingeweiht. Zusammen mit ihren Mitschülerinnen Magda und Hildie muss sie sich nicht nur mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, sondern auch mit der mysteriösen Geschichte des Klosters. Als eine ihrer Mitschülerinnen verschwindet und die Mädchen beginnen, in ihren Träumen von einem Fluch verfolgt zu werden, entfaltet sich ein übernatürlicher Albtraum. Mit Humor und scharfsinnigen Dialogen thematisiert die Autorin Svenja Viola Bungarten patriarchale Strukturen und die geheimen Kräfte, die sich in einem alten, verfluchten Kloster verbergen.
11 Faulender Mond – Volkstheater
"Faulender Mond" handelt von zwei Frauen, die in einer Fleischerei arbeiten: eine gescheiterte Schauspielerin und eine spielsüchtige Fahrkartenkontrolleurin. Beim Belegen von Sandwiches teilen sie ihre Sehnsüchte und Träume, doch ihre Welt wird von zwielichtigen Bossen und unerfüllten Hoffnungen geprägt. Anaïs Clerc erzählt mit Humor und Empathie von Freundschaft, den Grenzen der Solidarität und der Gefahr, in der Suche nach Halt in die falschen Arme zu geraten.