11 vergnügte Dinge, die ihr tun solltet, bevor ihr München verlasst
Warum sollte man München überhaupt verlassen? Haben wir hier nicht das beste Wetter, die schönste Natur, die gemütlichsten Biergärten und eine inzwischen wirklich spannende Szene? Klar, die Mieten lassen uns schlucken und für kreative Schaffende sind die Räume auch eng gesät. Aber alles in allem ist das hier doch die schönste Stadt der Welt. Da dies aber komischerweise nicht alle so sehen und es tatsächlich Fälle geben soll, in denen Menschen für die Liebsten oder den Job aus München wegziehen, haben wir uns mal überlegt, was man so tun sollte, das letzte Mal in Monaco di Bavaria. Quasi eine Abschieds-Bucket-Liste.
1 Moderne Feinkost am Viktualienmarkt schmausen
Der Viktualienmarkt ist wohl eines der Herzstücke der Stadt. Hier tummeln sich seit vielen Jahren Feinschmecker*innen, Gschaftler*innen und Lederhosenträger*innen und vermischen sich unterm Maibaum zu einer bunten Masse. Neben frischen Lebensmitteln und noch frischerem Bier findet ihr hier auch diverse Stände, an denen ihr ein ausgezeichnetes Mittagessen bekommt. Caspar Plautz beispielsweise bietet verschiedene Kartoffeln mit fancy Topping an. Ob Pilze, grüne Soße, frisches Gemüse oder Fleisch - das Highlight ist wohl die immer wieder wechselnde KDW (Kartoffel der Woche). Bei Marina’s Feinkost wiederum warten leckere Sandwiches auf euch – wir empfehlen ganz klar das „Auf die Faust“, eigens erstellt von unserem liebsten Münchner Foodblogger. Und da ja immer noch ein bisschen Platz für Süßes ist, danach am besten zur Markpatisserie von Lea Zapf.
2 Laue Sommernächte vor der Cucurucu Bar
Ihre volle Pracht entfaltet unsere Lieblingsbar Cucurucu am Hauptbahnhof eigentlich erst im Sommer: Wenn die Terrasse eröffnet wird und die Nächte wieder länger werden, sitzen wir am allerliebsten unter dem großen Baum mit den Weltkugeln und schlürfen feinste Drinks. An den Wochenenden sogar bis Mitternacht. Für Zugereiste vielleicht nichts Besonderes, für Münchner*innen ein wahres Wunder. Im Anschluss kann es dann in der Bar fröhlich weiter gehen. Konzerte, DJs und schöne Menschen vor und hinter der Bar warten tatsächlich täglich im Cucurucu auf uns.
3 Den Löwen im Grünwalder Stadion zujubeln
Auch auf die Gefahr hin, jetzt alle Bayern-Fans zu verstören, aber wer in München echten Fußball sehen will, der fährt nicht zur bunten Arche Noah im Norden. Nein, der spaziert zu Fuß durch Giesing zum Grünwalder Stadion. Dort spielt der 1860 München, dort kämpfen die Löwen um den Sieg. Und verwandeln nicht nur die Tribüne, sondern das ganze Viertel am Spieltag in ein hellblaues Tollhaus, in das man sich auch wunderbar nach den Spielen stürzen kann – unabhängig vom Ergebnis. Wobei es im riffraff, im Altgiesing und im ehemaligen Tramkarten-Häuschen, dem Schau ma moi, schon lustiger zugeht, wenn die Löwen gewonnen haben.
4 Filme in der Originalfassung im Arena Kino schauen
Seit 1912 kann man diesem kleinen, sympathischen Kino an 364 Tagen Erstaufführungen oder Filme von independent Labels – oftmals in der Originalversion – ansehen. Lediglich an Heiligabend ist das Arena Kino zu. Mitten im Glockenbach liegt es perfekt, um entweder vor oder nach der Vorstellung auf der Suche nach Essen und Drinks noch durchs Viertel zu streifen. Aber Obacht: Seid pünktlich, denn vor den Filmen gibt es keine stundenlange Werbung! Perfekt, um es sich an kühlen Abenden im kleinen Kinosaal gemütlich zu machen.
5 Es sich bei der Bavaria gemütlich machen
Die Bavaria, weltliche Patronin Bayerns, thront in Bronzeform vor der Ruhmeshalle und lässt ihren Blick über die Theresienwiese schweifen. Die meisten kennen die 18 Meter hohe Statue nur als Bewacherin des "Kotzhügels" während der Wiesn. In den fünfzig Wochen im Jahr, in denen sich nicht Massen an Oktoberfestbesuchern ihrer Brotzeit entledigen, sind die Stufen zu den Füßen der Bavaria ein beliebter Treffpunkt, um mit Freund*innen oder Dates den abendlichen Ausblick zu genießen. Für den ganz besonderen Weitblick kann man auch die Wendeltreppe im Inneren der Statue hinaufsteigen und München durch die Augen der Bavaria betrachten – die Perspektive gefällt uns besonders gut!
6 Coole Konzerte und gute Partys in der Milla besuchen
Es wundert uns überhaupt nicht, dass die Milla immer wieder Preise für ihr tolles Programm abräumt. Ohne den Live-Club mitten in der wunderschönen Holzstraße wären wir aber auch um eine wichtige Location ärmer. Abgesehen von dem bunten Live-Programm, bei dem man immer wieder musikalische Schätze entdeckt – wie internationale Singer- Songwriter*innen, deutsche und österreichische Musiker*innen kann die Milla auch Party. Zum Beispiel bei den Partyreihen Kassettenclub, Take Me Out oder Fancy Footwork, bei der ihr in ausgelassener Atmosphäre abshaken könnt.
7 Sonnenuntergang schauen auf der Hackerbrücke
Während der Wiesn strömen hier die Menschenmassen von der S-Bahn zur Festwiese, ohne den Ausblick nur eine Sekunde zu würdigen – ganz anders im Rest des Jahres. Durch die weite Sicht über die Bahngleise nach Westen ist die Hackerbrücke der perfekte Spot, um den Sonnenuntergang zu genießen. Profis nutzen für den ultimativen Ausblick die Architektur der Bogenbrücke und klettern mit zwei Hellen um Rucksack auf die Querbalken. Mit den ruckelnden Zügen unter den Füßen, modernen Büroklötzen um die Ecke und dem weiten Blick über die Schienenschneise fühlt sich München hier schon sehr nach Großstadt an.
8 Die weltberühmten Rostbratwürste probieren im Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom
Was wäre die bayerische Küche nur ohne die Wurst? Und auch wenn die Franken sich gerne mal als eigenes Völkchen verstehen, haben auch sie einen bedeutenden Teil zur bayerischen Wurst-Geschichte beigetragen. Wir sagen nur: Drei im Weggla! Im Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom kommt ihr also nicht an den weltberühmten Rostbratwürstln vorbei. Die werden täglich frisch zubereitet und über Buchenholzfeuer gegrillt. Natürlich gibt es aber auch Münchner Stadtwurst, fränkische Bierwörschtla, Käsekrainer und viele andere typisch bayerische Wirtshausgerichte. Nicht verpassen: Den Apfelschmarrn, der frisch im Pfandl serviert wird und für den ihr etwa zwanzig Minuten Wartezeit einplanen solltet!
9 Durchs Haus der Kunst spazieren und Drinks in der Goldenen Bar bestellen
Okay, das Haus der Kunst ist jetzt kein München-Geheimtipp, aber muss nun mal unbedingt auf eure Liste. Denn hier könnt ihr gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wechselnde Ausstellungen gucken im Museum – nicht ganz so eingestaubt wie in der Alten Pinakothek, aber auch nicht so abstrakt wie im Brandhorst –, in der hübschen Museumsbuchhandlung stöbern, danach noch auf der fantastischen Terrasse der Goldenen Bar das goldene Licht genießen – und bei Bedarf unbedingt die Badehose mitnehmen und einmal durch den Eisbach treiben lassen. Ihr merkt schon: Das Haus der Kunst liegt so verdammt gut und verdammt schön, ihr kommt nicht daran vorbei.
10 TV-Teller und feine Drinks bestellen im Schumann's
Gefühlt steht Charles Schumann seit 1836 in seiner Bar. In Wahrheit sind es nicht ganz so viele, aber auf jeden Fall über 40 Jahre. Wir hatten also alle genug Zeit, mal vorbeizuschauen an der altehrwürdigen Adresse Odeonsplatz 6-7. Wenn man das getan hätte, könnte man sich nun auch damit rühmen, mit sämtlichen Fußballgrößen Pils getrunken oder mit allen möglichen A- bis Z-Promis angestoßen zu haben. Solltet ihr es in den nächsten 40 bis 186 Jahren also mal schaffen, legen wir euch ganz abseits vom Glamour den guten alten TV-Teller ans Herz. Brot mit Butter, Käse, Wurst, Schinken, Roastbeef, Bratensoße, Essiggurken und Meerrettich passen perfekt zum Pils – aber auch zu allen anderen feinen Cocktails.
11 Die atemberaubende Aussicht vor dem Maximilianeum aufsaugen
Die Terrasse vorm Maximilianeum ist ein super Spot, um die Münchner Sonne aufzusaugen und abends den Sonnenuntergang zu beobachten. Von hier oben habt ihr freien Blick nach Westen, Frauenkirche und Rathausturm inklusive. Vor euch beginnt die Maximilianstraße, auf der Sightseeing-Busse zur Oper tuckeln. Unter der Brücke rauscht die Isar und direkt hinter euch ragt eines der hübschesten Gebäude der Stadt in die Höhe. Die perfekte bayerische Dreifaltigkeit, sozusagen.