11 Theaterstücke im Winter, die ihr nicht verpassen solltet
Zwischen Weihnachtstrubel und Neujahrsplanung sind Münchens Theater auch im Winter eine kulturelle Konstante, die wir nicht missen möchten. Ob an den Feiertagen mit der Familie oder als Ausgleich von der Familie, die Spielpläne kommen mit zahlreichen Inszenierungen ums Eck: Im Gärtnerplatztheater fesselt uns der Klassiker Les Misérables, im Prinzregententheater ist es der Nussknacker und im Volkstheater und den Kammerspielen werden wir gesellschaftskritisch mit Drinnen und faulender Mond herausgefordert. Wer sich ein wenig mehr nach Leichtigkeit und einer Prise Humor sehnt, der geht ins Metropoltheater. Somit: Habt Spaß und genießt die Vorstellung!
1 Living it up way down – Akademietheater August Everding
Was früher als Dystopie bezeichnet wurde, ist seit Musk und Trump gar nicht so unglaubwürdig: In "Living it up way down" ziehen sich zehn reiche Menschen in einen Luxusbunker zurück, um sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Ihre Suche nach Sicherheit führt sie zu grundlegenden Fragen über Gesellschaft und Kommunikation. Wer kann in einen privaten Schutzraum flüchten und wer bleibt außen vor? Ein bewegendes Stück über Privilegien, Barrieren und das menschliche Bedürfnis nach Sicherheit, inszeniert als Tanztheater von Lara Freimuth.
2 Blind – Residenztheater
Nach dem Tod seiner Frau lebt Richard isoliert in einer Gated Community. Als er pflegebedürftig wird, zwingt er seine entfremdete Tochter Helen, sich um ihn zu kümmern. Doch zwischen dem egozentrischen Ingenieur und der idealistischen Anwältin liegen Welten: Helens Werte prallen auf Richards Starrheit, während die elektrischen Rollläden plötzlich verriegeln und beide zum Ausharren zwingen. "Blind" ist ein intensives Spiel über Generationenkonflikte, gesellschaftlichen Wandel und unausgesprochene Verletzungen.
3 Les Misérables– Gärtnerplatztheater
Noch ein weltberühmter Klassiker, den wir allen mindestens einmal im Leben ans Herz legen: "Les Misérables". In einer packenden Inszenierung von Josef E. Köpplinger wird die Geschichte von Jean Valjean erzählt, der nach seiner Haftentlassung als Sträfling von der Gesellschaft verfolgt wird, während er versucht, ein neues Leben zu beginnen und das Mädchen Cosette zu retten. Mit herzzerreißender Musik und dramatischen Wendungen taucht das Musical tief in Themen wie Aufopferung, Liebe und Revolution ein und sorgt für ein unvergessliches Theatererlebnis. Auch hier gilt: Lieber früher als später Tickets kaufen, denn das Stück ist heißbegehrt.
4 Baumeister Solness – Kammerspiele
5 Drinnen – Kammerspiele/ Werkraum
Zwischen Care-Arbeit, Selbstaufopferung und dem Wunsch nach einem eigenen Leben entfaltet sich ein feinfühliges Porträt: "Drinnen" ist das Gewinnerstück des "Münchner Förderpreises für neue Dramatik" und eine berührende Uraufführung von Marion Hélène Weber. Darin pflegt Regina ihren erwachsenen, mehrfach behinderten Sohn David und kommt an die Grenzen ihrer eigenen Fürsorge.
6 Sohn einer Mutter. Mutter eines Sohns. – Residenztheater
Pooyan Bagherzadeh erzählt in "Sohn einer Mutter. Mutter eines Sohns." nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern beleuchtet auch das Aufwachsen im Iran, die historischen Umbrüche seit der Revolution und die Spannungen einer Gesellschaft voller rigider Normen. Ein poetisches Stück, welches durch tägliche Videocalls die Beziehung zwischen einem Sohn in Deutschland und einer Mutter im Iran wiedergibt. Zwischen kleinen Alltagsbeobachtungen und großen Gesten entfaltet sich dabei ein tief bewegendes Bild von Liebe, Sorge und unausgesprochenem Schmerz.
7 Der Fiskus – Metropoltheater
Im Finanzamt ist das Chaos Programm – von Stromausfällen bis zu streikenden Computern. Zwischen Formularkämpfen, Bürointrigen und systembedingtem Scheitern der gutmeinenden Angestellten kommt eine Kollegin einem gigantischen Steuerbetrug auf die Spur. Felicia Zeller zeigt mit ihrem Stück, wie das System, das eigentlich Gerechtigkeit bringen soll, seine eigenen Angestellten zerreibt. Mit Humor bietet sie einen tiefschwarzen Blick auf das Scheitern des Systems und die Möglichkeiten, dennoch einen Ausweg zu finden.
8 Der Nussknacker – Prinzregententheater
Braucht dieser Weihnachtsklassiker überhaupt noch ein Intro? "Der Nussknacker" entführt in eine Welt aus Fantasie und Traum, die mit einem zauberhaften Bühnenbild, großartiger Musik und einer Mischung aus klassischem Ballett und Artistik verzaubert. Tschaikowskys Meisterwerk lebt durch seine berühmten Szenen, von der Zuckerfee bis zum Mäusekönig, und wird mit neuen, faszinierenden Elementen bereichert: Gegenstände fliegen durch die Luft, ein gläsernes Orchester spielt im Hintergrund und Spiegelkostüme runden das Stück an. Wie in jedem Jahr sind die Tickets hier schnell ausverkauft, also wartet nicht zu lang!
9 Selbst das Gras scheut die Abendsonne – Akademietheater August Everding
"Selbst das Gras scheut die Abendsonne" von Yunus Wieacker ist ein Drama über das Aufeinandertreffen unterschiedlicher kultureller Werte in einer Nachbarschaft. Als Mia und Ella neben Sıla und Navid einziehen, beginnt die Welt der Familie zu zerbrechen. Das Stück thematisiert die Angst vor dem Unbekannten, das Streben nach Zugehörigkeit und die prägende Wirkung von Vorurteilen und Feindseligkeit innerhalb einer Gesellschaft.
10 Maria Magda – Volkstheater
In einem abgelegenen Wald versteckt sich ein katholisches Internat für schwer erziehbare Mädchen und Maria wird schnell in die düsteren Geheimnisse des Ortes eingeweiht. Zusammen mit ihren Mitschülerinnen Magda und Hildie muss sie sich nicht nur mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, sondern auch mit der mysteriösen Geschichte des Klosters. Als eine ihrer Mitschülerinnen verschwindet und die Mädchen beginnen, in ihren Träumen von einem Fluch verfolgt zu werden, entfaltet sich ein übernatürlicher Albtraum. Mit Humor und scharfsinnigen Dialogen thematisiert die Autorin Svenja Viola Bungarten patriarchale Strukturen und die geheimen Kräfte, die sich in einem alten, verfluchten Kloster verbergen.
11 Faulender Mond – Volkstheater
"Faulender Mond" handelt von zwei Frauen, die in einer Fleischerei arbeiten: eine gescheiterte Schauspielerin und eine spielsüchtige Fahrkartenkontrolleurin. Beim Belegen von Sandwiches teilen sie ihre Sehnsüchte und Träume, doch ihre Welt wird von zwielichtigen Bossen und unerfüllten Hoffnungen geprägt. Anaïs Clerc erzählt mit Humor und Empathie von Freundschaft, den Grenzen der Solidarität und der Gefahr, in der Suche nach Halt in die falschen Arme zu geraten.