11 skurrile Museen in München, die einen Besuch wert sind
In München gibt es wirklich viele Museen! Die Pinakotheken kennen wir alle, das Museum für ägyptische Kunst besuchen wir viel zu selten. Zu wenig Zeit haben wir bisher aber den ungewöhnlichsten Münchner Museen gewidmet. Dabei beherbergen sie wahrscheinlich die skurrilsten und spannendsten Sammlungen! Ihr könnt euch ausgefallene Exponate zum Thema Diabetes, über hundert Jahre alte Puppen und die Hinterlassenschaften der zwei schrägsten Münchner, Väterchen Timofei und Karl Valentin, ansehen. Hier findet ihr 11 skurrile Museen!
1 Alles über eine Pflanze im Pfefferminzmuseum erfahren
In Eichenau liebt man Pfefferminze. So sehr, dass man eigens für diese Pflanze ein Museum gegründet hat. Eichenau war einst nämlich nicht nur in München, sondern in ganz Europa für den Minzanbau bekannt. Heute wird Pfefferminze dort aber nur noch auf den Museumsfeldern angebaut. Neben Anbau und Geschichtlichem erfahrt ihr im Museum natürlich auch viel Wissenswertes über die Pfefferminzprodukte: Von Tee über Likör bis Bonbons! Wenn ihr noch kein "Special Interest" habt, dann könnt ihr dem im Museum der Eichenauer frönen.
2 Die Geschichte der Psychiatrie in Haar kennenlernen
Ehemalige Mitarbeitende des kbo-Isar-Amper-Klinikums in Haar haben in der Klinik das Psychatriemuseum aufgebaut. Es zeigt die Entwicklung der Einrichtung und der Behandlungsmethoden seit der Gründung im Jahr 1905. Das Team hat einen Wohnraum aus dieser Zeit rekonstruiert, außerdem könnt ihr einen Schlafsaal in seiner ursprünglichen Form besichtigen, inklusive Zwangsjacken. Das Museum arbeitet anhand bekannter Personen wie Oskar Maria Graf Krankheitsbilder auf und befasst sich zudem mit der Rolle der Einrichtung während des Nationalsozialismus.
3 Alles über die Zuckerkrankheit erfahren im Diabetesmuseum
In München gibt es in zwei Privaträumen der Familie Neumann die wohl umfassendste Sammlung an Gegenständen zum Thema Zuckerkrankheit, genauer gesagt dem Typ 1 Diabetes mellitus. Das kam so: In den 90er-Jahren stellte man bei Anja Neumann im Kleinkindalter die Krankheit fest. Ihr Vater Werner Neumann entwickelte ein ausgeprägtes Interesse an der Krankheit. Als dann Ebay online ging – ja, so retro ist die Ursprungsgeschichte des Museums – erstand Herr Neumann das erste Exponat. Es folgten viele mehr, sodass Vater und Tochter Anfang der 2000er schließlich ihre Sammlung für Besucher*innen freigaben. Sie wird von der Wissenschaft weltweit hoch geschätzt und ist heute als Museum anerkannt. Ihr könnt dort eine Führung mit Herrn Neumann machen, der euch anhand von Büchern, Spritzen, Briefmarken, Kuscheltieren und Münzen alles über die Krankheit erzählen kann.
4 Kurioses erleben im Valentin-Karlstadt-Musäum
Nein, kein Schreibfehler, dieses Musäum heißt wirklich so. Aber der Name ist wahrscheinlich noch das "Normalste" an diesem etwas anderen und sehr besonderen Ort. Schmale Turmtreppen führen durch Stockwerke voller urkomischer Geschichten und kurioser Überraschungen, die vom Künstlerduo Karl Valentin und Liesl Karlstadt erzählen. Hier werden sowohl Freund*innen des (bayrischen) Humors, als auch des sympathischen Nonsenses unterhalten. Neben Winterzahnstochern, geschmolzenen Schneeskulpturen und einer "alten Schachtel, die auch einmal jung war", ist mal mittendrin ein Nagel ausgestellt, an den Karl Valentin seinen Schreinerberuf hing.
5 Exotische Objekte im Apothekarium entdecken
Wer hätte gedacht, dass es in einer alten Apotheke Kunsthandwerk zu bestaunen gibt? In Neubiberg werden im Apothekarium uralte pharmazeutische Gegenstände ausgestellt. Zum Beispiel wunderschön verzierte Gefäße, Arbeitsgeräte, Reiseapotheken, aber auch kuriose Dinge, die man vor langer Zeit in Apotheken und sogenannten Wunderkammern finden konnte. Dazu zählen Fossilien und das ein oder andere ausgestopfte Reptil.
6 Im Münchner Puppenmuseum eine Etage voller Puppen besuchen
Im Münchner Puppenmuseum stellt die Sammlerin Elisabeth von Massenbach in ihren Privaträumen Puppen aus, die über 100 Jahre alt sind. Das älteste Original stammt aus dem Jahr 1780. Die Museumsgründerin ist schon seit über 30 Jahren Sammlerin und hat daher das unterste Geschoss ihres Wohnhauses in ein Museum umgebaut. Findet ihr Puppen auch ein bisschen gruselig? Dann könnte der Besuch im Puppenmuseum für euch spannend werden: Gruselfaktor meets Jahrhunderte alte Spielzeuggeschichte.
7 Interkulturell-zeitgenössische Kunst in den Kunstarkaden sehen
Hier seid ihr schon hundert Mal vorbeigelaufen – und vielleicht ist euch auch aufgefallen, dass es hier junge Kunst zu sehen gibt: In den Kunstarkaden im Tal liegt der Fokus auf zeitgenössischer und interkultureller Kunst. Hier stellen Künstler aus verschiedensten Kulturkreisen aus, die Ausstellungen wechseln – insgesamt gibt es sieben bis acht Stück pro Jahr zu sehen. Der Eintritt ist immer frei und wer Interesse hat, hier mal auszustellen, fragt am besten bei der Stadt nach.
8 Space-Age-Design im Futuro-Haus feiern
Das Futuro-Haus dürfte den meisten von euch, wenn nicht dem Namen nach, so doch von seinem Aussehen her bekannt sein: Das Raumschiff auf dem Rasen der Pinakothek der Moderne. Tatsächlich ist das Futuro-Haus ein ikonisches Design des Space-Age. Der finnische Designer Matti Suuronen entwarf es als neuartige Unterkunft, die leicht aufzubauen und überall stabil stehen sollte. Im Futuro-Haus vor der Pinakothek finden in den warmen Monaten regelmäßig Ausstellungen statt. Es ist definitiv der skurrilste Ausstellungsraum Münchens.
9 Bei Wiesn-Sehnsucht ins Bier- und Oktoberfestmuseum
Die Münchner*innen lieben ihr Oktoberfest, das ist klar. Aber wusstet ihr, dass die Wiesn nicht nur im Herbst zelebriert werden kann? Das Bier- und Oktoberfestmuseum befasst sich mit dessen Geschichte und hat natürlich das ganze Jahr geöffnet. Kurioserweise wussten wir bis vor Kurzem nichts von seiner Existenz?! Dabei ist es die Anlaufstelle für alle mit Wiesn-Sehnsucht. In den Ausstellungsräumen fühlt ihr euch dank Videoinstallation und "Sweet Caroline"-dröhnenden Boxen ins Festzelt versetzt. Und zum Schluss gibt's natürlich mindestens eine Mass: im Museumsstüberl. Ein Prosit.
10 Das Üblacker-Häusl in Haidhausen besichtigen
Wir sind sowieso allergrößte Fans der Preysingstraße in Haidhausen, denn hier fühlt es sich so an, als sei die Zeit einfach mal stehen geblieben. In die Straße passt das Üblacker-Häusl, das einst eines von rund 150 Holz- oder Steinhäusern im Viertel war, bestens rein. Die meisten anderen Häuschen wurden während des Krieges zerstört oder abgerissen, um Mietshäusern zu weichen. Früher eine Tagelöhnerherberge, ist das Häusl heute ein schönes Überbleibsel und darf gerne auch von innen bewundert werden. Dort trefft ihr auf eine skurrile Mischung aus hipper Kunst und Geschichte. Historische Wohnräume der Tagelöhner auf der einen und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, zum Beispiel Lichtinstallationen und Pop-Art, auf der anderen Seite.
11 Lieblingsdino auf dem Weg zur Vorlesung aussuchen im Paläontologischen Museum
Wer an der LMU studiert, dürfte es kennen: Erste Vorlesungswoche, man ist mal wieder irgendwo in der Stadt auf der Suche nach einem der vielen LMU-Gebäude, diesmal liegt es versteckt hinter dem Lenbachhaus. Da ist man erst mal happy, das Gebäude gefunden zu haben, öffnet die Tür und steht auf einmal vor riesigen Dino-Skeletten. Ja, die LMU lagert ihre Studierenden gerne mal in das kleine Paläontologische Museum aus. Schon etwas skurril. Aber irgendwie auch ganz cool, denn so kann man sich vor jeder Vorlesung einen neuen Lieblingsdino aussuchen. Der Riesenflugsaurier Pteranodon hat es uns beim letzten Besuch angetan! Das Museum ist werktags geöffnet. Sonntags gibt es immer wieder Führungen für Familien, inklusive Filmprogramm und Kinder-Quiz!