11 Dinge, die ihr tun solltet, wenn ihr neu in München seid

Neu in der Stadt zu sein, ist ein bisschen, wie nach einem ausgedehnten Mittagsschlaf aufzuwachen. Ihr seid verwirrt, orientierungslos, stellt eure gesamte Existenz in Frage – aber irgendwie fühlt es sich auch gut an. Ihr seid neu in München und habt ein Dach über dem Kopf oder wenigstens ein kleines Fleckchen auf der Couch eines Kumpels? Herzlichen Glückwunsch, dann habt ihr schon mal die erste und wahrscheinlich härteste Challenge in München gemeistert. Ab jetzt geht's bergauf. Versprochen.

Trotzdem stellt ihr euch wahrscheinlich immer noch viele Fragen: Warum kann ich nach 20 Uhr nichts mehr zu Essen kaufen? Wieso rennen am Flaucher und im Englischen Garten alle nackt rum? Wo kann ich hier jenseits von 089 Bar und Neuraum feiern gehen? Warum sind alle so schön und wieso verdammt noch mal trägt eigentlich niemand Jogginghosen? Keine Sorge, we got you covered!

© Lilli Wermuth

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Das Tanzbein schwingen im Bahnwärter Thiel

Der Bahnwärter ist und bleibt einfach einer der besten Schuppen Münchens. Freitags und samstags bekommt ihr jede Woche besten Techno im Container-Club und im U-Bahn Waggon daneben auf die Ohren. Nicht nur tanztechnisch ist das Gelände neben den stillgelegten Bahngleisen im Schlachthofviertel immer eine gute Anlaufstelle. Oft gibt es am Wochenende schon mittags Open Air Events und unter der Woche abends Live-Musik, Stand-Up Comedy, Jazz-Sessions und vieles mehr. Man fühlt sich immer ein bisschen wie auf einem Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Je nach Lust und Laune kann man am Lagerfeuer sitzen, bei einem Halt in der U-Bahn auf den Bänken tanzen oder sich in eine Schaukel schwingen.

© Nina Vogl

2
Bei Bier und Hawaii-Toast im Johannis Café versumpfen

Im Johannis Café in Haidhausen – der wahrscheinlich bekanntesten Boazn der Stadt – ist die Zeit stehen geblieben. Hier herrschen Blümchentapete, Jagdgeweih und eine grüne Stofftischdecke auf jedem Tisch. Auf einer riesigen Fototapete plätschert ein Gebirgsfluss zwischen Tannenbäumen. So gemütlich wie der Gebirgsfluss seit Jahrzehnten vor sich hin plätschert, so geht es auch im Johannis Café zu. Auf den Tisch kommen Bier, Schinkennudeln und Hawaii-Toast, während am Tisch Filzhut auf Jutebeutel und Schafkopf-Karten auf Smartphones treffen. Der perfekte Ort, wenn ihr statt Liquid Cocaine und Mimosas einfach mal wieder einen Marillenschnaps im Bauch braucht.

© Nina Vogl

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Mit Tapas vom Tío in der Sonne vor den Pinakotheken sitzen

Im Tío gibt es Tapas, die ausgelegt sind, dass man sie eigentlich von früh bis spät bestellen kann und sie sowohl als Frühstück als auch als abendlicher Snack zum Bier oder Wein passen. Freut euch auf feinste Tapas zum Frühstück Mittag- oder Abendessen, Paninis, leckere Couscous-Salate und hausgemachte Pasta mit hauseigenem Pesto!  Besonders schön könnt ihr die Tapas in der Sonne vor den Pinakotheken genießen, die sind keine fünf Minuten entfernt vom Restaurant! Und wir wissen alle, dass die Sonne hier mitunter am Schönsten scheint.

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© Lothringer13

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Junge Kunst für umsonst in kleinen Galerien entdecken

München hat viele große Häuser, in denen man Kunst von Weltruhm bewundern kann. Wenn man aber mal genauer hinschaut, dann gibt es noch viel mehr kleine Galerien, in denen zwar nicht die Warhols, Kandinskys und Paul Klees dieser Welt hängen, in denen ihr aber vielversprechende junge Kunst entdecken könnt – und das auch noch for free. Die besten Beispiele dabei sind das Lothringer 13 in Haidhausen, das noch dazu ein tolles, kleines Café samt Buchladen beherbergt.

Türkitch eröffnet seinen zweiten Laden in der Maxvorstadt!
© Türkitch

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Köfte Sandwich und Falloumi-Dürüm bei Türkitch gehen einfach immer

Türkitch ist in München irgendwie schon eine Institution. Habt ihr noch nie dort gegessen, seid ihr nie wirklich in München angekommen. Die Zahlen der Läden nehmen schneller zu, als wir gucken können. Aber traurig sind wir darüber nicht, denn wie sagen wir Münchner*innen so schön: Türkitch geht immer! Auf der Speisekarte warten auf euch Klassiker wie Dürum mit Falafel oder Fleisch, mit Humus, ohne Humus, mit scharf oder ohne scharf. Oder ihr probiert Kreationen wie dem Kaşarli-Köfte Sandwich (mit Käse gefüllte Köfte), Entrecote-Döner oder (ganz heftig) Kumru-Sandwich – ein spezielles Brot, gefüllt mit in Streifen geschnittenen Würstl, türkischer Knoblauchwurst, Geflügelwurst und Kasar Käse vom Grill. Dazu hausgemachter, frischer Ayran und man ist glücklich.

Wirtshaus Obacht
© Nina Vogl

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Schnitzel, Semmelknödel & Sonntagsbraten im lässigen Wirtshaus Obacht speisen

Die Maxvorstadt kann nicht nur Bowls und Smoothies – im 2017 eröffneten Wirtshaus Obacht warten Bier und Hausmannskost auf euch. Doch trotzdem lässt sich das fancy Viertel nicht so ganz wegdenken: An den weißen Wänden hängen keine Hirschgeweihe, sondern Zeichnungen von Michael "Mixen" Wiethaus mit Weisheiten wie "Wer nix wird, wird Wirt" oder "Es gibt nix bessas wia wos guads". Da geben wir ihm allemal recht. Das Obacht ist also modern, aber eben ohne es angestrengt zu versuchen. Auf der Karte stehen Brotzeitbrett, Linsen mit Spätzle, dreierlei Semmelknödel (Rote Beete, Pilze und Spinat) und ein Sauerbraten, der auf der Zunge zergeht. Schweinebraten gibt's nicht täglich, sondern nur am Wochenende. Eine super Adresse, um Hausmannskost ohne Humptata zu zelebrieren.

© Nina Vogl

7
Leute kennenlernen und günstiges Bier trinken im Café Kosmos

Im Café Kosmos ist das so: Selbst, wenn ihr hier alleine herkommt, fällt das erstens keinem auf und zweitens bleibt das in der Regel auch nicht lange so. Abends ist die kleine Bar am Hauptbahnhof meistens so gut gefüllt, dass ihr schon auf dem Weg zu eurer Bestellung drei Menschen trefft, die ihr spätestens dann kennt, sobald ihr euer (saugünstiges) 0,25l Bier in der Hand haltet und mit ihnen anstoßt. Dank der Terrasse im Hinterhof ist das Kosmos mittlerweile auch super Draußen-Spot und wer zum Beispiel mit Freunden Geburtstag feiern will, kann das obere "Wohnzimmer" reservieren. Kosmos-Profis wissen, dass man hier auch tagsüber günstig Kaffee trinken kann und sich beim abendlichen Besuch am besten gleich mit zwei Bier pro Person eindeckt. Oder man bestellt noch einen kleinen Tagesdrink dazu, der selten über vier Euro kostet. Absoluter Klassiker neben den 0,25er-Bieren oder Astra: Grasovka-Vodka mit frisch gepresstem Apfel!

Caspar Plautz
© Jana Kreutzer

8
Moderne Feinkost am Viktualienmarkt schmausen

Der Viktualienmarkt ist wohl eines der Herzstücke der Stadt. Hier tummeln sich seit vielen Jahren Feinschmecker*innen, Gschaftler*innen und Lederhosenträger*innen und vermischen sich unterm Maibaum zu einer bunten Masse. Neben frischen Lebensmitteln und noch frischerem Bier findet ihr hier auch diverse Stände, an denen ihr ein ausgezeichnetes Mittagessen bekommt. Caspar Plautz beispielsweise bietet verschiedene Kartoffeln mit fancy Topping an. Ob Pilze, grüne Soße, frisches Gemüse oder Fleisch - das Highlight ist wohl die immer wieder wechselnde KDW (Kartoffel der Woche). Bei Marina’s Feinkost wiederum warten leckere Sandwiches auf euch – wir empfehlen ganz klar das „Auf die Faust“, eigens erstellt von unserem liebsten Münchner Foodblogger. Und da ja immer noch ein bisschen Platz für Süßes ist, danach am besten zur Markpatisserie von Lea Zapf.

Großhesseloher Brücke
© Anja Schauberger

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Die Isar entlang radeln und einkehren

Egal wie sehr wir das wilde Treiben in München lieben, manchmal müssen wir einfach raus. Am besten geht das bei einer Radltour oder einem Spaziergang entlang der Isar in Richtung Süden. Wenn ihr bei der Reichenbachbrücke startet, könnt ihr auf einem schönen Radlweg am Flaucher und dem Thalkirchner Tierpark vorbei immer weiter fahren, bis ihr nach circa 30 Minuten zur Großhesseloher Brücke kommt. Da gibt es dann, je nach Hunger, zwei schöne Einkehrmöglichkeiten, bei denen ihr euch für die sportliche Betätigung wahlweise mit Kaffee und Kuchen beim süßen Isarfräulein Kiosk oder mit Schnitzel in der WaWi (schöner Jazz-Biergarten) belohnen könnt. Die Brücke zu besteigen und mal einen Blick runter zu werfen lohnt sich – Wald und Isar soweit das Auge reicht. Falls ihr auf dem Rückweg noch Kraft habt, könnt ihr auch ein bisschen weiter entlang der Isar in den Norden fahren. Da kommt ihr am Kabelsteg, dem Muffat-Biergarten, dem Friedensengel und vielen schönen Stellen an der Isar vorbei, an denen man in der Sonne sitzen kann.

Alte Utting
© Nina Vogl

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Auf der Alten Utting durch den Tag sippen

Wir schlendern ja gerne zum Sonnenuntergang auf die Alte Utting. Dabei tun wir dem Schiff aber eigentlich Unrecht, schließlich ist die Location nicht nur bei orangerotem Himmel wunderschön, sondern bietet uns auch tagsüber eine herrliche Aussicht über München – inklusive mindestens genauso herrlicher Getränke. Startet also den nächsten liquiden Tag einfach hier mit diversen Runden Secco auf Eis. Dabei könnt ihr nämlich nicht nur das Treiben über den Dächern Münchens bewundern, sondern seht vielleicht auch noch ein paar verlorene Seelen aus der Gruam stolpern. Wer weiß das schon. Cheers!

ohne Reservierung
© Nage und Sauge

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Salate essen und Liquid Cocaine trinken im Nage und Sauge

Man findet keine Freunde mit Salat? Pah, das ist glatt gelogen und das weiß man spätestens, wenn man mal im Nage und Sauge im Lehel war. Wobei Salat ist hier eher nur der Deckname. Bei den meisten Gerichten ist Salat zwar ein Bestandteil, aber die Hauptrolle spielen eher die Zutaten, die sich auf dem jeweiligen Salat betten. Da gibt es die Ente Elvis mit Cassis, Äpfeln und Cranberrydressing oder man versucht sich am Mr. Miyagi mit Tofu, grünem Spargel, Ingwer und Erdnüssen. In dem wirklich kleinen Laden, den es ganz nebenbei schon seit über 20 Jahren gibt, kann man übrigens nicht nur nicht reservieren, ihr könnt auch nur bar bezahlen. Aber kein Problem, dafür gibt's gerne mal eine Apotheke (Fernet Branca mit Fernet Menta) aufs Haus und die trägt ihren Namen nicht umsonst.

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