11 Bars in München, in denen du dich alleine betrinken kannst
Bezüglich der Pros und Contras in Sachen Valentinstag ist vermutlich schon alles gesagt und vor allem geschrieben. Entweder man liebt diesen Tag oder nicht oder man wird an diesem Tag geliebt oder eben nicht. Wie auch immer es sein mag, an Essen gehen ist jedenfalls nicht zu denken. Zumindest nicht, wenn man nicht drei Stunden auf einen Tisch warten oder zwischen lauter höchst verliebten Menschen – oder jenen, die so tun – sitzen möchte. Die Lösung: Ein gediegener Abend in der richtigen Bar oder Boazn mit Begleitung oder ohne, fernab von Bussi Bussi und Rosenverkäufern.
1 Günstige Preise und gemütliche Sofas im 404 Geschlossen
Wo früher noch das Café Forum war, haben die Café-Kosmos-Betreiber sozusagen eine Außenstelle mitten im Glockenbach eröffnet. Seit November 2017 und für etwa Jahr soll und darf im "404 page not found" jede Menge passieren – die Einrichtung ist provisorisch, die Preise vor allem für das Viertel wahnsinnig gut (0,4l Weinschorle für 2,40 Euro) und jeder ist willkommen. Regelmäßig finden hier spannende Vorträge zum Thema Digitalisierung und Co. statt. Ansonsten kann man hier super draußen sitzen und sich ein bis zehn Weinschorlen gönnen oder man feiert mit wirklich all seinen Freunden, denn Platzmangel gibt es hier nicht. Leider haben die Betreiber auch hier mit den Anwohnern zu kämpfen, weshalb laute Musik Fehlanzeige ist.
2 Sich durch die Rumauswahl im Barroom probieren
Der Barroom ist die kleinste Cocktailbar der Stadt, daher fühlt man sich hier alleine oder auch zu zweit sehr wohl. Vor allem zwischen den über 150 Flaschen, von denen über die Hälfte mit Rum aus aller Welt gefüllt ist. Während im Hintergrund gediegen Jazz und Swing laufen, mixt (der stets akkurat gekleidete) Barkeeper Emanuele Ingusci mit viel Herzblut, Können und Geschick schmackhafte Drinks. Und versprochen, der Mann weiß, was er tut und berät euch gerne ausführlich.
3 Geschichten lauschen und Bier trinken bei Charlotte im Ungewitter
Eine Boazn wie aus dem Bilderbuch. Außen Lichterketten, innen alles wie früher, als noch alles besser war. Hinter der Theke schon immer Charlotte. In der Ecke die Jukebox. Eine urige Oase in der sonst eher durchgestylten Maxvorstadt. Hier gibt es ungefilterte Storys von echten Münchnern aus eben jenen besseren Zeiten. Schon immer gut und nie besser: die Flammkuchen. Da das Ungewitter keine feste Sperrstunde hat, bekommt ihr auch nachts noch was zu Essen. Wenn ihr lieb fragt.
4 Nie lange alleine sein bei günstigem Bier im Café Kosmos
Im Kosmos ist das so: Selbst, wenn du hier alleine herkommst, fällt das erstens keinem auf und zweitens bleibt das in der Regel auch nicht lange so. Abends ist es meistens so gut gefüllt, das du allein auf dem Weg zu deiner Bestellung entweder drei Menschen triffst, die du schon kennst oder dann spätestens kennst, sobald du dein (saugünstiges) 0,25 Bier in der Hand hast und mit ihnen anstößt. Und ja, der Laden ist vor allem für das günstige Bier bekannt, aber auch die kleinen, wechselnden Tagesdrinks für meist unter vier Euro solltet ihr euch definitiv zu Gemüte führen.
5 Longdrinks und Liquid Cocaine in der Robinson Bar
Nennt sie Robinson Bar, nennt sie die 14 oder nennt sie den Ort des Vergessens. Hier weiß man zwar nicht mehr genau, was nach den fünf Liquid Cocaine passiert ist, dafür aber immer noch, dass es lustig war. Die Bar ist auf jeden Fall ein prima Platz, um Longdrinks zu schlürfen, später ein wenig zu schnapseln und mit vielen bekannten und unbekannten Leuten ins Gespräch zu kommen – an die man sich dann hoffentlich am nächsten Tag noch erinnern kann. Oder auch nicht. Wenn kümmert's. We don't get drunk, we get awesome. Seit Sommer 2020 auch tagsüber geöffnet versorgt euch die Bar nicht mehr nur mit liquiden Freuden, sondern auch mit prall belegten Focaccia!
6 Urig essen und trinken im Café Schau ma moi
Das Café Schau ma moi gehört zu einer Art Bar, die es irgendwie nur in Giesing geben kann: Die süße Café-Bar in einem alten Trambahnhäusl bietet zum Essen wechselnde Tagesgerichte, zum Trinken gibt's verschiedene Bierspezialitäten und mehrere Weine. Hier kann man in Zeitschriften blättern und sich wie im eigenen Wohnzimmer fühlen. Gäste, die hier allein herkommen, sind keine Seltenheit und hier bestens aufgehoben.
7 Vom frühen Feierabendbier bis zum späten Absacker ins Kilombo
Ach, das Kilombo. Irgendwo zwischen Studierendenflair, Boazncharme und Terrassenfreude ist die Eckkneipe im Westend stets ein sicherer Hafen – egal, ob für das frühe Feierabendbier oder den spätabendlichen Absacker. Optisch beschränkt man sich hier auf das Nötigste: schlichte Tische, Stühle und eine Bar. Scheint zweckmäßig, aber vor allem der Tresen, der sich schräg durch den Raum zieht, hat wunderbare kommunikative Eigenschaften. Je später der Abend, desto mehr ist hier los und dann hilft der freie Tresenblick definitiv bei der Kontaktaufnahme mit anderen Gästen. Im übersichtlichen Nachtleben des Westends seid ihr hier auf jeden Fall gut aufgehoben, egal ob alleine oder mit Freund*innen.
8 Nach der Ausstellung noch alleine in die Goldene Bar
Wie wäre es eigentlich mal wieder mit einem Besuch im Haus der Kunst? Ausstellungen besucht man am besten sowieso alleine. Außerdem lässt sich das bestens mit einem Abstecher in die wirklich wunderschöne Goldene Bar verbinden. Die großen, herrschaftlich wirkenden Räumlichkeiten können einen beim Betreten zwar etwas einschüchtern – ähnlich wie die Preise – aber die Barcrew mit ihren schwarzen Hemden (und den tätowierten Armen) bilden einen schönen Kontrast. Und hey, man gönnt sich ja sonst nichts.
9 Vegane Burger, Kicker und Bier in der Südstadt
Die Südstadt ist ganz klar ein Allround-Talent. Hier könnt ihr beim Essen zuschlagen, euch die üblichen verdächtigen Longdrinks und Biere gönnen und passend dazu Live-Musik und/oder DJs lauschen. Die Preise sind fair und wir empfehlen das Harald Juhnke Special: Kaffee, Kippe und Weinbrand für 5 Euro. Ob du tatsächlich ein Bananen-Weißbier (or even worse: Weizen) bestellst, solltest du dir gut überlegen, denn das kostet laut Karte 45 Euro. Das Geld investierst du dann aber besser in die ein oder andere Runde Tischfußball, denn Mitspieler findet man immer. Und wer gar keinen Bock auf andere Menschen hat, der bestellt sich einfach ein Schnitzel, denn Dienstag ist Schnitzeltag!
10 Zeitschriften lesen und Daydrinking in der Loretta Bar
Ja, die Loretta Bar. Das ist die freundliche Nachbarin, die sympathische Bekannte, mit der man so gerne mal ratscht und sich immer freut sie zu sehen, denn sie ist nicht aufdringlich, aber auch nicht langweilig, nicht abgehoben, aber auch nicht anspruchslos. Hier könnt ihr auch eigentlich den ganzen Tag verbringen, in den Zeitschriften stöbern und das Kommen und Gehen in und vor dem Laden beobachten. Gut trinken kann man hier auch, ganz unprätentiös und trotzdem hochwertig. Zum Beispiel einen Gin Basil Smash, einen Vino von der umfangreichen Karte oder für die bittersüße Stimmung einen Drink mit dem Kräuterbitter Amaro.
11 Prosecco Balis trinken in den Eingangshallen vom Ruby Lilly
Auch, wenn man ja sonst immer ein wenig Hemmungen hat, sich in eine Hotelbar zu setzen – im Ruby Lilly geht das fast wie von selbst. Das kann daran liegen, dass die Rezeption hier nicht so überpräsent ist und man sich sowohl als Hotelgast, als auch als Bargast gleichermaßen willkommen fühlt. Die hübsche Bar hier sieht nicht nur toll aus, sondern zaubert auch famose Drinks auf die Servietten: So gibt es hier zwar nicht wahnsinnig viele Eigenkreationen, aber Prosecco Balis und Munich Politan mit Cranberrysaft klingen schon sehr verlockend!
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