11 Projekte und Initiativen für ein klimafreundliches München
Haben wir euch schon mal gesagt wie stolz wir sind Münchner*innen zu sein? Wir sind's! Ganz besonders, wenn in München 60.000 Menschen zum Globalen Klimastreik kommen. Wir freuen uns also wie die Kohlrabischnitzel und überlegen schon wo wir uns mit euch auch weiterhin in München für die Umwelt einsetzen können. Beim Gemüse anpflanzen im Kartoffel Kombinat? Bei Partys von Rehab Republic? Oder bei einer Fahrraddemo von Critical Mass? Wie und wo auch immer, Hauptsache wir tun's: denn ohne uns wird das mit dem Klimaschutz nichts. Wo wir uns engagieren und unseren Alltag nachhaltiger gestalten können, zeigen wir euch in diesem Guide: Wir haben 11 Initiativen und Projekte für euch zusammengesucht, mit denen Nachhaltigkeit easy geht und einen fetzen Spaß macht!
München wird bis 2050 klimaneutral!
Unsere Politiker*innen haben vor, aus München eine klimaneutrale Stadt zu machen. Dafür ist ein 130 seitiges Programm ausgearbeitet worden, das wir euch hier mal kurz vorstellen: Die Treibhausgase pro Einwohner*in sollen von 6,5 Tonnen (2014) auf 0,3 Tonnen (2050) reduziert werden. Bis spätestens 2029 will die Stadt gar keinen Strom aus Kohlekraftwerken mehr verwenden. Mitarbeiter*innen der Stadt bekommen Fahrräder statt Autos. Außerdem wird die Straßenbeleuchtung energieeffizienter und insektenfreundlicher.
Wir sollen auch beim Klimaschutz unterstützt werden: Mit umweltfreundlichen Wohngebäuden, besser ausgebauten Fahrradwegen und mehr Bildung was das Klimabewusstsein angeht. Auch super: Damit das alles nicht leere Versprechungen bleiben, werden Klimamanager*innen ernannt. Um klimaneutral zu werden braucht uns die Stadt, deshalb wird es jede Menge Mitmach-Aktionen geben. Jetzt schon Bock euch zu engagieren? Dann raus in die wilde Welt mit euch.
1. Schnibbeln, tanzen, pflanzen mit Rehab Republic
Rehab Republic ist eine klasse Organisation, die viele tolle Projekte ins Leben gerufen hat. Das sind neben Urban Gardening, das grüne Dorf in der Stadt und Umweltbildung an Schulen zum Beispiel auch das Projekt 1-2-3 plastikfrei! Mit der Gang von Rehab Republic feiert es sich außerdem ausgezeichnet. Beim Clubmob könnt ihr tanzen bis zum Morgengrauen, um damit die Clubs bei ihrer umweltfreundlichen Sanierung zu unterstützen (alle Einnahmen werden dafür eingesetzt). Klasse sind auch die Schnibbelpartys. Bei denen wird mit geretteten Lebensmitteln gemeinsam gekocht und die Nachhaltigkeit gefeiert!
2. Die Stadt grüner machen mit Green City
Green City ist eine Initiative, die große Pläne für uns und München hat! Gemeinsam mit uns allen will Green City jährlich 150 Mitmach-Aktionen organisieren, um München grüner und lebenswerter zu machen. Von Urbanen Gärten, über Bildung für nachhaltige Entwicklung, bis Pläne für umweltfreundliche Mobilität decken sie jeden Lebensbereich ab. Und wir können uns überall einbringen. Eine Aktion finden wir besonders nice: Das Leih-Lastenrad Louie. Louie ist ein E-Bike mit großem Lastenkorb, das sich jeder kostenlos von 10 bis 17 Uhr ausleihen darf, um größere Gegenstände bis 90 Kilo zu transportieren. Einen ganzen Umzug schafft man vielleicht nicht, aber vom größeren Flohmarktfund bis zu vier Kindern geht alles rein und ihr setzt ein Zeichen!
3. Mit Zero Waste ohne Verpackungen leben
Zero Waste ist ein Münchner Blog, der sich um das Thema Verpackungsfrei dreht. Dort findet ihr jede Menge Tips und Tutorials für einen nachhaltigeren Alltag. Die DYI Experten erklären euch von Rezepten für super leckeres Eis aus regionalen Zutaten, über das perfekte Picknick ohne Verpackung, bis zur Herstellung von Lippenbalsam und Handcremes alles, was ihr für nachhaltigen Spaß wissen wollt. Ganz ohne Verpackungen zu leben ist eine echte Herausforderung – mit Zero Waste wird es aber auf jeden Fall leichter.
Verpackungsfrei einkaufen könnt ihr im Ohne Laden, oder dem Plastikfreie Zone Laden. Mehr Münchner Läden, in denen ihr nachhaltige Produkte einkaufen könnt, findet ihr hier. Mit der Initiative Clean up könnt ihr was gegen den Verpackungsmüll in der Stadt tun. Man trifft sich, sammelt Müll auf Grünflächen, macht München sauberer und schöner und feiert sich dafür! Zurecht.
4. Radeln für die Umwelt mit Critical Mass
Critical Mass ist eine weltweit laufende Demo, bei der sich Fahrradfahrer*innen scheinbar zufällig treffen. Sie fordern mehr Platz fürs Rad und machen darauf aufmerksam, dass Fahrradfahren besser unterstützt werden muss, weil es umweltfreundlich ist. Gemeinsam mit dem Radl durch die Stadt düsen, Spaß haben und auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen – darum geht es bei Critical Mass. Critical Mass hat kein Organisationsteam, die Veranstaltung läuft, wenn ihr in die Pedalen tretet! Ihr könnt einfach jeden letzten Freitag im Monat mit eurem Drahtesel um 18 Uhr zum Treffpunkt am Max-Joseph-Platz vor der Oper kommen. Super: Es gibt eine App, auf der ihr sehen könnt wo die Fahrraddemo gerade lang fährt.
Engagiert fürs Fahrrad ist auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC). Sie organisieren verschiedene Demos, aber auch Treffen, bei denen ihr eure Fahrräder reparieren könnt.
5. Eigenes Gemüse anbauen beim Kartoffel Kombinat
Das Kartoffelkombinat ist eine genossenschaftlich organisierte Gemeinschaft, die ihr Gemüse zusammen mit ausgewählten Partnern selbst anbaut. Das Ziel ist es eine Struktur für regionale und saisonale Lebensmittelversorgung aufzubauen, die am Gemeinwohl orientiert ist. Die Genoss*innen kümmern sich selbst um den Anbau ihres Bio-Gemüses und teilen die wöchentliche Ernte dann untereinander fair auf. Das Kartoffelkombinat ist eine super Sache, wenn ihr keinen Bock mehr auf Supermarktgemüse vom anderen Ende der Welt habt und das Werkeln im Garten liebt! Wie ihr Mitglied werden könnt lest ihr hier.
In München gibt es noch mehr Urban Gardening Projekte. Ihr habt keinen grünen Daumen? Auch ok, hier haben wir euch Läden vorgestellt, in denen es regionale Biolebensmittel gibt!
6. Echt grünen Strom beziehen von Polarstern
Drei Jungs kommen aus der Uni und wollen das was sie gelernt haben sinnvoll einsetzten: So ist Polarstern entstanden. Ein Münchner Energieanbieter, der zu hundert Prozent erneuerbare Energien bezieht. Ihnen geht es um das ganzheitliche Gemeinwohl. Deshalb bauen sie in Entwicklungsländern Mikrogasanlagen zum Kochen und Erhitzen von Wasser. Über 25.000 Menschen haben sie damit bisher geholfen. Wie könnt ihr euch hier engagieren? Ihr könnt Polarstern zum Stromanbieter eures Vertrauens machen und euch bei ihren sozialen Projekten einbringen! Ein ähnlich toller Stromanbieter ist 4hundred.
7. Bäume pflanzen und Wälder retten beim Bergwaldprojekt
Langschläfer darf man nicht sein, um sich den Freiwilligen vom Bergwaldprojekt anzuschließen. Die stehen nämlich schon um sechs Uhr morgens in den Wäldern, um Bäume zu pflanzen. Was sie fürs frühe Aufstehen bekommen, sind diese raren Momente in der Natur: Wenn das erste Morgenlicht durchs Blätterdach scheint, die Luft noch taufrisch ist und eine Stille herrscht, die es in der Stadt einfach nicht gibt. Außerdem jede Menge Karma-Punkte, denn wer dabei hilft die Wälder aufzuforsten, bringt Stabilität zurück in die Natur. Das ist für Pflanzen und Tiere gleichermaßen wichtig. Habt ihr jetzt auch Bock mal ein Wochenende in Bayerns Wäldern zu rackern? Dann schaut euch hier an, wie das geht.
8. Wertschätzen statt wegschmeißen mit Foodsharing
Foodsharing ist ein Projekt, das den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln fördert. Und das finden wir großartig. Bei dem Konzept bringt oder bekommt ihr Lebensmittel an drei Stellen in der Stadt – je nachdem ob ihr gerade zu viel oder zu wenig habt. Foodsharing ist ein soziales Projekt erster Sahne und auch umwelttechnisch klasse. Denn je weniger Lebensmittel wir verschwenden, desto weniger Müll produzieren wir und desto weniger Lebensmittel müssen hergestellt werden. Deshalb übriggebliebene Lebensmittel zum Fair-Teiler in Haidhausen, Neuhausen oder der Schwanthalerhöhe bringen! Das könnt ihr als Privatperson machen, aber auch als Unternehmen.
Wenn's um nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln geht, könnt ihr bei Slow Food viel lernen. Außerdem ist auch die App To Good To Go klasse.
9. Von der Natur lernen im Ökologischen Bildungszentrum
Wenn ihr's richtig wissen wollt: Ab ins Ökologische Bildungszentrum. Dort bekommt ihr Antworten auf alle Fragen rund um Umwelt und Naturschutz. Außerdem organisiert diese Initiative über zwanzig langfristige Projekte wie Lauschtouren, bei denen ihr mit Audioguide einmal rund um das Gebiet des Bildungszentrums lauft und an der Natur über Nachhaltigkeit lernt – Audio-Stadtnatur-Erlebnispfad nennt sich das. Es gibt ein Imker-Projekt, Umweltbildung mit Geflüchteten, eine Lernstation an einer Streuobstwiese, ein Biodiversitätsprojekt und Schulgarten-Projekte. Lernen könnt ihr hier auf vielfältige Weise, auf jeden Fall aber mitten in der Natur!
Man kann übrigens auch ganz toll in der Stadt was zum Umweltschutz lernen: Bei Spatziergängen mit Ort des Wandels und bei Seminaren von der Umwelt Akademie.
10. Wild und artsy demonstrieren mit Extinction Rebellion
Extinction Rebellion ist dem Namen nach eine Rebellion gegen das Aussterben. Es ist eine weltweite, soziale Bewegung, die es jetzt auch in München gibt. Sie gehen auf Demos, um die Politik zum Handeln, zur Ehrlichkeit und zur Transparenz zu bewegen. Dabei sind sie aber einen Zacken wilder, künstlerischer und organisierter unterwegs als der Durchschnitts-Demonstrant. Bei der Red Rebel Brigade performen sie zum Beispiel in roten Gewändern und kunstvollen Masken (dafür suchen sie gerade beigeisterte Mitmacher*innen). Ansonsten geht es ihnen vor allem darum, sich gemeinsam vorzubereiten, bei ihren Arts and Crafts Partys Transparente zu basteln, gemeinsam auf Demos zu gehen und aufeinander zu achten. Mit Extinction Rebellion könnt ihr euch auf ganz unterschiedlicher Art und Weise einbringen, je nachdem wo eure Interessen und Talente liegen, schaut mal vorbei!
11. Gemeinsam für München mit dem Bündnis München muss Handeln
München muss Handeln steht hinter der Forderung dieser drei Münchner Initiativen: Fridays For Future München, Parents For Future München und Scientists For Future München. Sie bilden ein Sprachrohr für all diejenigen, die etwas gegen die Klimakrise tun wollen und wenden sich mit ihren Forderungen konkret an die Politiker*innen. Gemeinsam organisieren sie Aktionen, die über die Klimakrise aufklären. Außerdem sind sie verantwortlich für die freitäglichen Demonstrationen. Ihrer Forderung: 'München muss handeln' haben sich jede Menge Münchner Unternehmen angeschlossen – wir von Mit Vergnügen zum Beispiel! Schaut mal nach, vielleicht ist euer Unternehmen ja auch dabei? Ansonsten könnt ihr euch der Initiative München muss Handeln als Unternehmen oder privat auf den Demos und in Lokalen Gruppen easy anschließen.
Titelbild: © www.bayern.by – Tobias Gerber