Zwischen Haxn und Haferdrink – unser veganer Selbstversuch

© Markus Büttner

"Sei vegan.", haben sie gesagt. "Das ist gesund.", haben sie gesagt. Ich denke über die Worte nach, während ich herzhaft in einen Schokoladenkrapfen beiße, aus dem langsam die süße, dunkle Füllung quillt. Kein Fleisch, keine Milch, kein Käse, keine Eier, keinen Honig, keine Butter und keins dieser verarbeiteten Lebensmittel, in denen aus welchen Gründen auch immer tierische Produkte enthalten sind. Zwei Wochen nehme ich mir vor und schon am ersten Tag: Schokokrapfen.

Zwei Wochen vegan!

Als ich die Auswahl der veganen Süßspeisen und des Gebäcks Ümis Café bei mir ums Eck sehe – darunter der ominöse Schokokrapfen, denke ich: "Okay, das wird leichter als gedacht". Als ich mir meinen ersten Cappuccino mit dem Haferdrink von Oatly mache, frage ich mich: Warum bin ich nicht längst Veganerin? Achja, weil ich gerne Käse esse, und Butter und auch mal Joghurt, hier und da ein Ei und wenn mir jemand Fleisch hinstellt, sage ich jetzt auch nicht allzu entschlossen nein.

Aber hey, ich lasse mich gerne zwingen und nehme die Challenge gemeinsam mit ein paar Kollegen aus den anderen Mit Vergnügen-Städten an, die uns diese Zusammenarbeit mit Oatly beschert hat. Dabei denke ich an deren Claim "It's like milk but made for humans", der mir schon seit einiger Zeit von vielen Plakaten in der Stadt entgegenspringt. Darüber, was das eigentlich bedeutet, habe ich ehrlich gesagt noch nicht so genau nachgedacht. Kuhmilch ist so ein selbstverständliches Lebensmittel, dass man gar nicht darüber nachdenkt, ob und welche Alternativen es gibt.

Zwischen Haxen und Hafermilch: Unser veganer Selbstversuch
© Markus Büttner

Für diese Challenge tue ich das nun. Ein bisschen reflektieren, womit ich so den ganzen Tag meinen Stoffwechsel befeuere. Wir denken ja gerne darüber nach, was Nahrung mit uns selbst macht, aber doch weniger, welchen Einfluss sie auf unsere Umgebung hat. Liebes Oatly-Team: Ihr habt erreicht, was ihr mit eurer Kampagne erreichen wollt. Ich denke darüber nach, ich spreche darüber mit Freunden – von Fleischverehrern bis Rohveganern –, und ich versuche zwei Wochen lang auf tierische Produkte zu verzichten.

Gründe gibt es genug. Ganz vorne natürlich das Tierwohl, außerdem der gesamtökologische Aspekt, vielleicht auch ein bisschen Trend und gutes Gewissen. Für mich das größte Problem bei der Sache: Es ist alles so abstrakt. Ursache und Wirkung liegen zu weit auseinander, als dass ich wirklich konsequent handeln könnte und würde. Es kommt ja keine Kuh zu mir nach Hause getrottet und bedankt sich, wenn ich statt ihrer Milch die Version aus Hafer trinke.

Ich werde so sehr auf tierische Produkte verzichten, dass ich mich sogar frage, ob man als Veganer fleischfressende Pflanzen essen darf.

Daher gehe ich die Vegan-Challenge anders an. Ich appelliere nicht an mein Gewissen oder an mein vermeintlich reflektiertes Selbst, denn die lassen sich schneller ausschalten als Helge Schneider "super sexy Käsebrot" singen kann. Ich nehme einen anderen Weg und challenge meine Faulheit, meine Gewohnheiten und wecke dadurch den guten alten Ehrgeiz. Ihr glaubt, ich kann das nicht? Ha! Ich werde so sehr auf tierische Produkte verzichten, dass ich mich sogar frage, ob man als Veganer fleischfressende Pflanzen essen darf.

Zwischen Haxen und Hafermilch: Unser veganer Selbstversuch
© Markus Büttner
Zwischen Haxen und Hafermilch: Unser veganer Selbstversuch
© Markus Büttner

Schritt eins bei der ganzen Sache: aufwachen! Und damit meine ich jetzt keine innere Erkenntnissuche, sondern ganz einfach Kaffee. Wir haben im Büro zum Glück eine fancy Siebträger-Maschine, an der ich täglich an meiner Zweitkarriere als Barista feile. Aber geiler Milchschaum ohne Kuhmilch? Erste Zweifel also schon am Montagmorgen. Als ich dann das erste Mal die spezielle Barista-Edition von Oatly schäume, weiß ich: An dieser Front wird es keine Probleme geben, denn der Schaum ist creamy, creamy, creamy.

Cappoatccino und Hafersahne

Die nächsten Tage strebere ich also gewaltig herum, serviere etliche "Cappoatccino" und finde heraus, dass man echt aufpassen muss, weil nicht mal eine Breze automatisch vegan ist. Einige enthalten Schweinefett, um den Teig geschmeidiger zu machen. Auf der sicheren Seite ist man nur mit Bio-Ware. Dafür erweitere ich nicht nur meinen Speiseplan um veganes Geschnetzeltes, sondern auch meine Café-Auswahl. Klar kenne ich als vergnügte Redakteurin viele Läden, aber das heißt ja nicht, dass ich auch hingehe.

Und so schaue ich endlich mal wieder im Café Ignaz vorbei, frage Ümi in ihrem Café zu ihren Rezepturen aus und verzichte bei meinem Lieblings-Wrap in der Orange Box auf meinen geliebten Halloumi. Außerdem schwinge ich seit langer Zeit mal wieder den Kochlöffel im Büro, merke, dass in fertigen Spätzle fast immer Eier aus Bodenhaltung enthalten sind und bin überrascht über die cremige Performance der Oatly-Hafersahne. Außerdem fällt mir auf, dass vegan sein, einem das Leben manchmal sogar leichter macht – zumindest wenn man sich im Supermarkt einen fertigen Snack für die Mittagspause gönnen will, denn bei der überschaubaren Auswahl, fällt einem wenigstens die Entscheidung nicht so schwer.

Zwischen Haxen und Hafermilch: Unser veganer Selbstversuch
© Markus Büttner
Zwischen Haxen und Hafermilch: Unser veganer Selbstversuch
© Nina Vogl

Der Killer: Wirtshausbesuche und der WG-Kühlschrank

Und so schwebe ich auf der veganen Wolke. Zumindest bis ich am Wochenende hungrig in einem urigen Wirtshaus sitze, in dem ich mir nicht mal beim Salatdressing sicher sein kann. Das erste Mal meldet sich die Faulheit und sagt: "Scheiß egal, iss halt Käsespätzle und verrat's keinem." Der Ehrgeiz erwidert: "Sieben Bier sind auch ein Schnitzel" und ich tue etwas, das ich nie gedacht hätte: Ich frage nach Salat ohne Dressing, sondern mit Essig und Öl. Klappt erstaunlich gut. Ob in der Wirtshausbrezen Schweineschmalz ist, traue ich mich dann aber doch nicht zu fragen und beiße herzhaft hinein.

Vor Schwierigkeiten stellt mich auch der WG-Kühlschrank, denn meine drei Mitbewohner wissen zwar von meiner Challenge, aber ich zwinge sie natürlich nicht mitzumachen. Ich backe lieber für alle veganes Bananenbrot und unterhalte mich lange mit ihnen über die Schwierigkeiten sowie Vor- und Nachteile der veganen Ernährung.

Zwischen Haxen und Hafermilch: Unser veganer Selbstversuch
© Markus Büttner

Was ich nach zwei Wochen mitnehme? Ich werde mich vorerst zwar nicht dauerhaft vegan ernähren, aber schauen, wo es mir leicht fällt und mich auch beim Kochen und Essen gehen öfter mal für eine Variante ohne tierische Produkte entscheiden. Außerdem bleibe ich dem Haferdrink treu, weil ich tatsächlich Milch am wenigsten vermisst habe. Nur beim supersexy Käsebrot könnte es schwierig werden.

Falls ihr ein bisschen Inspiration in Sachen veganer Gastronomie braucht, dann schaut doch mal hier:

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Dieser Beitrag wurde bezahlt von Oatly.

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